Klaus BOVERS: Schiffe, Salz und Seen#
Klaus BOVERS: Schiffe, Salz und Seen / Besondere Ausflugsziele zwischen Salzburg und Passau, Verlag Anton Pustet, 2021 / Rezension von Guenther Johann
BOVERS, Klaus; PAXMANN, Christine: „Schiffe, Salz und Seen. Besondere Ausflugsziele zwischen Salzburg und Passau“, Salzburg 2021
Als Rezensent habe ich das Buch nicht nur gelesen, sondern einige der darin beschriebenen Tipps auch selbst ausprobiert. Die Autoren geben diese für „die Landschaft zwischen Salzach und Inn, die sich also zwischen Salzburg, Braunau und Schärding auf der österreichischen sowie Freilassing, Burghausen und Passau auf der bayrischen Seite erstreckt.“ (Seite 10) Bei den Vorschlägen wird darauf geachtet, dass sie in „Slow Motion“ abgearbeitet werden. Deswegen beziehen sich die Tipps auf Wanderungen und Radfahrten. Wie bei einem Adventkalender sind es 24 Stationen, die besucht, beziehungsweise absolviert werden können.
Da sich die beschriebene Gegend auf das Grenzgebiet zwischen Bayern und Salzburg bezieht und meist Flüsse die Grenzziehung vornehmen, wird das erste Kapitel den Brücken gewidmet. Achtzehn Brücken gibt es an Salzach und Inn. Die älteste geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Der Situation entsprechend heißt es auch „Brücken statt Grenzen“. Oft ging die Grenzziehung hin und her. In 2 ½ Stunden kann man mit dem Fahrrad eine Brückentour absolvieren.
Man bekommt beim Lesen auch eine naturgeschichtliche Erklärung für den Unterschied von „Moor“, „Moos“ und „Filz“. Dies zu erforschen, wird mit einer einstündigen Wanderung vorgeschlagen.
Nachdem das populäre Weihnachtslied „Stille Nacht, Heilige Nacht“ in Oberndorf entstand, wird dem ein eigenes Kapitel gewidmet. Für Wanderer gibt es dazu „Die Stille-Nacht-Runde“.
Da es sich um eine Flusslandschaft handelt, haben und hatten Mühlen große Bedeutung. Wie in Grenzgebieten üblich, entstanden viele Burgen und Verteidigungsanlagen, die in verschiedenen Abschnitten des Buches beschrieben werden. Die größte davon – Burghausen – ist die längste Burg Europas.
Bis in diese Gegend zogen sich Gletscher, woraus die vielen Seen entstanden, die zum Baden einladen. Dörfer und Städte wie Schärding werden beschrieben und auf viele Museen hingewiesen. Es ist ein Buch zum Lesen und anschließenden „Abarbeiten“. Mit dem Fahrrad oder zu Fuß.
Ich habe mir den Vergleich mit einem Adventkalender erlaubt. Demnach müsste der Abschnitt „Wenn sich drei Flüsse treffen – Stadtrundgang und mehr in Passau“ nicht die Nummer 23 sondern 24 tragen. Aber die Autoren wollten keinen neuen Grenzstreit auslösen und haben – EU-gemäß – die benachbarten Länder gleich behandelt.