Franz-Robert Wagner#
(Kammerschauspieler)#
Geboren im Burgenland, am 15.9.1944. Er wird also heuer 80. Immerhin! Piaristen Volksschule und Humanistisches Gymnasium Piaristen und Jesuiten in Wien. Bundesheer, Leutnant der Reserve usw., Konservatorium der Stadt Wien. Im Jahr 1967 das erste Engagement. Theater an der Wien, Musical, Wiener Festwochen, dann erstes festes Theaterengagement am Staatstheater in Oldenburg.
Es folgt die Reise durch die deutsche Theaterlandschaft, von Düsseldorf über Köln und Frankfurt, Deutsches Theater Göttingen, Hamburg, schließlich am 21.5.1984 die erste Premiere, und zwar zuhause, am Theater in der Josefstadt: “Mittageswende“ von Paul Claudel
Wagner blieb 25 Jahre lang Ensemblemitglied und wurde zum Publikumsliebling. Dazwischen als Gast in der Schweiz; als Tellheim in Lessings „Minna von Barnhelm“. Mit Siegfried Lowitz eine lange und wunderbare Theatertournee: „Das Gnadenbrot“ von Ivan Turgenjew.
Im Jahr 2004 eine Ehrungen durch die Republik: Kammerschauspieler. Die Stadt Wien verlieh Wagner den „Goldenen Verdienstorden“. Anno 2011 die Ernennung zum Professor durch Bundespräsident Dr. Heinz Fischer.
Für die Lese-Arbeit gibt es die „Silberne Rose“. Wagner wirkte als Lehrender an der Schauspielakademie, ebenso an der Schule des Sprechens. Als Sprecher an und in allen öffentlichen Rundfunkanstalten Deutschlands, der Schweiz und Österreich hat er sich profiliert, an die 6.000 Rundfunkwerbespots besprochen, an die 3.000 TV Spots.
Dazu wurden etwa 600 Filme mit seiner Stimme lebendig gemacht. Wagner war erster „Universum“-Sprecher, ging weiter zu „Terra Mater“ etc. Die „Ran-Film“ (Alfred Ninaus, Graz und Wien) wurde zu seiner Sprecher/Erzähler Heimat.
Als „eine Stimme Österreichs, die jeder kennt“ wirkte Wagner etwa auch beim Rundfunksender Ö 3. So wurde er zum Beispiel am Nachmittag des 11.September 2001 dringend ins Studio gebeten und wurde so zum Radio-Boten der Nachricht über den Terroranschlag auf das World Trade Center in New York.
Heute, achtzigjährig, widmet sich Wagner vor allem Projekten, die ihm persönlich zusagen. Er sagt zu diesem Lebensabschnitt: „Wer ein Warum hat zum Leben, der kann auch jedes Wie ertragen. Darauf kommt es an, sich immer zu bewegen, sich nicht in eingefahrenen Gewohnheiten auszuruhen, sondern immer aufgeschlossen zu sein für die berechtigten Forderungen der Zeit, in der wir zu leben haben.“
Wagner hält Arthur Schnitzler für einen wichtigen Wegweiser, als der etwa notierte: „Am Ende gilt doch nur, was wir getan und geliebt, nicht was wir ersehnt haben.“ Das kontrastiert er verschmitzt mit einem Bonmot, welches gerne Karl Valentin zugeschrieben wird: „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit“. (Es ist eine Dialog-Sequenz aus der Filmoper "Die verkaufte Braut" (Max Ophüls, 1932).
- An solchen Tagen (Das Buch)
- Archipel (Wissens- und Kulturarbeit)