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Norbert Gall: redaktionelle Arbeit am Booklet.
Norbert Gall: redaktionelle Arbeit am Booklet.

Protokoll #26: Die rollende Konferenz#

(Denkraum und Raumüberwindung)#

von Martin Krusche

Ich hab nun Gelegenheit, eine Vorstellung davon anzubieten, was ich mit prozeßhafter Wissens- und Kulturarbeit meine. Das ist – naheliegend! - eine kollektive Praxis. Sie hat ihre öffentlich wahrnehmbaren Verläufe, etwa über Ausstellungen. Sie geht in begleitenden Schritten freilich auch in die Tiefe.

Das ist, soweit es meine Beiträge betrifft, ferner ein wichtiger Aspekt der Arbeit an den drei Ebenen des Archipels. Ich meine: Archipel (Forum für Kunst und Kultur). Sie finden hier im Anhang eine Liste von Links zu all den markanten Punkten, die im Text erwähnt werden.

Aktuelle Angelpunkte#

Im August 2024 kamen zwei Momente in Deckung, die inhaltlich verwoben sind, ohne daß diese Verknüpfung ursprünglich geplant war. Samstag, den 3. August, war ich mit dem Dottore in einer weiteren „Rollenden Konferenz“ unterwegs. (Natürlich mit Augenzwinkern auf Paul Virilio bezogen.)

Da stand für Montag, den 5. August, schon fest, daß ich mich mit der „Amselsturm-Runde“ in der Südsteiermark treffe, um eine letzte gemeinsame Besprechung zu absolvieren, bevor Autorin Eva Surma am Donnerstag, dem 8. August, die Ausstellung eröffnen wird.

Dabei bilde ich mit Maler Heinz Payer ein Duo, um den Beitrag „Official Bootleg“ zu realisieren. Zwei alte weiße Männer mit einem Input in einer explizit feministischen Ausstellung. Also was unseren Beitrag angeht, ein Stück Reflexion dessen, was die vorherrschende Männerkultur ausmacht.

Roadside Beauty: Rover SD1, Version Vanden Plas (V8-Einspritzer)
Roadside Beauty: Rover SD1, Version Vanden Plas (V8-Einspritzer)
Roadside Beauty: Land Rover Series II, für heiße Gegenden aufgerüstet.
Roadside Beauty: Land Rover Series II, für heiße Gegenden aufgerüstet.

Um eine zurückhaltende Pose zu demonstrieren, habe ich ein Objet trouvé in diese Ausstellung eingebracht. Das bedeutet, dort hängt nicht ein Werk von mir, sondern die Arbeit jemandes, die ich aufgegriffen hab, hinter der ich die eigentliche Debatte entfalte; natürlich im Dialog mit Heinz Payer.

Markante Objekte#

Im Nachdenken über die Formen und Funktionen dessen, was ich Generalfetisch nenne, sehe ich da zwei Genres besonders exponiert: Knarre und Karre. Also Schußwaffen und exklusive Automobile. Daher hab ich eine Fotografie von Norbert Gall aufgegriffen, mit dem ich jedes Jahr wenigstens eine rollende Konferenz durchführe. Von ihm stammt jenes gerahmte Blatt, das im August 2023 zentrales Motiv im Gleisdorfer Zeit.Raum war: „Episode XXX: Customizing“. Das Bild zeigt einen klassischen Hot Rod, ein T-Bucket, das Gall in Schweden fotografiert hat.
Beute: Postkarte aus dem Petersen-Museum (LA) und Chevy Nova Gasser.
Beute: Postkarte aus dem Petersen-Museum (LA) und Chevy Nova Gasser.
Fruchtgummi aus Schweden: Rhabarber-Ferrari.
Fruchtgummi aus Schweden: Rhabarber-Ferrari.

Doch unsere „Masterkarre“ kommt auch Italien. Gall stimmt mir zu. Wir halten den Ferrari 250 GTO für die Nummer 1 unter den exklusiven Karren des vorigen Jahrhunderts. Eine perfekte kinetische Skulptur. Von den gerade einmal 36 gebauten Einheiten des GTO hat Fotograf Richard Mayr einen live erwischt. Der wurde inzwischen zum Exponat in der „Episode XLII: Karre“ (Zeit.Raum Gleisdorf).

Aber zurück zum schwedischen T-Bucket. Das Foto war also vor fast genau einem Jahr Blickfang im Zeit.Raum, ging nun als Objet trouvé ins Gemeindezentrum des südsteirischen Großklein, ist aber auch zugleich das Covermotiv für ein kommenden NID-Booklet. (Das wird dann online Galls Schilderung dessen anbieten, was die Hot Rod-Subkultur ausmacht.)

Britische Eleganz in Vollendung: Jaguar 3,4 S.
Britische Eleganz in Vollendung: Jaguar 3,4 S.
Yank Tank in voller Länge: Cadillac Fleetwood Eldorado.
Yank Tank in voller Länge: Cadillac Fleetwood Eldorado.

Um nun am Sonntag, dem 4. August, unsere rollende Konferenz abzuschließen, war noch ein Frühstück angesetzt, bei dem wir Aspekte dieses Booklets durchgingen. Vor dem Hintergrund der Stunden beim „Saturday Night Cruising“ der „Alltagsklassiker“ in Graz. Rollendes Kulturgut in erheblicher Vielfalt.

Was Sie in diesem Text skizziert finden, ist eine Episode. Der gesamte Prozeß wird weitergeführt, die Arbeit am Thema ist längst nicht erschöpft. Eva Surma hat vorgeschlagen, die Linie 2025 nach Gleisdorf zurückzuführen und da eine Schwerpunktausstellung umzusetzen.

Das Booklet-Cover
Das Booklet-Cover

Weiterführend#