Zeit.Raum Gleisdorf: Das Fenster#
von Martin KruscheEs ist nun das erste Mal im Gleisdorfer Zeit.Raum, daß eine meiner Episoden vollkommen textlastig ist. Was die Gedichte von Eva Surma und mir angeht, sind die Beiträge von Heinz Payer insofern kein Bruch, als er seit Jahren auf Texte antwortet, indem er grafisch vorgeht oder als Maler reagiert.
Ich hatte im Mai 2021 gemeinsam mit Künstlerin Monika Lafer begonnen, jene zwei großen Fenster in der Gleisdorfer Bürgergasse zu bespielen. Dabei haben Bilder stets dominiert, oft durch Objekte ergänzt. (Siehe dazu unten bei den weiterführenden Links: „Slot II, die erste Serie“!)
Das heißt, mit dieser Episode sind drei Jahre dieser laufenden Erzählung im Stadtzentrum rund. Es ist außerdem jener Beitrag, bei dem ich an den 8. Mai 1945 denke, als der Faschismus meiner Leute militärische geschlagen wurde. Wir wissen längst, wie man ein Gedenken daran gestalten kann, das wird auch gemacht.
Ich wollte diesmal aber über das Explizite hinaus gehen und ein paar andere Schritte einführen. Selbstverständlich fehlt der historische Bezug nicht und wir befassen uns mit den Konsequenzen jener Ära. Dazu finden Sie unten einen Link, der auf diesen Kontext verweist, auf: „Krieg oder Frieden“ (Ein Gleisdorfer Arbeitsfeld zum 8. Mai).
Aber zu den Konsequenzen gehört ebenso, daß wir klären, wie auf diese Mischung von Gewalt und Anmaßung reagiert werden muß, wenn wir wissen, daß die Brutalisierung einer Gesellschaft so weit reichen kann.
Damit sind wir bei den Optionen, die in dieser Episode nun den Vordergrund bestimmen, das, was Sie im Fenster sofort entdecken können: Lyrik als Text (wie bei Surma und mir), aber ebenso auf visueller Ebene (wie bei Payer) handelt zuerst einmal von gelingender Kommunikation mit sich selbst.
Was daraus – auch in Reaktionen auf die Welt - an Werken möglich wird, bildet Schnittstellen, wo andere Menschen andocken können. Hier unter uns dreien, zwischen denen sich der nächste Schritt an Kommunikation ereignet hat. Das kann prinzipiell noch weit größere Kreise ziehen und sich natürlich auch von uns völlig ablösen. Darin liegt ein Grund, daß ich ab nun den Zweier-Slot im Zeit.Raum geteilt nutzen werde. Das Hauptfeld bleibt kommenden Episoden vorbehalten, doch dazu kommt eine Leiste mit wechselnder Lyrik.
Das steht im Zusammenhang mit meiner neuerlichen Erkundung des Ursprungs der Begriffe Poesie und Praxis im Zusammenhang mit unserer jetzigen Arbeit. (Siehe dazu das Trail Protokoll #12: “Poesie und Praxis”!)
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Weiterführende Links#
- Episode XXXIX: Gestrandet (Von Eva Surma, Heinz Payer & Martin Krusche)
- Slot II, die erste Serie
- Kontext: Krieg oder Frieden (Ein Gleisdorfer Arbeitsfeld zum 8. Mai)
- Trail, Protokoll #12: Poesie und Praxis
- martin krusche: der makel (ein gedicht)