Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast

Bild 'puch262a'

Endorphin-Maschine: Tin Lizzy#

(Ein fundamentales Maschinchen)#

von Martin Krusche & Norbert Gall

Wir befassen uns in der kommenden Session der Reihe „Mythos Puch“ mit kulturellen und subkulturellen Aspekten der Automobilgeschichte. Das Thema Puch ist dazu nach über einem Jahrzehnt dieser Veranstaltungsreihe steirische Hintergrundfolie. Wir befassen uns nun mit ein paar grundsätzlicheren Motiven.

Es gibt eine Reihe guter Gründe, „The Flivver“ hier in den Fokus zu rücken. Dieser amerikanische Slang-Ausdruck bezeichnete speziell den Ford Model T, aber dann auch ganz allgemein „alte Kisten“ in dem Sinn, wie wir in meinen Kindertagen „alte Tschäsn“ gesagt haben. (Das französische Wort „chaise“ bedeutet Stuhl, stand aber auch eine Pferdekutsche.)

Henry Ford war folglich „The Flivver King“, dem Upton Sinclair einen Roman gewidmet hat. Wem die sozialkritische Literatur aus den USA zusagt, könnte auch am Roman „Der Dschungel“ gefallen finden, in dem sich Sinclair mit den Schlachthöfen von Chicago befaßte. Derlei Fleischverarbeitungsfabriken galten strukturell als eine wesentliche Anregung für die Fließbandproduktion von Automobilen.

Rund um 1870 gab es in den Schlachthöfen von Cincinnati schon hochgelegte Transportbänder, die später in Chicago verfeinert wurden. Für die Marke Oldsmobile sind Ansätze dazu schon 1902 dokumentiert. Bei Ford war die Fließbandfertigung um 1913 Stand der Dinge. Eines der markanten Beispiele für jene Automatisierungswelle, die wir heute als Zweite Industrielle Revolution deuten.

Das „Leitfossil“ dieser Ära ist der Ford Model T, die „Tin Lizzy“, der „Flivver“, von 1908 bis 1927 in Produktion. Aus den Beständen dieses ersten Großserien-Automobils waren beizeiten viele ausgemusterte Fahrzeuge den nächsten Modellen gewichen. Das ergab an allerhand Ecken, in unzähligen Winkeln der USA eine erschwingliche Basis, die meist jüngere Leute nutzten, um billiges Alteisen zu modifizieren und zu frisieren, also individuell umzubauen und mit stärkeren Motoren zu versehen.

Bild 'puch262b'
Bild 'puch262c'

So geriet die „Blechliesel“ zum „T-Bucket“, einem zentralen Ereignis der Hot Rod-Subkultur, die sich unaufhaltsam verbreitet hat. „Doing the strut!“ Möglichst originelle Varianten in einer Bandbreite zwischen „Ratten-Look“ und handwerklichen Glanzleistungen waren gemacht, um beim „Cruising“ einen sensationellen Auftritt zu haben und Wow-Effekte zu generieren.

Die Fotos…#

…auf dieser Seite stammen von Norbert Gall. Er notierte dazu: „This 1931 Ford Model A with a manual gearbox and 39 hp is probably the oldest chap I‘ve posted on this account so far. Isn‘t this a tastefully modified vintage piece of hot rod? Hadn‘t there been modern buildings around where it was parked by its owner, I would have felt beamed back into the 1940s, when young Americans started to customize their cars, which could be found in masses at breaker‘s yards across the country. And then the smell.. this was such a sensational scent of machine oil and leather that is only found on vintage machines. This could never ever be registered in the kingdom of egalitarianism (Austria), so thank you to whoever makes this pass bilprovning (MOT) in Sweden.” (Fortsetzung)
Bild 'puch262d'
Bild 'puch262e'