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Die zahllosen Hammerschläge#

KRENHOF Aktiengesellschaft#

Es führen Jahrtausende vom mythischen Schmied Hephaistos zum Dorfschmied, den viele von uns noch erlebt haben. Erz zu Eisen, schließlich daraus hochwertiger Stahl, das ist tatsächlich Magie. Körperkraft, große Belastbarkeit, reiches Wissen, praktische Erfahrung, so sind die Grundlagen, von denen vieles inzwischen an Maschinen übergeben werden konnte. Damit gewann der Mensch Schonung.

Manche berufsbedingten Schäden tauchen begrifflich noch in der Volkskultur auf, so etwa „hammerterisch“; daß also ein Schmied vom Hammerschlagen taub wurde. Das meint natürlich die großen, durch Wasserkraft angetriebenen Hämmer. Solche Problemzonen sind aus dem Metier getilgt worden. Dafür sind die Ansprüche an Präzision enorm gestiegen.

Krenhof brilliert in diesem Spezialbereich. Die Produktion von Schmiedeteilen für die Autoindustrie, die Kettenindustrie und die Bauindustrie verlangen nicht nur Genauigkeit, sondern auch eine enorme Stabilität der Werkstücke. („Eine Kette hält so gut, wie ihr schwächstes Glied.“) Bei der Bahn kann man sich das sehr gut vorstellen, denn eine komplette Zuggarnitur bewegt riesige Tonnagen bei sehr hohen Geschwindigkeiten. Da kommt es auf jeden einzelnen Spurkranz der unzähligen Räder an.

Für den Maschinenbau gilt das auch generell, denn jede Kundschaft quittiert die durch Pannen bedingte Stehzeiten mit großem Unmut. Das kann eine einzelne Welle sein, die nicht gehalten hat. Es wird entsprechende Standfestigkeit von allen Komponenten erwartet. Und zwischen all dem maschinellen ein Krenhof-Produkt von enormer historischer Bedeutung: Sicheln.

Es wurde bei uns etwas vergessen, wie gefragt steirische Sensen und Sicheln einst auf dem Weltmarkt gewesen sind. Durch derlei Qualitätsprodukte entstanden hierzulande einige große Betriebe von Rang. Wenn wir selbst gegenwärtig Sicheln nicht mehr für gar so wesentlich halten, übersehen wir, wie viele Millionen Menschen weltweit noch in der agrarischen Welt leben, aber die Landwirtschaft ohne Maschinen betreiben. Daher sind auch allerhand Arten von landwirtschaftlichen Geräten immer noch gefragt.

Folgendes Zitat macht einiges deutlich: „Unser erklärter Feind und Lehrmeister ist die Streuung, egal ob sie bei einem Maß, der Festigkeit oder bei einem Liefertermin auftritt.“

Ein besonderes Krenhof-Merkmal ist übrigens die Position als Mittelserienhersteller. Was das bedeutet? Es erklärt sich fast von selbst, wo sogar Laien eine Vorstellung von Unikaten, Kleinserien und Großserien haben. Dazwischen braucht es auch noch Produktions-Dimensionen, die eine gute Preisgestaltung bei angemessener Qualität ermöglicht. „Wir setzen uns zum Ziel, dass der Kunde trotz der gebotenen Vielfalt qualitativ und logistisch dasselbe Niveau erwarten darf, wie in der Großserie.“

Jetzt dürften die verschiedenen Kategorien klarer sein. Bemerkenswert, wie sehr eine High Tech-Gegenwart in dieser Branche die Vergangenheit einbezieht. Das meint nicht bloß kulturelle Motive aus der Antike. Es hat seine sozialgeschichtlichen Fundamente. Nach firmeneigener Darstellung folgendermaßen schlüssig zusammengefaßt:

„Schmieden lernt man nicht in der Theorie. Da braucht es Jahre. Wir können insgesamt 300 davon vorweisen. Bis 1980 war es nur Handwerkzeug. Dann erkannte man, dass dieser Markt auch für Qualitätshersteller endgültig schrumpfen würde. Anstatt auf verlorenem Posten zu kämpfen, entschied man, die Schmiedekompetenz auch der Industrie anzubieten. KRENHOF als Gesenkschmiede war geboren und wurde in der Folge konsequent entwickelt.“