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Donaureise bis ins Schwarze Meer in sieben Etappen#

1. Bratislava (Pressburg, Posony) - Esztergom (Gran) Esztergom #

Eine Reise wie diese könnte auch mit dem Untertitel versehen werden: Reise durch Altösterreich in den Grenzen von 1718. In diesem Jahr 1718, also vor 300 Jahren, wurde in Passarowitz (Pozarevac, ca. 90km südöstlich von Belgrad) ein Friedensvertrag zwischen dem Osmanischen Reich und Österreich geschlossen, in dem Österreich seine größte territoriale Ausdehnung erfuhr. Denn man passiert auf diesem Weg viele Orte und Landstriche, die Markierungen in unserer Geschichte darstellten und im kollektiven Gedächtnis verankert sind. Fast jede Stadt an der Donau ist zugleich auch ein Ort, wo eine Schlacht stattfand oder wo ein Friedensvertrag geschlossen wurde (Wien, Budapest, Mohacs, Peterwardein, Belgrad...) Die Donau war nicht nur eine Grenze zum Römischen Reich, sondern auch die Grenze von Habsburgerreich und Osmanischem Reich und ist bis heute Grenzfluss zwischen Rumänien und Bulgarien. Entlang der Donau kamen die Osmanen herauf und wurden auch auf diesem Wege wieder zurückgedrängt. Wenn man die Donau auf dieser Strecke befährt, fällt es einem wie Schuppen von den Augen, warum Altösterreich auch mit Donaumonarchie umschrieben wird.

Devin (Theben) mit Mündung der March
Devin (Theben) mit Mündung der March
Bratislava mit Burg, Autobahn und Martinsdom
Bratislava mit Burg Autobahn Martinsdom
Von Wien (Stromkilometer 1934) nach Bratislava ist es nur eine kleine Etappe. Zuerst wird noch die Marchmündung mit der Burg Theben (Devin) passiert. Hier ist auch der Übergang von der Oberen zur Mittleren Donau. Die Silhouette der Stadt Bratislava (Possony, Pressburg), mit der Burg auf der einen Seite und dem Martinsdom auf der anderen Seite, zeugt von einer großen Vergangenheit, sie dokumentiert aber auch mit Autobahn und Brücke, die dieses Ensemble durchschneidet, die jüngere „realsozialistische Baukunst“. Das neue Bratislava schließt mit moderner Architektur in Beton, Glas und Stahl daran an. Der Martinsdom mit der ungarischen Krone an der Turmspitze war die Krönungskirche der ungarischen Könige zur Zeit der osmanischen Besetzung. Welche Könige und Königinnen dort gekrönt wurden wird auf der Gedenktafel dokumentiert. Insgesamt wurden dort elf Könige und sieben Königinnen gekrönt, die bekannteste davon war Maria Theresia.

Turmspitze des Martinsdoms mit Ungarischer Königskrone
Turmspitze des Martinsdoms mit Ungarischer Königskrone
Tafel im Martinsdom mit allen ungarischen Königen
Tafel im Martinsdom mit allen ungarischen Königen
Esztergom (Gran) mit alter Königsburg und Basilika des Erzbistums von Ungarn. Von 1543-1683 war die Stadt osmanisch und wurde danach wiederaufgebaut. Blick vom Dom zur Wasserstadt von Esztergom und der neuen Brücke in die Slowakei nach Sturovo. Die Brücke ist nach Marie Valerie (1868-1924), der vierten und jüngsten Tochter von Kaiser Franz Joseph I. und Elisabeth, benannt. Da sie nach dem österreichisch-ungarischen Ausgleich 1868 in Budapest (damals noch Ofen) geboren wurde, bekam sie den Beinamen „das ungarische Kind“. In der unteren Stadt (Wasserstadt) befindet sich auch ein Denkmal für Kaiserin Elisabeth, die in Ungarn bis heute populäre Königin Erzsebet. Ein weiteres Denkmal zeigt in allegorischer Weise die Überreichung der ungarischen Krone durch Papst Silvester II. an den vorher zum christlichen Glauben übergetretenen König Stephan I. aus der Dynastie der Arpaden im Jahre 1000.


Esztergom Blick auf die Wasserstadt mit Brücke Marie Valerie
Esztergom Blick auf die Wasserstadt mit Brücke Marie Valerie
Esztergom Denkmal Elisabeth
Esztergom Denkmal Elisabeth
Esztergom Dom und Denkmal Papst Silvester Hl Stephan
Esztergom Dom und Denkmal Papst Silvester Hl Stephan
-->Text und Fotos: Michael Göbl

-->nächste Etappe: Budapest