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Arbeit#

Josef Ludwig Wolf als Schriftsetzer beim Bleisatz. \ Foto: Alfred Wolf

Das Leben und die Kultur hängen von der Arbeit ab. Unter dem Einfluss des Christentums wird sie gesellschaftlich positiv bewertet, während man z. B. im klassischen Griechenland die produktive Arbeit verachtete. Auch in der römischen Antike gingen Würde und Ansehen eines freien Mannes mit ökonomischer Unabhängigkeit einher. Was zählte, waren Poltik, Wissenschaft und Krieg. Wer seinen Lebensunterhalt durch körperliche Arbeit verdienen musste, war ein "Banause".

Das frühe Christentum sah in der Arbeit einen Schöpfungsauftrag (Gen 1,28), den Luther mit "macht euch die Erde untertan" übersetzte. Das Bild von Joh. Anton Ramboux (1790-1866) zeigt Adam und Eva nach der Vertreibung aus dem Paradies, wobei der Stammvater die Erde bearbeitet. Müßiggang wurde (im Gegensatz zur Antike) als etwas Schädliches betrachtet. Die katholischen Theologen des Mittelalters (Scholastiker 13. Jahrhundert, Thomas von Aquin) erhoben die Wirtschaftlichkeit zur Tugend. Arbeit wurde zur Christenpflicht. Noch weiter ging der Calvinismus im 16. Jahrhundert. Demnach ließe sich anhand der Arbeit und deren sichtbarem Erfolg erkennen, ob jemand zu den von Gott Auserwählten zählte.

Die Drei-Sektoren-Hypothese aus den 1930er Jahren teilt eine Volkswirtschaft in den Primärsektor (Land- und Forstwirtschaft, Bergbau), den sekundären Sektor (Industrie) und den tertiären Sektor (Dienstleistungen und Handel).


Quelle:
Roman Sandgruber: Österreichische Geschichte, Ökonomie und Politik. Wien 1995

Bild:
Josef Ludwig Wolf (1896-1960) am Setzkasten in seiner Buchdruckerei. Foto: Alfred Wolf


Siehe auch:
Arbeitsverbote in: Verschwundene BräucheDas Buch der untergegangenen RitualeHelga Maria WolfBrandstätter VerlagWien2015jetzt im Buch blättern


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