Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Jesuitenviertel, Wien 1#

Logo ServusTV
"Heimatlexikon - Unser Österreich"
Ein Projekt von ServusTV in Zusammenarbeit mit dem Austria-Forum

Das "Alte Universitätsviertel" rund um die Jesuitenkirche am Dr. Ignaz-Seipel-Platz ist eines der größten und bedeutendsten Denkmalensembles Wiens. Der frühere Jesuiten- oder Universitätsplatz hat sein Aussehen seit der Mitte des 18. Jahrhunderts kaum verändert. Jesuitenkirche und -kolleg sowie die Neue Aula verleihen ihm einen geschlossenen Charakter. Die auf einem Treppensockel stehende Kirche mit der Doppelturmfassade wurde zum Vorbild für die Gotteshäuser des Ordens in ganz Europa. Ihr heutiges Aussehen verdankt sie dem vielseitigen Künstler und Laienbruder Andrea Pozzo (1642 - 1709). Seine Spezialität war die Quadraturmalerei, die Architektur so dreidimensional wiedergibt, dass eine täuschende Illusion des Raumes entsteht. Für den Hochaltar erfand er Lichterker zur indirekten Beleuchtung. Mit der Scheinkuppel, den monumentalen gedrehten Säulen aus Stuckmarmor, Emporen und acht Seitenkapellen besitzt die Jesuitenkirche einen der prunkvollsten Innenräume Wiens.

Östlich der Kirche erstreckt sich das Kolleg mit dem Stöcklgebäude an der Postgasse und dem ehemaligen Jesuitentheater an der Bäckerstraße. Die westliche Seite nimmt die Neue Aula, Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 2, ein. Seit 1857 Sitz der Akademie der Wissenschaften, handelt es sich um einen der wenigen imperialen Monumentalbauten aus der Zeit Maria Theresias, die ihn 1756 eröffnete. Die vier Fakultäten - Medizin, Theologie, Philosophie, Rechtswissenschaft - fanden darin Platz. Von Jean-Nicolas Jadot de Ville-Issey (1710-1761) errichtet, begann mit dem Gebäude die Hinwendung zur französischen Architektur (zuvor orientierten sich die österreichischen Architekten an Italien). Die plastische Gestaltung der Fassade kommt durch den Standort zwischen zwei Gassen noch stärker zum Ausdruck. Sehenswert ist die Bauplastik, wie die Brunnen am Hauptportal, ebenso die reiche malerische Ausstattung der Räume.

Quelle#

  • Helga Maria Wolf: Spurensuche Wien. Rundgänge durch die Geschichte. Erfurt 2007
Redaktion: hmw