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Good Job: Ob man es erkennt oder nicht, das war sehr viel Arbeit.
Good Job: Ob man es erkennt oder nicht, das war sehr viel Arbeit.

Der Judenburg-Coup#

(Erster Puch Guide)#

von Martin Krusche

Diesmal konnte ich mich zurücklehnen. Ich war nicht als Autor gefordert, sondern wurde (von Anja Fuchs) interviewt. Die Story heißt „Vom Lastesel zum Luxusgut“, was nicht schwer zu erraten und zuzuordnen ist: Puch G. Der G-Wagon. Heute die G-Klasse von Mercedes-Benz, wie sie nach wir vor in Graz gebaut wird.

Das ist freilich nur eines der Kapitel in einem „Puch Guide 2025/2026“, für den das Team rund um Heinz Mitteregger sich sehr gründlich in eine komplexe Arbeit gestemmt hat. So wurde diese Publikation ein sattes Kompendium, das vermutlich auch versierten Puch-Fans noch ein paar Überraschungen bieten kann.

Auf solche Art zeigt man im Puchmuseum Judenburg, daß Museales nur einen Teil des Engagements ausmacht. Die Artefakte müssen nicht nur verwahrt und gewartet, auch angemessen präsentiert werden. Fahrzeuge müssen vor Standschäden bewahrt werden. Es gehört freilich weit mehr, um diesem Haus Bestand zu sichern. Nun ist das aber kein Werksmuseum eines großen Konzerns, der ein Millionen-Budget locker machen kann. Sie sehen in Judenburg die Mischung aus privatem Einsatz und Support durch die Kommune.

Das, wenn es blühen soll, verlangt auch nach sozialen Kompetenzen, denn da will eine meist eher kontrastreiche Community beieinander gehalten werden. Ein anspruchsvolles Projekt, für das man mitmenschliche Qualitäten braucht. Wie nun die Judenburger Crew das macht, da sagt man dann nicht nein, wenn man um einen Beitrag gebeten wird. Also bin ich im Boot.

Ohne meinen Mentor, Altmeister Fredi Thaler, wüßte ich über all das kaum die Hälfte.
Ohne meinen Mentor, Altmeister Fredi Thaler, wüßte ich über all das kaum die Hälfte.

Dieser Guide liest sich mit seiner feinen Mischung von aktuellen Belangen und historischen Themen angenehm, ist reich bebildert. Zugleich findet sich so manches Motiv, das Erinnerungen weckt, wenn man das Thema Puch die letzten 30, 40 Jahre begleitet hat.

Dazu kommt mancher Informationsblock mit Kontakten und Terminen, mit allerhand Querverweisen; bis nach Slowenien, woher Johann Puch einst kam, als er noch Janz Puh gewesen ist. (Ich darf betonen, was dem Publikum ja nicht klar sein muß: So ein umfassend illustriertes Werk mit diesem breiten Themenbogen ist verdammt viel Arbeit, die ich lieber nicht am Hals haben möchte.)

Auf dem Cover sehe ich den jugendlichen Harry Everts, der dann in zeitgemäßem Auftritt den Bogen der Stories eröffnet. Sehr passend, finde ich, denn der mehrfache Moto Cross-Weltmeister verkörpert jenen coolen Typus der damaligen Motorsportwelt, an den uns in jungen Jahren, wenn wir ins Kino gingen, Steve McQueen erinnert hatte. (Der Schauspieler war übrigens auch ein sehr talentierter Motorsportler.)

Everts, dem übrigens Franz Tantscher als Werksmechaniker zugesellt war, ist eines dieser puristischen Originale gewesen, für mich mit einem Charisma wie etwa Jochen Rindt in der Formel 1.

Doch Sie finden natürlich auch das Puch Maxi gewürdigt, ebenso die fast sagenumwobene Puch 800. In einem der Kapitel wird die Erinnerung an den Weltreisenden Max Reisch betont, dessen umgebauter Steyr 100 und eines seiner Expeditionsmotorräder in Judenburg schon zu sehen gewesen sind.

In einer Monte-Replika gleich hinter Coverboy Harry Everts, dem Weltmeister, das ist eine sehr feine Position.
In einer Monte-Replika gleich hinter Coverboy Harry Everts, dem Weltmeister, das ist eine sehr feine Position.

Man sieht ferner eine Puch DS 50 („Daisy“) neben einer MC 50. So fanden wir uns in den frühen 1970ern nebeneinander an mancher roten Ampeln; und ich hab es verflucht, daß mein Geld nur für die „Blaue Zweisitzer“ gereicht hatte, welche neben der womöglich auffrisierten MC recht bescheiden wirkte. Tja, jede Menge Reminiszenzen.

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