Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

Honig#

Honigverkäuferin aus dem Brandschen Kaufruf, 1775. Gemeinfrei
Das von Honigbienen zur eigenen Nahrungsvorsorge aus dem Nektar von Blüten oder Honigtau erzeugte Lebensmittel besteht aus etwa 200 verschiedenen Inhaltsstoffen, überwiegend Zucker und Wasser. Bis zum allgemeinen Gebrauch von Zucker (Rohrzucker war in Europa seit der Zeit der Kreuzzüge als Luxusgut bekannt; um 1800 gab es die ersten Rübenzucker-Fabriken) war Honig der einzige Süßstoff. Zudem wurde er zur Herstellung von Getränken (Met), Speisen (Lebkuchen) und seit Hippokrates (um 400 v. Chr.) für medizinische und kosmetische Zwecke verwendet. 

Die erste organisierte Honiggewinnung wird im 7. Jahrtausend v. Chr. in Anatolien vermutet. In Europa bestanden seit dem frühen Mittelalter gesetzliche Regelungen dafür. Man unterschied bis ins 19. Jahrhundert Zeidler, die Waldimkerei betrieben, und Imker. Zentren der Zeidlerei waren die Wälder um die Städte Nürnberg und Regensburg, die bis heute für ihre Lebkuchen berühmt sind. Imker beschäftigen sich mit der Haltung und Züchtung von Bienen und der Produktion von Honig und anderen Bienenprodukten. Die Ende des 19. Jahrhunderts erfundene Honigschleuder ermöglichte die schonende Trennung von Wachs und Honig. Dieser wird in Österreich vorwiegend aus Alpenrosen, Löwenzahn, Raps, Sonnenblumen sowie den Blüten der Bäume Edelkastanie, Fichte, Linde und Robinie gewonnen.

In Österreich nahm die Haus- oder Gartenbienenzucht im 17. Jahrhundert Aufschwung. Die Herrscher förderten sie durch gesetzliche Bestimmungen (erstmals 1679). 1770 gründete Maria Theresia in Wien eine "Bienenschule", wodurch die Bauart der Bienenstöcke und damit die Honig-Erträge verbessert wurden. Die Imker lernten, Honigwaben zu entnehmen, ohne das Bienenvolk zu zerstören. Bienenstöcke oder -stände fanden sich häufig bei Bauernhäusern. Im 18. Jahrhundert wurde es Mode, die Stirnbretter von Möbelmalern bunt verzieren zu lassen. Seit dem 19. Jahrhundert bestehen Bienenzüchtervereine, auch landwirtschaftliche Organisationen förderten die Imkerei. Seit 1993 gibt es ein Gütesiegel für österreichischen Honig. Seit 1992 begehen die Imker am 7. Dezember (Ambrosius) den Tag des Honigs. Der heilige Ambrosius ist, wie der hl. Bernhard von Clairvaux, ihr Patron.

2024 erzeugen in Österreich 32.000 Imker mit über 400.000 Bienenvölkern Honig. Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei einem Kilogramm. Eine Biene erzeugt in ihrem Leben, das ca. sechs Wochen dauert, zwei Teelöffel Honig (2,5 bis 3 g).


Quellen:
Edith Hörandner u.a.: Von Bienen und Imkern, vom Wachs und vom Honig. Wien 1993
Wikipedia: Honig (Stand 3.3.2024)
Wikipedia: Imker (Stand 3.3.2024)
Imkerbund

Bild:
"Mädel mit Honig und Obst" aus dem Brandschen Kaufruf, 1775. Gemeinfrei


Siehe auch:

-->"Rund um die Biene" (Unternehmen)
--> Honigsüßes Leben in: Kostproben aus Servus in Stadt & LandBand 1Red Bull Media House GmbH2016


Bild 'sim-link'
Austria-Forum Beiträge in ähnlichen Gebieten