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Notiz 035: Mein Beruf#

(Der Musiker als Einmannunternehmen)#

von Sir Oliver Mally

Ich bin seit 35 Jahren als Musiker und seit 25 Jahren als Veranstalter tätig. Als Musiker hab ich bis heute an die viertausend Konzerte absolviert. Unter allen möglichen Bedingungen. Als Musiker unterwegs zu sein um davon leben zu können erfordert einen langen Atem. Daher ist absolute Klarheit darüber gefordert, was zu tun ist, wovon der Job handelt. Und darüber, warum man es tun will. Oder man landet eben den ultimative Glückstreffer… Der allerdings meiner Meinung nach die Romantik dieser Berufung killen würde.

Sir Oliver Mally (Foto: Anne Sophie Unger)
Sir Oliver Mally (Foto: Anne Sophie Unger)

Das Fieber für Musik generell. Und die Intention eine eigene Sprache aus dem bereits bestehenden Vokabular zu entwickeln. Das hat mich Musiker werden lassen. Meine Hoffnung war, diese Sprache zu finden und damit Menschen zu berühren. Das ließ mich weitermachen. Die Erwartungen mussten ob der vorherrschenden, sich in diesem Geschäft immer wieder verändernden Realität, angepasst werden. Allerdings ohne dadurch auf dem Rücken gesenkter Ansprüche an mich selbst zu stehen. Meine Vorstellungen haben freilich sehr schnell meinen Befürchtungen entsprochen.

Neben der nötigen Ausdauer im Live-Bereich ist vor allem der organisatorische Bereich auf hartnäckigste und doch sehr bedachte Weise zu bedienen. Noch dazu immer und immer wieder mit dem notwendigen Timing zu. In Form von Gig-Akquise, dem Schreiben neuer Songs, dem Gestalten neuer Alben, dem Verfassen der Geschichten dazu, neuem Pressematerial, dem Produzieren von Drucksorten aller Art etc. All das bewerkstelligt beziehungsweise finanziert man im Regelfall erst einmal selbst. Ich bin meine Firma.

Ständig auf Tour#

Sich ein Publikum beziehungsweise einen Kundenstock aufzubauen, wodurch es einem erlaubt ist, ständig reisen zu dürfen, bedeutete in meinem Geschäft: 20, 25 Jahre Vorarbeit auf der Straße! Das Handwerk erlernen. Auf dem Instrument, im Umgang mit Menschen, mit all den sich ständig verändernden Konditionen, sich dabei selbst kennenzulernen. Dann das Song-Schreiben. Ich lese zum Glück auch sehr gerne und viel, unter anderem weil das für mich zum Üben gehört. Die Worte! Die Sprache! (Das Verständnis von Phonetik lässt einen Song erst fliegen).

Du musst schon sehr mögen, was du tust, wenn du nach einem Konzert, bei dem einer auf die Bühne pinkelt, während du spielst, mit Begeisterung zum nächsten Konzert fährst. Road tested nennen wir das. Der Zustand, der den wahren Beginn der Reise markiert, einer Lebensreise.

Da kann man sich als Blender ganz schnell verkühlen, bevor man sich in eine Flut von Ausreden stürzt, warum es doch nix wird und wer es angeblich verhindert hat. Diese ganzen Äs und Ös und Üs. (Konjunktive waren schon immer die Ruhekissen schlecht reflektierter Faulpelze.)

Stationen#

Sir Oliver Mally (Foto: Rudi Ferder)
Sir Oliver Mally (Foto: Rudi Ferder)
Eine Auswahl: Rother Bluestage (GER), New Orleans Festival - Wendelstein (GER), Blue Wave Festival - Rügen (GER), Blues at the Schloss Saarbrücken (GER), Mississippi Blues Festival - Berlin (GER), European Folk-Blues Festival –Hamburg (GER), Dresdener Blues-Festival (GER), Blues-Festival-Leipzig (GER),Walkin’ the Blues - Utrecht (NL), Blues Night - Vilvoorde (BEL), Binkom Blues(BEL), Jazz-Festival - Gronau (GER), Austrian Blues Masters (A), Jazz-FestivalWien(A), MusikFestival - Waidhofen/Thaya (A), Mojo Blues Parade (A), EAST WEST Blues-Festival-Budapest (HUN), Lent-Festival - Maribor (SLO),Fricktaler Blues-Festival (CH), Blues-Festival - Baden (CH), Vienna Blues Spring(A), Blues-Festival – Brugnera (IT), Blues Passions Festival - Cognac (F), San Vito Blues Festival (IT), Jimbolia Blues Festival (RO), Groznjan Jazz-Festival (CRO), Himalayan Blues Festival (NP), San Cassiano Jazz Festival (IT, Sziget Festival (H), Valley Of The Arts (H), Jazz Capital Festival (H)Valassky Spalicek-Blues Festival (CZ), Pordenone Blues Festival (IT).SUMMERTIME BLUES FESTIVAL BASEL (CH) etc.

Als Veranstalter stehe ich für: „STORY OF THE BLUES“, „AUSTRIAN BLUES MASTERS“ (dem ersten österreichischen BluesFestival), welches nach 10 Jahren zu den „LEIBNITZER BLUESTAGEN“ wurde und der „ACOUSTIC SUPERNIGHT“, „BLUEBIRD’S FRIDAY“, „DIE LETZTE RUNDE“. Seit 2016 kuratiere ich außerdem die „GRAZER BLUESTAGE“.