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Simple Holzbrücke#

(Vom Bohlenweg hergeleitet, Raab)#

Von Martin Krusche#

Mindestens in der Jungsteinzeit begannen Menschen offenkundig, feuchten, sumpfigen Boden auf Knüppeldämmen beziehungsweise Bohlenwegen zu überqueren. Das wissen wir zum Beispiel durch Funde in Moorlandschaften, die es möglich machten, biologisches Material über sehr lange Zeit zu konservieren (Menschen eingeschlossen).

Heerwege waren teils auch mit solchen technischen Lösungen versehen, denn eine Armee steckte seinerzeit auf Sumpfboden erst einmal fest. (Es heißt ferner, in alten Zeiten waren ab eine halben Meter Wasserstand Boote nötig, um mit einem Heer voranzukommen.)

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Was ein Bohlenweg ist, muß ich vermutlich nicht ausführlich erklären. Längshölzer werden bei Bedarf selbst über Kilometer hinweg verlegt; je nach Anforderung in zwei oder drei Linien. Die Bohlen ruhen quer zur Laufrichtung auf diesen Stämmen. Ein Bohlenweg war abschnittweise eventuell auf Stelzen gelagert. Das ließ sich auch als Steg über ein Gewässer hinweg realisieren, ohne zu komplex zu werden; natürlich abhängig von der Distanz, die überspannt werden mußte.

In der Oststeiermark kann man vor allem im agrarischen Bereich und in Waldgebieten derart ursprüngliche Stege und Brücken finden. Ich hatte ein Beispiel im Quellgebiet der Raab entdeckt, nahe der Imbißstation „Waldmühle“, von der man zur Raab-Quelle aufbrechen kann.

Für so kurze Distanz über ein Bächlein hinweg finden sich hinreichend lange Stämme natürlich mühelos. Das nötige Maß an technischem Verständnis und handwerklichem Geschick wird jemand, der in der Landwirtschaft aufgewachsen ist, meist mitbringen. Bei den überwiegend sehr kleinen Wirtschaften der Region waren keine Mittel verfügbar, laufend Handwerker zu bezahlten. Es mußte viel selbst gemacht werden.

Diese gewissermaßen Basisversion eines Bohlenweges, der ein Gewässer überbrückt, habe ich an anderen Orten noch um Geländer ergänzt gesehen; übrigens ein Beispiel dafür mitten in der Gleisdorfer Innenstadt auf privatem Grund. Ich nehme an, das ist ein wesentlicher Aspekt bei so alten Gebilden: „auf privatem Grund“. Im öffentlichen Raum würde die Behörde derlei mutmaßlich unter „Gefahr in Verzug“ einreihen und sperren lassen. Weiterführend: Holzbrücke II (Die komplexere Version, Gleisbach)




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