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Foto: Roswitha Wesiak
Foto: Roswitha Wesiak

Nagykanizsa: Kontraste#

(Die Archipel-Beiträge zur Ausstellung)#

von Martin Krusche

Die kommende Ausstellung in Gleisdorfs ungarischer Partnerstadt Nagykanizsa steht unter dem Motto „Grenzenlose Freiheit!“. Da wäre im Rahmen von “Styria goes Hungary” also zu klären, was wir mit solchen Motiven meinen.

Entlang der Einladungen von Kulturreferent Karl Bauer haben wir uns untereinander verständigt, damit ein kompakter Archipel-Beitrag gelingt, der thematisch angemessen fundiert ist. Diese Konzeption hat nun drei Teile.

  • Teil #1, die Ausstellung: Joachim Karner (Architekt), Richard Mayr (Fotograf) und Roswitha Wesiak (Fotografin).
  • Teil #2, die Installation zum Thema Abstraktion: Martina Brandl (Malerei), Martin Krusche (Text) und Richard Mayr (Fotografie).
  • Teil #3, der Diskurs zum Thema Überschreitungen (Gedanken zur Praxis der Zuversicht): Karl Bauer und die Archipel-Crew.

Joachim Karner hat berufsbedingt erhebliche Kompetenzen, was den Unterschied zwischen Raum und Ort angeht, muß im Sinn der Baukunst Grenzen setzen, die aber – um den Menschen nützlich zu sein – angemessene Durchlässigkeit verlangen. Karner ist außerdem ein exzellenter Zeichner im künstlerischen Sinn.

Richard Mayr ist seit jeher Reisender, der auch recht unwirtliche Terrains erkundet. Was wir gemeinhin als Grenzen zwischen Zivilisation und Wildnis deuten, hat – wie er berichten kann – ganz andere Dimensionen als allgemein vermutet wird. Außerdem interessieren ihn Grenzräume zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Roswitha Wesiak zeigt durch einen ihrer Themenschwerpunkte, Menschen, wie gut es ihr gelingt, in zufälligen Begegnungen dafür zu sorgen, daß jemand sie sehr spontan nahe an sich heranläßt. Gewöhnlich haben wir alle Grenzen, die mitunter abwehrende Reaktionen auslösen, falls sie überschritten werden. Wesiak bewegt sich in solchen Grenzräumen.

Zeichnung: Joachim Karner
Zeichnung: Joachim Karner
Foto: Richard Mayr
Foto: Richard Mayr

Alle diese künstlerischen Genres sind Varianten von Abstraktion. Das thematisieren wir in einer kleinen Installation zu folgenden Überlegungen. Wir nutzen drei Varianten, um Erlebtes zu notieren und zu kommunizieren: Text, Malerei und Fotografie. Jedes dieser Genres kodifiziert Wahrnehmungserfahrungen, macht sie medial vermittelbar, appelliert so aber auch an die Erfahrungen des Publikums. Ein Fall von kollektiver Wissens- und Kulturarbeit im Trio.

Die Arbeit an diesen Details ist für uns Anlaß, mit Kulturreferent Karl Bauer weiterführende Überlegungen zu erörtern. Im Kern geht es um Wissens- und Kulturarbeit abseits des Landeszentrums und darum, wie sich derlei Engagement in einem gesamteuropäischen Zusammenhang entfalten läßt; unter anderem auch auf Zentren bezogen.

Es gibt gute Gründe für die Annahme, daß jenes alte Denkmuster „Zentrum/Provinz“ ins Museum gehört. Doch dazu muß aktuell einiges geklärt werden.



Das Trio#

Komplementär#