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Jugendstil - Josef Hoffmann#

Blockausgabe

Josef Hoffmann, geboren am 15.12.1870 im tschechischen Pirnitz, besuchte die höhere Staatsgewerbeschule in Brünn. Nach einem Praxisjahr als Baupraktikant ging er nach Wien an die Akademie der bildenden Künste und studierte bei Carl Freiherr von Hasenauer und Otto Wagner. Mit mehreren Gleichgesinnten gründete Hoffmann 1897 eine Vereinigung bildender Künstler, die Sezession. Das Stammhaus, von Josef Maria Olbrich erbaut, bot dem jungen Hoffmann ideale Gelegenheit, sich mit Ausstellungen einem kunstsinnigen und fortschrittlich eingestellten Kreis potentieller Auftraggeber vorzustellen. Bereits ein Jahr später wurde er als Professor an die Kunstgewerbeschule berufen. Die Gründung der Wiener Werkstätten im Mai 1903 hatte auf das Leben Hoffmanns und auf das Wiener Kunstleben tiefgreifende Wirkung. Gemeinsam mit Kolo Moser und mit dem finanziellen Rückhalt des Industriellen Wärndorfer betrieb Hoffmann eine Produktivgenossenschaft von Kunsthandwerkern. Gegenstände des täglichen Gebrauchs wurden neu entworfen und mit größter Exaktheit ausgeführt. Schönheit und Individualität waren ein weiteres Markenzeichen. Die Einfachheit der Form und die geometrische Abstraktion prägten das frühe Schaffen Hoffmanns. Häufig wiederkehrendes Motiv in seinen Werken war das Quadrat. Seine zunächst kubistisch-abstrakten Gestaltungen schwächten sich in den Folgejahren zu gemäßigten Formen ab. Hoffmann griff später wieder auf klassizistische Stilelemente zurück und nahm Merkmale des Art deco vorweg. Stets war er um die gestalterische Einheit bemüht, so entwarf er bei wichtigen Architekturprojekten auch die Inneneinrichtung. Ab den 20er Jahren zog sich Hoffmann aus Krankheitsgründen von der Leitung seines Ateliers zurück, seine Kreativität aber blieb unerschöpflich bis zu seinem Tode im Jahre 1956. Hoffmanns Lebenswerk umfasste alle Bereiche der künstlerischen Gestaltung, Als Initiator der Wiener Sezession setzte er Maßstäbe für die künstlerische Entwicklung im 20. Jahrhundert. Als Begründer der Wiener Werkstätte revolutionierte er das Kunsthandwerk. Als Architekt und Designer war er ein Wegweiser des Wiener Jugendstils. Die Republik ehrte Hoffmann mit der Zuerkennung des Großen Österreichischen Staatspreises. Das Markenbild zeigt ein Detail aus der von Josef Hoffmann im Jahre 1916 entworfenen Halskette. Die Glieder der Kette sind 2,5 cm breit, die Kette selbst hat eine Länge von 129 cm. Als Materialien wurden Gold und Elfenbein verwendet, die Fertigung erfolgte in den Wiener Werkstätten. Das Schmuckstück - einst im Besitz von Otto Primavesi - befindet sich heute im Bestand des Museums für Angewandte Kunst in Wien.