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Notiz 031: Gejammer ist nur ein Geräusch#

(Zur Konferenz in Permanenz)#

von Sir Oliver Mally
Mally-Notiz vom 15. Mai 2020: „YESSSSSS...Immerhin! After 3 1/2 months! Mit Kollegen und Freund Martin Moro“ (Ein Selfie vom Sir)
Mally-Notiz vom 15. Mai 2020: „YESSSSSS...Immerhin! After 3 1/2 months! Mit Kollegen und Freund Martin Moro“ (Ein Selfie vom Sir)

Ich bin nach 35 Jahren in meinem Job und dem Kunst- & Kulturbetrieb recht gut aufgewärmt. Wenn's die Gesundheit zulässt, kommen noch weitere 35 Jahre dazu. Unter allen Umständen würde ich das tun wollen.

So auch unter den jetzt vorherrschenden. Aber auf keinen Fall nur deswegen. Denn „Jetzt erst recht“-Rufe helfen uns gerade soviel wie Phrasen à la „Dabeisein ist alles“.

Und die böswillige, zum Teil vorgegaukelte Ahnungslosigkeit, mit der hier jetzt agiert wird, und die realitätsfremde Abhandlung der Krise in Bezug auf Kunst & Kultur, wundert mich nicht.

So sehr es mich auch erschüttert. Es lässt einen lediglich zum Schluss kommen, dass Regierungen nicht immer nur da sind, um zu schützen, sondern auch um zu verletzen. Um die Möglichkeit auf Manipulation und die damit verbundene Kraft, die man eben durch solches Kreieren an Instabilität gewinnt, nicht zu verlieren.

Aber da Gejammer nur ein Geräusch ist, hat man die Ärmel aufzukrempeln und mit erlebtem Wissen dagegen zu halten. Und das bitte mit Eleganz, statt mit Selbstmitleid und mit allem, was länger hält als eine Neun-Volt-Batterie.


Nachwort#

von Martin Krusche

Nun endet gerade die neunte Woche Lockdown. Gestern, am 15. Mai 2020, wurde der Rahmen staatlicher Regeln für diese Situation gelockert und die Wirtschaft wird langsam wieder hochgefahren.

Ich bin mit dem Sir in laufender Verständigung. Wir haben eine kulturpolitische Position eingenommen, die im Kontrast zu manch lauten Tönen im Land stehen. Wo andere in der Steiermark sich vor demonstrativen Klagen gar nicht mehr einkriegen, denken wir daran, was Künstlerinnen wie Toni Morrison oder Patti Smith über ihre Erfahrungen in schwierigen Zeiten geäußert haben.

Dadurch verbietet sich Selbstmitleid. Das politische Geschehen bestätigt vorerst noch: wir sind in dieser Krise weitgehend uns selbst überlassen. Wir haben also zu tun, haben unsere Angelegenheiten zu regeln und die Inhalte einer nächsten Kulturpolitik zu erörtern. Siehe zum Ausgangspunkt dieses Diskurses: Ein Zwischenstand im Lockdown!

Bei der Gelegenheit sei verraten: Es geht uns in der Sache auch um intellektuelle Selbstachtung und um Würde. Es kommt nicht in Frage, diese Krise auf Knien zu verbringen.