Notiz 052: Sequenzen…#
...Segmente und Sektoren#
von Martin KruscheIch bin im 19. Jahr meines auf 20 Jahre angelegten Projektes „The Long Distance Howl“ angelangt. Dieses Ausklingen bedeutet: Rückschau, Reflexion, den Schlußpunkt anvisieren, meine Arbeit neu ausrichten. Dieser neue Ansatz ist nun greifbar. Das zeigt sich in einigen für sich völlig eigenständigen Teilprojekten, die webgestützt laufen, sich aber in den analogen Raum, in die Welt realer sozialer Begegnungen, verzweigen. Aktuell:
- Origami Ninja Association
- In Kooperation mit Musiker Oliver Mally
- Die Ehre des Handwerks
- In Kooperation mit Gastronom Gottfried Lagler
- Zeit.Raum
- In Kooperation mit Kunsthistorikerin Monika Lafer und Unternehmerin Barbara Lukas
Diese eigenständigen Vorhaben sind aber im Bereich meiner Arbeit so angelegt, daß sie Schnittstellen haben, an denen sich untereinander Wechselwirkungen auftun. Das ist für die anderen Personen im gesamten Vorhaben nicht bindend, sondern meine persönliche Option.
Dazu findet man im Hintergrund ein sehr viel komplexeres Projekt, das eine Vorlaufzeit von einigen Jahren beansprucht hat und im Hauptbereich auf eine Buchpublikation angelegt ist. Doch ich hab dazu ein Reihe von Schritten angelegt, die dieses Kernprojekt flankieren, begleiten.
- Wegmarken (Ein kulturelles Zeichensystem, der 2. Projektabschnitt)
In diese primäre Befassung mit sakralen wie profanen Klein- und Flurdenkmälern sind vier oststeirische Gemeinden eingebunden. Da es hier um Zeichensysteme und Kommunikationsakte im öffentlichen Raum geht, untersuche ich auch andere Code-Varianten, über die wir einander im öffentlichen Raum etwas mitteilen.
Architektur, Leitsysteme, Automobildesign, Mode/Dresscode finden dabei Beachtung, aber zum Beispiel auch Zäune oder Graffiti. Damit verfolge ich weiter, was ich vor einer Weile als eine Zuwendung an Bezugspunkte zwischen Volkskultur Popkultur und Gegenwartskunst angelegt hab.
Sequenzen, Segmente und Sektoren#
Ich bin in diese Worte derzeit so vernarrt, weil sie das Stückwerk ausdrücken, als das ich momentan all das empfinde, was mich umgibt und was mich ausmacht. Nein, das ist kein pessimistisches Motiv. Im Gegenteil! Fundamentale Umbrüche können doch kein homogenes Bild ergeben. Ich mag diesen Umbruch. Er macht mich wach.Es scheint mir, daß wir eine Situation gleich einer Kontinentalverschiebung haben; nicht erst seit der Pandemie. Die Seuche akzentuiert bloß, was man wahrnehmen kann, verschärft die Kontraste. Der Umbruch ist weitreichender und hat früher begonnen.
Ich muß noch Geduld aufbringen, um besser sehen und beschreiben zu können, was mir als das Ende einer Ära erscheint. Ich bin mittendrin, alles bewegt sich, eine fundierte Darstellung ist derzeit so wenig möglich, wie ein präziser Befund.
Ich hab mein Engagement in der Wissens- und Kulturarbeit neu aufgestellt. Das drückt meine Intention aus, in den Umbruch tiefer hineinzugehen. Meine – zugegeben – etwas plüschige Lieblingsmetapher für solche Vorgänge lautet: Entweder du reitest die Lawine, oder sie reißt dich unkontrolliert weg. (Ob sie eine Weile geritten werden kann, muß sich erst zeigen.)
- The Long Distance Howl (Startseite)