Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast

OStR. Prof. Friedrich Mayr#

Stahlschnitt-, Medaillen- und Briefmarkenkünstler

Am 8. Juni 1929 in St. Marien bei Neuhofen, Oberösterreich, als Friedrich Weingartner geboren, kam der kleine Fritz schon im Volksschulalter mit dem Metallhandwerk in Berührung. Sein Großvater mütterlicherseits war Schlossermeister, Großuhrmacher, Kupferschmied und Wassertechniker. Nachdem die Mutter 1935 im 27. Lebensjahr verstorben war, kam Fritz 1936 nach Enns, wo sein Vater, dessen Namen er nun erhielt, Autobuslenker bei der Post war.

Nach Absolvierung der Pflichtschule kam Friedrich Mayr 1943 als Schlosserlehrling in die Lehrwerkstätte der Deutschen Reichsbahn. 1946 legte er die Gesellenprüfung für Schlosser ab und arbeitete anschließend als Werkzeugmacher und Dreher in der ÖBB-Hauptwerkstätte in Linz. In dieser Zeit fertigte er wiederholt Ehrengeschenke für verdiente Eisenbahner in Stahlschnitt oder Treibarbeit an. Die Technik des Stahlschnitts begann Mayr als Autodidakt. Sein erstes Werk entstand 1949. Aufgrund seiner vorzüglichen Leistungen wurde Mayr 1950/51 gegen Entfall der Bezüge zeitweise karenziert, um ihm den Besuch der Bundesgewerbeschule in Steyr zu ermöglichen, wo er an der Abteilung für Stahlschnitt und Gravur Gastschüler bei Prof. Hans Gerstmayr war. Nach diesen zwei Jahren wurde Mayr sofort als freischaffender Künstler in die Berufsvereinigung bildender Künstler Österreichs aufgenommen. Er beteiligte sich damals bereits an verschiedenen Ausstellung. In Wien bekam er 1952 den 1. Preis für Kunsthandwerk und 1958 wurde ihm in Brüssel bei der Internationalen Eisenbahnerausstellung für seine Arbeit die Goldmedaille zuerkannt. 1958 hospitierte Mayr ein Jahr lang an der Kunstschule der Stadt Linz, Abteilung Bildhauer.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit als Werkzeugmacher in der ÖBB-Hauptwerkstätte Linz arbeitete Mayr zwei Jahre lang an einem Werkstück, das für ihn der Schlüssel zum künstlerischen Erfolg werden sollte: Der Schlüssel der St. Laurenz-Basilika Enns-Lorch. Dieser Stahlschnitt wiegt 750 g und hat eine Höhe von 26 cm. Der 1953 fertig gestellte Schlüssel wurde bereits bei mehreren Ausstellungen gezeigt. Später fertigte Mayr auch Stahlschnitt-Schlüssel für die Stadthalle Enns (1955), die Hauptschule Großraming (1956) und für die Johannes-Kepler-Universität in Linz (1966) an.

1959 gab Mayr seine pragmatische Stellung bei den ÖBB auf und begann in der damaligen Bundesgewerbeschule in Linz als Vertragslehrer für den praktischen Unterricht. 1960 legte er bei der Handelskammer in Wien die Meisterprüfung für Graveur und für Ziseleur ab. 1972 folgte die Lehramtsprüfung für den praktischen Unterricht und bereits zwei Jahre später wurde Mayr aufgrund seiner künstlerischen Leistungen zum "Wirklichen Professor" ernannt. Im Jahr 1981 erfolgte die Berufung zum Abteilungsvorstand der Fachschule für gestaltendes Metallhandwerk an der Höheren Technischen Bundeslehranstalt Steyr, wo Prof. Mayr seit 1967 unterrichtete. 1988 wurde dem Künstler der Berufstitel "Oberstudienrat" verliehen.

Ein Höhepunkt in Mayrs künstlerischem Schaffen war auch das Kreuz der christlichen Lehrerschaft Oberösterreichs, das 1958 fertig gestellt wurde. Dieses Altarkreuz für die ehemalige Kapelle im Lehrerheim Weyregg am Attersee (heute Seehotel) ist 55 cm breit und 45 cm hoch. Von seiner Dimension her ist es der größte Stahlschnitt, den es überhaupt gibt. Der Kunsthistoriker Dr. Otto Wutzel wertet das Altarkreuz als "Dokument einer enormen handwerklichen Leistung in Stahlschnitt".

Im Jahr 1966 entstand unter Mayrs Händen der erste Messkelch in Stahlschnitt für einen jungen Priester, der das Schmiedehandwerk erlernt hatte und sich einen "Kelch aus Eisen" wünschte. Für den Titular-Erzbischof von Lauriacum und apostolischen Delegat in Mexico Geronimo Prigione fertigte Prof. Mayr 1991 einen 22 cm großen Silberkelch mit Motiven aus Lorch an.

Ein besonderer Schwerpunkt der Arbeiten von Prof. Mayr sind Münzen und Medaillen. Er gehört heute zu den wenigen Künstlern Österreichs, die in Originalgröße negativ-handgeschnittene Stahlprägestöcke herstellen können. Seine Medaillen nach handgeschnittenen Prägestöcken wurden bereits in die numismatische Sammlung des Kunsthistorischen Museums in Wien und in das Oberösterreichische Landesmuseum aufgenommen. 1982 entwarf Prof. Mayr die Bildseite der 500-Schilling-Silbergedenkmünze "1500. Todesjahr des heiligen Severin" und schnitt auch den Prägestock aus hartem Stahl. Als Vorlage diente ihm ein Holzschnitt von Albrecht Dürer aus dem Jahr 1515. Anlass für die Gedenkmünze war die Oberösterreichische Landesausstellung 1982 zum Thema "St. Severin und das Ende der Römerzeit".

Zu diesem Thema versuchte sich der Meister des Stahlschnittes erstmals auch als Entwerfer einer Briefmarke und hatte damit sofort Erfolg. Das Motiv für diese Sondermarke stammt von einem spätgotischen Tafelbild (Severinaltar um 1470), das sich im Nationalmuseum Capodimonte in Neapel befindet. Es war das erste Mal, dass ein Künstler zum selben Thema mit der Gestaltung einer Münze und einer Briefmarke beauftragt wurde. In den folgenden Jahren entwarf Prof. Mayr weitere 17 Sonderbriefmarken für die Österreichische Post, von denen einige unter den Sammlern besondere Zustimmung fanden. Auch bei seinen Entwürfen von Sonderpoststempeln findet die Kreativität und Präzision von Prof. Mayr ihren Niederschlag. Es sind im wahrsten Sinne des Wortes "Stempel vom Feinsten".

1980 gewann Prof. Mayr den Ersten Preis im Symbol-Wettbewerb "1000 Jahre Steyr".

In Anerkennung seiner künstlerischen und konservatorischen Leistungen wurde Prof. Friedrich Mayr im Jahr 1985 von seiner Heimatstadt Enns mit dem "Kulturehrenpreis" ausgezeichnet und 1989 erhielt er die "Große Ehrenmedaille für Verdienste um die Stadt Steyr". Die Oberösterreichische Landesregierung ehrte Prof. Mayr 1999 durch die Verleihung der "Kulturmedaille des Landes Oberösterreich" und 2001 folgte die "Ehrenmedaille der Stadt Enns". Im Jahr 2003 ernannte die Stadt Enns Prof. Mayr zu ihrem "Ehrenbürger".

Wichtigste Werke:

Brustkreuz mit Maria und Sternen (1949); Erstlingswerk in Stahlschnitt
Stahlschnittanhänger, Brustkreuze etc. (1950 - 1952)
Schlüssel der St. Laurenz-Basilika zu Enns-Lorch (1953)
Schlüssel für die Stadthalle Enns (1955)
Schlüssel für die Hauptschule Großraming (1956)
Standkreuz für das Lehrerheim Weyregg (1958)
Erster Messkelch in Stahlschnitt (1966)
Ehrenschlüssel der Johannes-Kepler-Universität (1966)
Trauner Schlüssel (1967)
Lorcher Kelch für Prälat Dr. E. Marckhgott (1987)
Silberkelch für den Titular-Erzbischof von Lauriacum (1991)
Primiz-Kelch für MMag. Christian Mayr (1991)
Ehrenbecher für Senator Rudolf Trauner (1993)

Evangeliar zur Diakonweihe von MMag. Christian Mayr (1990) und
Grieskirchner Evangeliar (2002); Reliefplatte aus Feinsilberblech, getrieben und ziseliert
Haustür der Familie Mayr in Enns (1970) und
Haustür des Pfarrhofes in Grieskirchen (1993), getriebene Reliefs aus Kupferblech
Bürgermeisterkette für das Stadtoberhaupt von Enns (2012)

Ehrenmedaille der UNION SPORTIVE INTERNATIONALE DES CHEMINOTS, Paris (1970)
Medaille der Österreichischen Berufsschul-Schimeisterschaften (1962)
Medaille "750 Jahre Ennser Stadtrecht 1962"
Medaille "Römisches Stadtrecht" von Lauriacum - 212
Ehrenmedaille der Stadt Enns
Ehrenmedaille der Stadt Perg
Gold- und Silbermedaillen Enns-Lauriacum
Kultur-Ehrenpreis der Stadt Enns, Medaille
Medaille zum 150-Jahr-Jubiläum des OÖ. Landesmuseums 1983
Medaille zum 200-Jahr-Jubiläum der Diözese Linz, 1985
Medaille zum Besuch von Papst Johannes Paul II. in Lorch-Enns 1988
Ehrenmedaille der Stadt Steyr, 1989
800 Jahre Stadtrechtsurkunde Enns, 2012, usw.

In den Mitteilungen der Österreichischen Numismatischen Gesellschaft, Bd. 44, Nr. 4, weist Peter Hauser, Linz, 45 Arbeiten von Prof. Friedrich Mayr nach.
Der Zeitpunkt der Veröffentlichung war 2004. Seither gibt es weitere Arbeiten von Prof. Mayr.

Briefmarken und Ganzsachen:

1982 OÖ. Landesausstellung: St. Severin und das Ende der Römerzeit
1983 900-Jahr-Jubiläum der Gründung des Stiftes Göttweig
1983 OÖ. Landesmuseum Francisco-Carolinum
1984 125. Todestag von Erzherzog Johann
1984 100 Jahre Landesmuseum für Kärnten
1985 1000 Jahre Garsten
1985 1000 Jahre Königstetten
1986 OÖ. Landesausstellung im Stift St. Florian: Die Welt des Barock
1986 800-Jahr-Jubiläum der Georgenberger Handfeste
1986 175 Jahre Steiermärkisches Landesmuseum Joaneum
1987 OÖ. Landesausstellung in Steyr: Arbeit-Mensch-Maschine
1987 125 Jahre Ausstellung in Freistadt
1988 NÖ. Landesausstellung im Stift Seitenstetten: Kunst und Mönchtum
1988 Salzburger Landesausstellung im Stift Mattsee: Die Bajuwaren von Severin bis Tassilo
1988 1200 Jahre Ansfelden
1989 900 Jahre Benediktinerstift Melk
1990 150 Jahre Montanuniversität Leoben
2007 Michael Blümelhuber: Linzer Domschlüssel (auch Sonderstempel)

1990 800-Jahr-Jubiläum Spital am Phyrn (Briefumschlag)
1997 Schloss Hellbrunn - Salzburg (Auslandspostkarte)

Literatur:
Otto Wutzel, Handwerksherrlichkeiten, Traunerverlag;
F.X. Lugmayer, Kunst in Stahl geschnitten, Verlag Ennstaler - Steyr;
Peter Hauser, Mitteilungen der Österreichischen Numismatischen Gesellschaft, Bd. 44, Nr. 4
Gottfried Kneifel, Stadtführer Enns, OÖ. Landesverlag Linz, 1982


ACHTUNG:#

Dieser Beitrag wurde nicht wie unten irrtümlich steht von "unbekannt" erstellt, sondern von Herrn Sepp Büchler, wie man als Administrator auch informiert wird, durch einen Hacker Angriff werden das aber anonyme Benutzer nicht!