Kochgeschirr#
Die Küche mit dem Herd - im Zentrum oder an der Wand - war der Mittelpunkt des Hauses und in ländlichen Häusern oft Ess- und Kommunikationsort. Das Kochgeschirr befand sich in offenen Gestellen. Solange man direkt im Feuer kochte, hatten die Töpfe - aus Ton oder Bronze - Vorrichtungen zum Aufhängen (Ketten, Kesselhaken) oder Stehen (drei Füße) und einen Bügelhenkel. Als im 18. Jahrhundert in den Oberschichten das Kochen in geschlossenen Herden üblich wurde, änderte sich die Form des Geschirrs. Die Töpfe brauchten keine Beine mehr, der Bügelhenkel wich zwei kleinen seitlichen Griffen. Neben Gusseisen wurde Kupfer zum bevorzugten Material. Die Berndorfer Metallwarenabrik stellte seit 1884 Reinnickel-Kochgeschirr, vor allem für Großküchen und internationale Hotels her. Für den Hausgebrauch kam im 19. Jahrhundert Geschirr aus Emaille auf.
Pfannen sind flacher als Töpfe, haben einen langen Stiel aus schlecht wärmeleitendem Material (Holz) und wurden zum Braten verwendet. Mit einem Deckel, auf den man als "Oberhitze" Glut legte, dienten sie als Backglocke. Beinlose Pfannen standen auf dem Pfannenknecht, womit sich durch die Höhe die Wärmezufuhr regeln ließ.
Hilfsgeräte wie Kochlöffel und Quirle bestanden aus Holz, ebenso Siebe und Trichter, die es seit früher Zeit auch aus Keramik gab, wobei die die Anordnung der Löcher oft ein Muster bildete. Sie wurden in Heimindustrie hergestellt und von Wanderhändlern verkauft.
Quellen:
Laura Krüger: Vom Zauber alten Hausgeräts. Bayreuth, 1981
Berndorfer
G. Stadler: Das industrielles Erbe Niedersterreichs
Bild:
Kochgeschirr im Museum Perchtoldsdorf (Niederösterreich). Foto: Alfred Wolf, 1995