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Notiz 001: Schmerzgrenzen?#

von Martin Krusche

Da ist ein Bogen absolvierter Gespräche, aus dem heraus ich nun hier diese Leiste aufmache. Mit einer Facebook-Notiz, die Sie hier anschließend finden, ist eine Markierung gesetzt, die den Auftakt dingfest macht.

In diesem Zusammenhang steht auch die Notiz Public House (Nachtschicht zum eigenen Vergnügen) mit ihren Querverweisen auf „Die Verschwörung der Poeten“ und das derzeit 17. Jahr des auf 20 Jahre anberaumten Kunstprojektes „The Long Distance Howl“.

Was sich im Moment abzeichnet, wird vermutlich verschiedene Generationen einbeziehen. Damit tut sich hier ein neuer Teilbereich des Projekts „Tesserakt“ auf, vorerst im Web, mit der Option, sich in den Realraum zu entfalten.


schmerzgrenzen?#

Bild 'notiz001'
ich hab eine reihe von gesprächen hinter mir, in denen einige momente unserer orientierung in der zeit gewidmet waren. und zwar bezogen auf lebenszeit. ich muß heute erst klären, ob das nun eine angemessene art ist, über seine existenz nachzudenken, oder die vorstufe zu jenem abschnitt, in dem menschen nur noch über ihre wehwechen und ihre verdauung reden.

momentan löse ich öfter erstaunen aus, wenn ich erwähne, daß rund um 1800 das durchschnittsalter der männer in europa über 30 nicht hinauskam. freilich gab es ausnahmen. die kennen wir seit jeher. der name von urvater methusalem wurde dabei gewissermaßen zur gattungsbezeichnung.

jenseits des mythos sind es dann persönlichkeiten wie alexander von humboldt, ein zeitgenosse von goethe, schiller und erzherzog johann, dessen 90 lebensjahre uns die damaligen ausnahmen greifbar machen.

wäre nicht zu vergessen, daß es noch weitreichende teile dieser welt gibt, agrarische geprägte gebiete, da werden menschen keine 50.

ich darf froh sein, ganz andere bedingungen zu haben, während ich nach solchen maßstäben nun quasi zwei leben schon verwerten konnte, mit weiteren 30 jahren eventuell rechnen darf und mindesens weitere 50 brauche.

tom kada hat mir eben eine originelle replik geliefert, als das thema „verbleibende lebenszeit“ anklang, wo ich meinte, ich sollte meiner sammlung zum thema automobilismus keine stücke mehr zufügen, weil inzwischen platz und lebenszeit etwas knapp werden. kada, der etwa halb so alt ist wie ich:

„A geh. Das ist wie mit dem Aufstehen im Zug. Manche richten sich schon zusammen, wenn sie Graz passieren, obwohl sie erst in Leibnitz aussteigen. Umgelegt auf die Strecke Graz- Leibnitz dürften die sich gar nie hinsetzen.“

das hat einen hauch weisheit von geradezu buddhistischen dimensionen.

dem steht gegenüber, daß mich in den letzten jahren oft erstaunt hat, wie massiv widerstände hochfahren, wenn es mich interessiert, wie andere menschen mit dem thema altern vorzugsweise umgehen. mit meinem derzeitigen kenntnisstand möchte ich betonen: es ist so gut wie tabu.

derzeit fällt mir nun franz wolfmayr ein, der schon vor wenigstens 30 jahren meinte, wir sollten uns um die lebensbedingungen alter menschen kümmern, damit wir es dann selbst nicht so katastrophal haben würden, wie etliche, von denen er weiß. diese drei jahrzehnte sind inzwischen um, das thema ist…