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Dorothea, hl. #

Hl. Dorothea. Aus: Georg Ott: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Regensburg 1858

Dorothea wurde um 290 geboren und starb um 305 in Caesarea [Kayseri, Türkei] als Märtyrin.

Die Legende erzählt von einer Senatorenfamilie, die nach ihrem Übertritt zum Christentum Rom verließ. Dorus und Thea flüchteten mit ihren Töchtern Chrysta und Kallista nach Kappadozien. Dort wurde die dritte Tochter, Dorothea („Gottes Geschenk“), geboren. Wie andere heilige Jungfrauen sollte sie von einem einflussreichen Römer geheiratet werden - diesmal ein Statthalter von Kappadozien namens Fabricius - und verweigerte dies als „Braut Christi“. In ihrer Legende findet sich das Motiv der Märtyrer vom unzerstörbaren Leben. Weder siedendes Öl noch schwerer Kerker und andere Foltern konnten ihr etwas anhaben. Schließlich wurde sie enthauptet. Während ihres Martyriums erbat sie Wunderzeichen: Ein Götterbild stürzte von seiner Säule und die Zuschauer nahmen Engel und Teufel wahr. Auf dem Weg zum Richtplatz spottete der Schreiber Theophilus, Dorothea solle ihm doch Obst und Blumen aus dem Garten ihres himmlischen Bräutigams schicken. Ein Bote brachte ihm - im Winter - ein Körbchen mit Äpfeln und Rosen. Theophilus bekehrte sich und starb ebenso als Bekenner wie Dorotheas Schwestern. 

Dorothea zählt als frühchristliche Märtyrin mit Barbara, Katharina und Margaretha zu den Virgines Capitales, den wichtigsten weiblichen Heiligen. Im deutschsprachigen Raum blieb Dorothea bis zum 16. Jahrhundert eine der beliebtesten Heiligen. Das Heiligengedächtnis wird seit dem 11. Jahrhundert am 6. Februar begangen. Er ist nur mehr ein regionaler, nicht gebotener Gedenktag.

Hl. Dorothea, gotische Skulptur vom Stephansdom

Darstellungen zeigen Dorothea mit einem Körbchen voll Äpfeln und Rosen. In Wiener katholischen Kirchen befinden sich Darstellungen im Stephansdom und in der Mariahilfer Kirche.

Die hl. Dorothea ist die Patronin der Bergleute, Bierbrauer, Blumengärtner, Bräute, Floristen, Neuvermählten, Wöchnerinnen; gegen Armut, falsche Anschuldigungen, Geburtswehen und Todesnöte.

Brauch: In Deutschland und Tschechien gingen Kinder mit Dorothea-Liedern heischen.


Quellen: 
Alle heiligen Zeiten. Lieder und Texte im Jahreskreis. Atzenbrugg 2010. S. 42f.
Hiltgart L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Stuttgart 1970. S. 155f.
Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen (Bearb. Josef Gelmi). Innsbruck 1988. S. 221
Heiligenlexikon: Dorothea
Ilse Friesen: Die weiblichen Heiligen im Stephansdom

Bilder:
Hl. Dorothea. Aus Georg Ott: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Regensburg 1858
Hl. Dorothea, gotische Steinskulptur vom Stephansdom im Wien Museum. Foto: Helga Maria Wolf, 2018


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