Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast

Hoffmann, Josef#

* 15. 12. 1870, Pirnitz (Brtnice, Tschechische Republik)

† 7. 5. 1956, Wien


Architekt und Gestalter von Gebrauchsgegenständen


Hoffmann, Josef
Josef Hoffmann im Atelier von Kolo Moser. Foto.
© Ch. Brandstätter Verlag, Wien, für AEIOU

Josef Hoffmann studierte von 1892 bis 1895 an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Carl Freiherr von Hasenauer und Otto Wagner, in dessen Atelier er seine Laufbahn begann (Mitarbeit an der Wiener Stadtbahn).


Als Mitbegründer der Wiener Secession 1897 wurde er neben Joseph Maria Olbrich zu deren führendem Architekten (Ausstellungs- und Innenraumgestaltungen).

Von 1899 bis 1937 war er Professor an der Wiener Kunstgewerbeschule. Mit F. Waerndorfer und Kolo Moser gründete Hoffmann 1903 die Wiener Werkstätte, die eine führende Rolle im österreichischen Kunstgewerbe spielte, bis sie 1932 aufgrund wirtschaftlicher Probleme geschlossen werden musste.

1912 gründete Hoffmann den Österreichischen Werkbund, dem er bis 1920 angehörte.


Seine bedeutendsten Leistungen im Monumentalen stellen das Sanatorium in Purkersdorf, Niederösterreich, (1903-05, 1927) und das Palais Stoclet (1905-11) in Brüssel dar. In Wien schuf Hoffmann zahlreiche Villenbauten, unter anderem in den Villenkolonien Hohe Warte und Kaasgraben (beide Wien 19) sowie in der Werkbundsiedlung (Wien 13). Auch mehrere Gemeindebauten (teilweise in Zusammenarbeit mit anderen Architekten) stammen von Hoffmann (unter anderem Klosehof, Wien 19, Winarskyhof mit P. Behrens, J. Frank, O. Strnad und O. Wlach, Wien 20).

Innenraumgestaltungen schuf Hoffmann unter anderem für das Kabarett "Fledermaus" (1909), die Österreichische Staatsdruckerei (1909) und das Grabencafé (1912).


Ein häufig wiederkehrendes Motiv in seinen Werken ist das Quadrat ("Quadratl-Hoffmann"). Als einer der Wegweiser des Wiener Jugendstils stieß Hoffmann zu Beginn des Jahrhunderts zunächst zu einer radikalen, an kubistisch-abstrakte Gestaltungen gemahnenden Form vor, folgte dann aber gemäßigteren Idealen und griff später generationstypisch auch klassizistische Elemente auf (Villa Skywa-Primavesi, 1913-15), zum Teil nahm er auch Merkmale des Art déco vorweg.

1950 wurde er mit dem Großen Österreichischen Staatspreis geehrt.


Palais Stoclet, Brüssel
Palais Stoclet, Brüssel
Foto: Grandmont. Aus: Wikicommons, unter CC BY-SA 2.5
Sanatorium Purkersdorf
Sanatorium Purkersdorf
Foto: R. Klementschitz. Aus: Wikicommons, unter CC BY 3.0
Josef Hoffmann, Sitzmaschine. Sessel, um 1905., © IMAGNO/Austrian Archives
Josef Hoffmann, Sitzmaschine. Sessel, um 1905.
© IMAGNO/Austrian Archives

Werke (Auswahl)#

  • Sanatorium Purkersdorf bei Wien
  • Villa Primavesi, Wien Hietzing
  • Palais Stoclet in Brüssel (einschließlich Innenausstattung)
  • Häuser in der Villenkolonie Hohe Warte und der Werkbundsiedlung, Wien
  • verschiedene Wiener Gemeindebauten
  • Einrichtung des Modesalons der Schwestern Flöge (gem. mit Koloman Moser), Wien, um 1903
  • zwei Armsessel, um 1905/10
  • Innenausstattung des Cabaret Fledermaus, Wien 1907
  • ein Landhaus (f. Jacob & Josef Kohn), (Kunstschau Wien 1908)
  • Flügel für Bösendorfer, Wien 1909

Literatur#

  • Peter Gorsen: Josef Hoffmann: Zur Modernität eines konservativen Baumeisters. In: Ornament und Askese, Alfred Pfabigan (Hrsg.). C. Brandstätter-Verlag, Wien 1985, S. 69-92
  • Eduard F. Sekler: Josef Hoffmann: Das architektonische Werk; Monographie u. Werkverzeichnis. Residenz-Verlag, Salzburg-Wien 1986
Sonderpostmarke Josef Hoffmann, Blockausgabe
Sonderpostmarke Josef Hoffmann, Blockausgabe
  • Peter Noever und Oswald Oberhuber (Hrsg.): Josef Hoffmann. Ornament zwischen Hoffnung und Verbrechen. Österreichisches Museum für Angewandte Kunst / Hochschule für Angewandte Kunst (Ausstellungskatalog), Wien 1987
  • Gabriele Fahr-Becker: Wiener Werkstätte. 1903 - 1932. Taschen-Verlag, Köln 1994
  • Christian Witt-Döring (Hrsg.): Josef Hoffmann: Interiors, 1902-1913. Prestel-Verlag, München 2006
  • August Sarnitz: Josef Hoffmann: Im Universum der Schönheit. Taschen-Verlag, Köln 2007
  • Julio Vives Chillida: Josef Hoffmann y Jacob & Josef Kohn en la Kunstschau Wien de 1908. La pequeña casa de campo: una efímera obra de arte total. Lulu.Com, 2008

Weiterführendes#

Quellen#

  • AEIOU
  • Große Österreicher, ed. Th. Chorherr, Verlag Ueberreuter, 256 S.


Redaktion: J. Sallachner