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Primizen in der Steiermark#

In der Steiermark finden Primizen üblicherweise eine Woche nach der Priesterweihe statt. Die Priesterweihe wird jedes Jahr an jenem Sonntag gefeiert, der dem 29. Juni am nächsten ist. Der 29. Juni ist der Gedenktag für Petrus und Paulus. Eine Woche später feiern die Neugeweihten in ihrer Heimatgemeinde die Primiz.

Vor allem in der Südoststeiermark wurden Primizen vor 50 bis 60 Jahren auf besondere Art und Weise gefeiert. Dort wurden eigens für Primizen Hütten errichtet, in denen man Drei-Tages-Feste feierte. Heute sind diese großen Feierlichkeiten nicht mehr üblich, in manchen Gemeinden in der Südoststeiermark sind sie aber immer noch Tradition.

1. Primizempfang#

In manchen Gemeinden in der Steiermark gibt es auch heute noch einen Primizempfang, wenn der Neugeweihte als Priester in seine Heimat kommt. Das kann am Vortag der Primiz oder am Tag der Primiz selbst sein. Der Neugeweihte kommt in seine Heimatgemeinde und es wird ihm ein besonderer Empfang bereitet. Am Kirchplatz oder am Ortsbeginn spielt die Blasmusikkapelle, alle Vereine treten auf, es wird gratuliert, der Bürgermeister hält eine Ansprache, die Kinder tanzen. Es folgt ein großer Einzug in die Pfarrkirche, wo der Primiziant einen Wortgottesdienst feiert und der Neugeweihte seinen ersten Segen spendet.

2. Primizeinzug#

In vielen Gemeinden gab es früher auch die Tradition des Primizeinzugs. Die Gäste begleiteten den Neugeweihte am Tag der Primiz von seinem Elternhaus in einem feierlichen Einzug in die Kirche. Die Gäste hatten Sträußchen angesteckt, in der Prozession waren weiß gekleidete kleine Mädchen. Die Primizbraut, mit Schleier und Kränzchen, trug die Primizkrone auf einem Polster.

3. Primizköchin#

Besonders in der Südosteiermark war eine eigene Primizköchin für das Primizmahl verantwortlich. Diese besondere Ehre wurde meist einer Frau zuteil, die gut kochen konnte.

4. Primizmutter#

Zudem gab es früher die Tradition der „Primizmutter“. Sie war eine ältere Frau, die den Studenten in der Studienzeit auf besondere Art und Weise förderte, zum Beispiel durch Geldspenden. Denn besonders in Bauernhäusern war das Geld früher knapp, sodass sich die Familie das Studium der Theologie nicht leisten konnte. Die Primizmutter förderte den Studenten und hatte bei der Primizmesse einen besonderen Ehrenplatz.


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