Die Technische Universität Graz - ein Jubiläum#
Erzherzog Johann - Visionär und Wegbereiter der TU Graz#
Erzherzog Johann - Stationen seines Lebens
1782 | Johann Baptist wird am 20. Jänner als 13. Kind des Großherzogs Leopold von Toskana und seiner Gattin Maria Ludovika, Tochter des spanischen Königs Karl III., in Florenz geboren. |
1790 | Kaiser Joseph II. stirbt. Johanns Vater folgt ihm als Landesherr und Kaiser als Leopold II. nach. Die Familie übersiedelt von Florenz nach Wien |
1792 | Tod der Eltern (Vater 1.2./ Mutter 15.5.), Johanns älterer Bruder Franz besteigt den Thron und übernimmt die Erziehung der jüngeren Geschwister |
1796 | Beginn der militärischen Ausbildung. Ein Ausflug nach Mariazell bringt Johann zum ersten Mal in die Steiermark. |
1800 | Ernennung zum "Rector magnifi centissimus ac perpetuus" (Rektor auf Lebenszeit) der Universität Innsbruck |
1800 | Übernahme des Armeekommandos. Die Schlacht bei Hohenlinden, in der der 18-jährige Erzherzog nominell den Oberbefehl führt, geht verloren |
1801 | Erstmals Inspektionsreise nach Graz als "Generalgeniedirektor". |
1803 | Weitere Reisen durch die Steiermark, Besteigung des Hochschwabs, Besuch von Vordernberg und dem Erzberg |
1804 | Aufbau des Verteidigungssystems von Tirol und Innerösterreich. Erste Begegnung mit Andreas Hofer |
1805 | Übernahme des Armeekorpskommandos in Tirol. Befohlener Rückzug der Armee nach Innerösterreich. Friede von Preßburg. Tirol geht an Bayern verloren. Erzherzog Johann wird Generaldirektor der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt |
1807 | Ankauf des Schlosses Thernberg. Beginn seiner naturwissenschaftlichen und landwirtschaftlichen Studien |
1808 | Tätigkeit im Kriegsministerium. Aufbau der Landwehr in Innerösterreich |
1809 | Johann leitet als Armeekommandant die militärischen Operationen gegen Oberitalien. Sieg bei Sacile, doch befohlener Rückzug bis Preßburg. Johanns Armee kann bei der Entscheidungsschlacht in Wagram nicht mehr eingreifen. Niederlage gegen die Franzosen, Tirol geht endgültig verloren. Der Kaiser untersagt dem Erzherzog fortan den Aufenthalt in Tirol, worauf sich der Erzherzog der Steiermark zuwendet. Der Grazer Schlossberg muss den siegreichen Franzosen übergeben werden, die Festung wird geschleift |
1811 | Der Erzherzog legt mit der Schenkung seiner umfangreichen Sammlung den Grundstein für das Joanneum. Berufung von Friedrich Mohs. Beginn der Kulturtätigkeit in der Steiermark |
1815 | Wiener Kongress. Nach mehrwöchiger Belagerung gelingt dem Erzherzog die Erstürmung der Festung Hüningen (Schweiz). Übergabe der Festung. Studienreise nach England (über Paris) |
1816 | Persönliches Zusammentreffen mit James Watt in Birmingham. An der Universität in Edinburgh wird dem "Arch Duke John of Austria" der akademische Grad eines L.L.D. (Doktor h.c. der Rechtswissenschaften) verliehen |
1817 | Wirtschaftliches Notjahr in der Steiermark. Gründung einer Kartoffelbeitragsanstalt |
1818 | Ankauf des Brandhofes. Errichtung einer Leseanstalt am Joanneum |
1819 | Gründung der Steiermärkischen Landwirtschaftsgesellschaft. Begegnung mit Anna, 15-jähriger Tochter des Postmeisters Plochl von Aussee |
1820 | Protektorat über den Steiermärkischen Musikverein |
1822 | Erzherzog Johann erwirbt ein Radwerk in Vordernberg. Beginn der Förderung der steirischen Eisenindustrie. Ankauf des Weingutes Pickern bei Marburg |
1825 | Gründung der "Steiermärkische Sparkasse" zum Schutz vor Wucher |
1826 | Errichtung der Lehrkanzel für Berg- und Hüttenwesen am Joanneum. Aus ihr wird 1840 die Berg- und Hüttenschule in Vordernberg und schließlich die Montanistische Hochschule in Leoben |
1828 | Ankauf eines Grundstückes in Graz. Gründung der Wechselseitigen Brandschaden-Versicherungsanstalt |
1829 | Trauung Erzherzog Johanns mit Anna Plochl (Freifrau von Brandhofen, später Gräfin von Meran) auf dem Brandhof |
1832 | 1. Gewerbe- und Industrieausstellung in Graz |
1836 | Erzherzog Johann wird zum Feldmarschall ernannt |
1837 | Initiative zur Gründung des Vereins zur Förderung und Unterstützung der Industrie und des Gewerbes in Graz |
1839 | Erzherzog Johanns Sohn Franz wird geboren. Gründung des Historischen Vereines für Innerösterreich |
1840 | Kauf von Schloss und Herrschaft Stainz. Gründung der Montanschule in Vordernberg |
1842 | Die Familie bezieht das Palais in Graz. Beginn des Baues der Eisenbahn Mürzzuschlag-Graz |
1844 | Ankauf von Schloss Schenna in Südtirol. Eröffnung der Eisenbahnlinie Mürzzuschlag-Graz |
1845 | Gründung der Realschule in Graz. Gründung des Montanistischen Vereines für Innerösterreich in Vordernberg |
1848 | Der Erzherzog eröffnet als erster Kurator die Akademie der Wissenschaften in Wien. Eröffnung des Konstituierenden Reichstages (erstes gesamtstaatliches Parlament in Österreich) in Wien als Vertreter des Kaisers. Wahl zum Deutschen Reichsverweser im gesamtdeutschen Parlament in Frankfurt |
1849 | Erzherzog Johann legt das Reichsverweseramt zurück |
1850 | Rückkehr in die Steiermark. Annahme der Wahl zum Stainzer Bürgermeister. Er übt diese Funktion neun Jahre aus, stellt Amtsräume zur Verfügung und bemüht sich um die Förderung des Gemeinwesens |
1852 | Gründung des Steiermärkischen Forstvereines |
1854 | Eröffnung der Semmering-Scheitelstrecke der Bahnverbindung Wien-Triest |
1857 | Einführung der Landarbeiter- und Dienstbotenordnung |
1859 | Erzherzog Johann stirbt am 11. Mai im Palais Meran, vorübergehende Beisetzung im Mausoleum in Graz |
1869 | Überführung der sterblichen Überreste in das Mausoleum des Schlosses Schenna bei Meran in Südtirol |
1878 | Der Erzherzog Johann Brunnen wird am Grazer Hauptplatz errichtet – auf dem Sockel ist die Verszeile zu lesen: "Unvergessen lebt im Volke Der des Volkes nie vergaß" |
1888 | Aufstellung der Erzherzog Johann Büste in der Aula der Alten Technik |
1976 | Die Technische Hochschule heißt nun mehr Technische Universität Graz mit dem Beinamen "Erzherzog-Johann-Universität" |
Quellen:
- Josef W. Wohinz, Meilensteine der Universitätsentwicklung (Induscript, Auflage 2006)
- Anton L. Schuller, Erzherzog Johann … und was von ihm blieb (Graz, 1982)
- Erzherzog Johann von Österreich: Der Brandhofer und seine Hausfrau. Bearbeitet und eingeleitet von Walter Koschatzky(Graz, 1982)
- Steirisches Volksbildungswerk: Steirisches Gedenkjahr 1959 (Graz, 1959)
- Weiters zu danken ist
- Dr. Christoph Heidacher, Tiroler Landesarchiv
- Dr. Mari
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