Mateschitz, Dietrich#
* 20. 5. 1944, St. Marein im Mürztal (Steiermark)
† 22. 10. 2022
Unternehmer
Firmengründer Red Bull
Dietrich Mateschitz wurde am 20. Mai 1944 in Sankt Marein im Mürztal (Steiermark) geboren.
Nach dem Gymnasium absolvierte er ein Studium an der Hochschule für Welthandel in Wien. Danach arbeitet er als Marketingmitarbeiter bei verschiedenen Unternehmen (wie Unilever, Jacobs und Blendax) und war schließlich Marketingdirektor bei "Blendax" in Deutschland.
Auf Geschäftsreisen lernte er in Asien den damals bei uns noch kaum bekannten Markt von Energie- und Aufputschgetränken kennen, erwarb 1983 die Lizenz für ein derartiges Getränk, machte sich selbstständig und gründete 1984 die Red Bull GmbH in Fuschl in Salzburg.
(Er hält 49% der Anteile, der Rest von 51% gehört nach wie vor der thailändischen Familie Yoovidhya, dem ersten Produzenten von "Krating Daeng", die sich aber operativ nie einmischte.)
Nach dreijähriger Wartezeit auf die lebensmittelrechtliche Zulassung des Energydrinks, Verfeinerung der Rezeptur und der Entwicklung eines Marketingkonzepts erfolgte 1987 die Markteinführung von Red Bull. Seither wurde das Erfrischungsgetränk zum Weltmarktführer bei Energy-Drinks - Red Bull ist die bekannteste österreichische Weltmarke.
Das operative Tagesgeschäft übergab Dietrich Mateschitz 2003 einem Geschäftsführer (damals dem früheren Kellog's-Spitzenmanager Flemming Sundø).
Er selbst widmet sich seither seinen persönlichen Leidenschaften - darunter schnelle Autos und Flugzeuge: von Anfang an setzte Red Bull auf Sport-Sponsoring und bevorzugte dabei auch und vor allem Sportler aus den verwegensten Extremsport-, Stunt- und Abenteuerbereichen, die das Life-Style-Image des 'Flügel-verleihenden' Dosengetränks perfekt transportieren.
Legendär sind die "Red-Bull-Flugtage" und Seifenkistenrennen, aber auch der "Taurus World Stunt Award". Dietrich Mateschitz errichtete am Flughafen Salzburg den Hangar-7 - ein spektakuläres, multifunktionelles Gebäude, das eine einzigartige Kombination aus Flugzeug-Hangar, Kunstgalerie, Gastronomie und Erlebnisbereich darstellt.
Längst hat sich Dietrich Mateschitz ein Medien-, Immobilien- und Sport-Imperium aufgebaut: er sponsort (u.a.) die Fußballvereine RB Salzburg und RB Leipzig und ist Eigentümer des Formel-1-Teams 'Red Bull Racing' (2010 krönte er Sebastian Vettel zum jüngsten Formel-1-Weltmeister); im obersteirischen Spielberg - am Standort des früheren Österreichrings bzw. späteren A1 Ringes - entstand das "Projekt Spielberg" mit dem "Red Bull Ring", ein Eldorado für Motorsportbegeisterte, das im Mai 2011 eröffnet wurde; 2013 sprang Felix Baumgartner (als Werbeträger für Red-Bull) aus der Stratosphäre. Aus dem Privatfernsehsender ServusTV entwickelt sich ein mächtiges Medienimperium - die "Red Bull Media House GmbH" ist heute ein internationales Medienunternehmen, das Film-, Fernseh- und weitere Mediaproduktionen aus der Welt von Red Bull in den Bereichen Sport, Kultur, Lifestyle und Unterhaltung herstellt, veröffentlicht und verbreitet.
Vor dreißig Jahren gründete Dietrich Mateschitz die Marke "Red Bull" ("Red Bull verleiht Flügel") - heute ist er der reichste Mann Österreichs. (Im April 2017 wird Dietrich Mateschitz vom US-Magazin "Forbes" mit einem Vermögen von 15,2 Milliarden Dollar auf der weltweiten Liste der Superreichen auf Rang 67 geführt.)
Privat ist wenig von Didi Mateschitz bekannt: Er besitzt eine Südseeinsel, Hotels und historische Gebäude in Österreich; er pendelt zwischen seiner Villa im noblen Salzburger Stadtteil Nonntal, der Haflingerzucht auf dem Bauernhof in Zell am See und dem entlegenen Annaberg, wo er eine Hütte auf einem Bergplateau zu einem Spitzenrestaurant ausgebaut hat. Dietrich Mateschitz hat aus einer früheren Beziehung einen erwachsenen Sohn, den er auf die Leitung des Imperiums vorbereitet.
Der Milliardär, der viel in die Aufmerksamkeit für sein Produkt investiert, spricht praktisch nicht über sich selbst. Wenn er Interviews gibt, spricht er über Fußball und Formel 1, jedoch kaum über sich. Anfang April 2017 sprach er in einem Aufsehen erregenden Interview mit der "Kleinen Zeitung" darüber,
Anfang April 2017, in seinem einzigen Interview zum 30-Jahr-Jubiläum von "Red Bull" übte Firmenchef Dietrich Mateschitz heftige Kritik an der politischen Klasse in Österreich. (In diesem Zusammenhang stellte er sein neuestes Medienprojekt vor: "Quo Vadis Veritas" wird eine multimediale, öffentlich zugängliche Rechercheplattform werden. Organisiert als Stiftung, soll diese unabhängig von Red Bull und Servus TV agieren und eine publizistische Antwort auf die zunehmende Misstrauenskultur in der Gesellschaft geben.)
Dietrich Mateschitz und "Red Bull" investieren auch jährlich Millionen in soziale Engegements: so werden u.a. die "Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg" (mit der größten je in Österreich privat gespendeten Summe von 70 Millionen Euro), die Mentor-Stiftung (Suchtprävention Jugendlicher) und "Wings for Life" unterstützt. (Dietrich Mateschitz und Heinz Kinigadner gründeten die private Forschungsstiftung "Wings for Life" mit dem Ziel, die Forschung auf dem Gebiet Querschnittslähmung voranzutreiben und Heilmethoden für alle Querschnittspatienten weltweit zu finden.)
Mateschitz starb am 10. Oktober 2022 im Alter von 78 Jahren.
Weiterführendes#
- Leban, K.: Was bleibt von Mister Red Bull (Wiener Zeitung)
- Red Bull (AEIOU)
- Red Bull Ring (AEIOU)
- Hangar-7 (AEIOU)
- Servus TV (Unternehmen)
- Lauer, M.: Marketing ist alles! (Essay)
Web-Links#
- Red Bull
- Red Bull Österreich
- Red Bull Media House
- Wings for Life
- ServusTV
- Paracelsus Medizinische Privatuniversität
Quellen#
- AEIOU
- Kleine Zeitung
- Wiener Zeitung
- Projekt Spielberg
- Die PRESSE
- Forbes
- APA / OTS Presseaussendung