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Die gedeckte Brücke am Moorweg auf der Teichalm
Die gedeckte Brücke am Moorweg auf der Teichalm

Mixnitzbach, Bohlenweg etc.#

(Das üppige Teichalm-Set)#

Von Martin Krusche#

Besser geht’s nicht: Bohlenweg, Balkenbrücke und gedeckte Brücke, sozusagen der Verlauf einer technischen Entwicklung, und das gemeinsamen auf einem Terrain, noch dazu bei einem See gelegen, den ein Bach durchfließt, auf ein Moor gesetzt. Das ist ein aus touristischen Gründen angelegtes Abbild alter Entwicklung.

Mein Faible für Brücken war über Jahre eine eher stille Leidenschaft, die ich nicht nach außen getragen hab. Es gab keine besonderen Gründe, das Thema zu forcieren. Das änderte sich, als ich vor einer Weile begann, in meiner Region diese Matrix der Gewässer zu erkunden, weil das – eh klar - Brücken und Stege öfter in den Fokus rückt.

So kam ich auf die Idee, das ein wenig aufzuarbeiten, die Beispiele zu sortieren. Da ist also nun diese Leiste, der Vorstellung folgend, daß die Geschichte der Brücke quasi auch heute noch in unserer Natur abgebildet, dargestellt ist. Also begann ich, mich gründlicher umzusehen. Ich nehme an, daß ich kaum falsch liege, wenn ich davon ausgehe: Furt, Trittsteine und der umgestürzte Baum sind die ersten Entwicklungsstufen. Hängebrücken, aus Seilen geflochten, dürften den nächsten Technologiesprung darstellen.

Derweil mögen Menschen in manchen Gegenden, wo es Moore gibt, einfache Bohlenwege angelegt haben, um auf unsicherem Boden guten Tritt zu haben. Ich stelle mir vor, dabei waren gelegentlich Gräben zu überwinden. Die gaben den Anlaß, simple Balkenbrücken zu bauen, bei denen mit zunehmendem Geschick die Spannweiten wachsen konnten.

Bild 'teichalm03'
Bild 'teichalm02'

Andrerseits, ich hab hier schon eine jener griechischen Steinbrücken gezeigt, die mit ihrer Bauweise im Sinne des kyklopischen Mauerwerks aus großen, kaum bearbeiten Felsbrocken bestehen. Die sehe ich als Vorläufer jener Bogenbrücken, welche schließlich aus penibel behauenen Steinen gefügt werden konnten; bis hin zu den imposanten Aquädukten der römischen Antike.

Bohlenwege, Balkenbrücken, Bogenbrücken... Zusätzlich zu meinen Gängen entlang der Fließgewässer in meiner Gegend begann ich auch mein Fotoarchiv durchzusehen. Was hab ich schon, was es in der Kleinregion Gleisdorf womöglich nicht gibt? Sozusagen eine Parallelreise im virtuellen Raum. Damit kam ich etwa auf das Beispiel eines Bohlenwegs, der sich über die Gedenkstätte des Vernichtungslagers Jasenovac zieht. (Sie finden es auf der Überblickseite.) Nun aber fiel mir ein, daß ich bei einem Besuch unserer Nachbarregion, der Teichalm, auch einen Bohlenweg gesehen hatte. Er wurde am Rande des Teichalmsees verlegt, auf daß man – wie schon in Urzeiten – das Terrain mit dem unwegsamen Boden, ein Moorgebiet, problemlos begehen kann.

Bild 'teichalm04'
Bild 'teichalm05'

An diesem Moorwanderweg gibt es außerdem ein kleines Beispiel jener Art gedeckter Brücken, die man heute nur noch selten findet. Ich vermute, überdachte Varianten sind rar geworden, weil viele Brücken heute in Automobilen oder in Zügen überquert werden, stellenweise auch mit landwirtschaftlichen Geräten, so daß diese Art von Wetterschutz der Menschen nachrangig wurde.

Auch für die Brücke selbst dürfte - dank zeitgemäßer Baustoffe - so ein Wetterschutz keine bedeutende Rolle mehr spielen. An den ersten Holzbrücken in meiner Sammlung kann man gut erkennen, wie sehr das Wetter über Jahrzehnte dem Bauwerk zusetzt. Das Holz beginnt naturgemäß zu faulen.




Bild 'teichalm06'