175 Jahre Steiermärkisches Landesmuseum Joanneum#
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Es ist nach menschlichen Maßstäben ein langer Weg, den dieses älteste, der Öffentlichkeit gewidmete Museum Österreichs bis in unsere Tage durchmessen hat - durch Epochen ungeheurer geistiger, politischer, wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Umwälzungen, die wahrlich die Welt veränderten. Zu einer Zeit, als noch niemand ahnen konnte, wie bald der Stern Napoleons sinken würde, überließ Erzherzog Johann das von ihm gegründete Museum der Steiermark. Und er verband seine Stiftung mit der Verpflichtung, sie "immer zu jenem gemeinnützigen Zwecke", nämlich "zur Geistesbildung der steiermärkischen Jugend, zur Erweiterung der Kenntnisse, der Belebung des Fleißes und der Industrie der Bewohner Steiermarks", zu verwenden. Zu den Grundsätzen eines derartigen Auftrages können sich auch in unseren Tagen die Mitarbeiter des Museums ohne Vorbehalt bekennen: Sie haben ihre Dynamik bis heute erhalten. Im Laufe der Entwicklung wuchs aus dem ursprünglichen Museum eine Reihe von Institutionen hervor. Den sechs Museumsabteilungen der Gründerzeit stehen jetzt 17 Einrichtungen mit 180 Mitarbeitern gegenüber. Die ständigen Schausammlungen werden ergänzt durch Kurse, Vorträge, Seminare und Exkursionen, die im ganzen Land Interesse finden. Schrittweise werden die Museumsabteilungen nach zeitgemäßen museologischen Gesichtspunkten völlig neu gestaltet. So verbinden sich Tradition und moderne Technik zu einem attraktiven Ganzen, welches seit den siebziger-Jahren für einen beispiellosen Aufschwung des Besucherinteresses sorgt. Mehr als zwölf Millionen Menschen haben bisher von einem Besuch des Museums Gebrauch gemacht, indem sie Informationen mitnahmen, Antworten, Belehrung, Anregung oder einfach Freude hatten. Ganz im Sinne jener Worte, mit denen der Museumsstifter Erzherzog Johann die Statuten des Joanneums einleitete: "Stete Entwicklung, unaufhörliches Fortschreiten ist das Ziel des Einzelnen, jedes Staatenvereins, der Menschheit". Das Bild der dem Museum gewidmeten Marke zeigt den "Kultwagen von Strettweg", welcher 1859 gefunden wurde. Der Fund stammt aus dem Grab eines bedeutenden Mannes. Dieses weltberühmte Kunstdenkmal der Hallstattzeit (7. Jhdt. v. Chr.) gehörte vermutlich zu einem Fruchtbarkeits- und Totenritual (Bronze, 48x32x32 cm).