Hörbiger, Hanns#
* 29. 11. 1860, Atzgersdorf bei Wien
† 11. 10. 1931, Mauer bei Wien
Techniker und Maschinenkonstrukteur
In Werschitz im Banat, wohin seine Familie übersiedelt war, besuchte
Hörbiger
die Realschule, konnte sie aber aus Geldmangel nicht beenden. Er
erlernte das Schmiedehandwerk, zog als Wandersbursche nach Wien und
besuchte hier die Maschinenbauschule des Technologischen Gewerbemuseums.
Danach war er im Konstruktionsbüro des Erfinders Alfred Collmann tätig.
Er arbeitete auch in Brünn, Iglau, Budapest und im lothringischen
Bergbaugebiet. Aus diesen Tätigkeiten resultierte seine erfolgreiche
Erfindung eines Stahlklappenventils für Gebläsekompressoren, die er 1895
erstmals patentieren ließ: Das "Hörbiger-Ventil" war das erste
reibungsfrei geführte Plattenventil für Gebläse, Pumpen und
Kompressoren und fand weltweite Verbreitung. 1900 konnte er mit
Unterstützung von Siemens & Halske in Budapest ein eigenes Unternehmen
gründen, 1903 verlegte er seinen Betrieb nach Wien. Sein Sohn Alfred
gründete 1931 eine eigene Fabrik, die Söhne
Attila Hörbiger
und
Paul Hörbiger
wurden Schauspieler. Bekannt wurde der Erfinder u. a. durch seine
Welteislehre, eine Theorie über die Entstehung der Welt, die jedoch von
der Wissenschaft nicht anerkannt wird.
Literatur#
- M. Soeser, Hanns Hörbuger Welteis. Roman um ein Weltbild (1957)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992