Monat#
In vielen Kulturen war der Mond ein Zeitmesser. Der duch den Mondumlauf bestimmte Zeitabschnitt wurde Monat genannt. Das Jahr der alten Griechen war in zwölf Mondmonate eingeteilt, die regional unterschiedliche Namen trugen. Das römische Jahr hatte hingegen zehn Sonnenmonate. Um 450 v. Chr. kamen zwei weitere dazu. 45 v. Chr. ließ Gaius Julius Cäsar den Kalender überarbeiten. Der julianische Kalender hatte 365 Tage und alle 4 Jahre einen Schalttag. Er war auch die Basis der christlichen Zeitrechnung. Diese wurde 1582 mit der Bulla "Inter gravissimas" des Papstes Gregor XIII. offiziell. Der Gregorianische Kalender verzichtet auf eine Übereinstimmung von Mond- und Sonnenmonaten.Die Monatsnamen leiten sich von der alten römischen Zählung her. Karl der Große (747- 814) führte deutsche Monatsnamen ein. Neben diesen bestanden in ländlichen Gebieten andere Bezeichnungen, die sich auf landwirtschaftliche Tätigkeiten beziehen, z.B. Tirol, Mitte 20. Jahrhundert:
Jänner | Wintarmanoth | Hartung |
Februar | Hornung | Hornung |
März | Lentzinmanoth | Lenzmonat |
April | Ostarmanoth | Ostermonat |
Mai | Winnemanoth | Wonnemonat |
Juni | Brachmanoth | Bracher |
Juli | Heuimanoth | Heuer |
August | Aranmanoth | Ernting |
September | Witumanoth | Herbsting |
Oktober | Windumemanoth | Weinmonat |
November | Herbistmanoth | Nebelmonat |
Dezember | Heilagmanoth | Christmonat |
Häufig, angeblich auf die babylonische Kultur bzw. die Apokalypse zurückgehend, ist
der seit 1778 belegte Glaube an Monatssteine, die mit den Sternbildern in Verbindung
gebracht werden. Dazu zählen (in unterschiedlicher Zuordnung) Hyazinth, Amethyst,
Jaspis, Saphir. Smaragd, Calcedon, Karneol, Sardonyx, Chrysolith, Aquamarin, Topas,
Chrysopras.
Quellen:
Ausstellungskatalog "Zeiten - Übergänge" Österreichisches Museum für Volkskunde. Wien 1999
Beitl: Wörterbuch der deutschen Volkskunde. Stuttgart 1974. S. 568
Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Berlin 1935/1987. Bd. 6 / Sp. 465 f.
Siehe auch: