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Agatha, hl.#

Agatha

Agatha (Agathe) lebte in Sizilien und starb um 250 als Märtyrin.

Nach der Legende war Agatha („die Gute“) eine Jungfrau aus vornehmer Familie in Catania. Nachdem sie die Anträge des Stadtpräfekten Quintian abgewiesen hatte, verschleppte man sie in ein Bordell, wo man ihr die Brüste abschnitt. Der hl. Petrus brachte ihr heilsamen Balsam. Als man sie am nächsten Tag auf einem Haufen mit glühenden Scherben foltern wollte, erschütterte ein Erdbeben die Stadt. Sie erlag im Kerker ihren Verletzungen. 

Der Kult der hl. Agatha begann im 5. Jahrhundert. Ihre Verehrung breitete sich rasch von Sizilien über Italien hinaus aus. Das Heiligengedächtnis wird am 5. Februar begangen. „Agatha, Jungfrau, Märtyrin in Catania“ steht als gebotener Gedenktag im Generalkalender. Agatha zählt zu den Kanon-Heiligen.

Darstellungen zeigen sie mit Palmzweig, Fackel oder Kerze, gekrönt und auf einer Platte die Brüste tragend, zu Füßen eine Tafel mit Inschrift. In Wiener katholischen Kirchen befinden sich Darstellungen im Stephansdom, in der Kirche Am Hof und in der Paulanerkirche.

Die hl. Agatha ist eine Patronin der Ammen, Bergarbeiter, Glockengießer, Goldschmiede, Hirtinnen, Weber; Erdbeben, sowie gegen Feuergefahr, Fieber, Gewitter, Hungersnot, Viehseuchen.

Bräuche knüpfen an die Patronate an: In Catania (Italien), zieht man bei einem Volksfest mit ihren Reliquien durch die Stadt, dies soll vor Schäden durch den Vulkan Ätna schützen. Auch andernorts ist. Allgemein ließ man an ihrem Tag Agathenbrot segnen, das man sowohl dem Vieh fütterte als auch - wie die Agathenzettel (mit ihrem Bild und einem lateinischen Segensspruch) - bei Bränden ins Feuer warf. Nach den Lichterfesten am 2. und 3. weiht man auch am 5. Februar Kerzen (Aitenkerzen). In Bad Pirawarth, Niederösterreich, wo Agatha zweite Kirchenpatronin ist, werden an ihrem Gedenktag kleine Brote gesegnet und an die Messbesucher verteilt. In Stein im Jauntal (Kärnten) ist seit 1843 am Sonntag vor oder nach dem Agathentag das Auswerfen der Agathenstriezel Brauch. Die kleinen Weißbrote sollen vor Feuer, Krankheit und Diebstahl schützen.


Quellen: 
Alle heiligen Zeiten. Lieder und Texte im Jahreskreis. Atzenbrugg 2010. S. 40 f.
Bautz: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon Hamm 1990. Bd 1, Sp.53 (ISBN-3-88309-013-1)
Hiltgart L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. stuttgart 1970. S. 22
Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen (Bearb. Josef Gelmi). Innsbruck 1988. S. 116
Helga Maria Wolf: Österreichische Feste & Bräuche im Jahreskreis. St. Pölten 2003. S. 27
Heiligenlexikon: Agatha
Ilse Friesen: Die weiblichen Heiligen im Stephansdom

Bild:
Hl. Agatha. Aus Georg Ott: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Regensburg 1858. Bd. 1/Sp. 196


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