Sakrale Kunst in Österreich - Weihwasserbecken/Alter Dom Linz#
Sonderpostmarkenserie
Der Alte Dom ist eine Kirche im so genannten „Rathausviertel“ der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz. Der Dom, der bis zur Errichtung des Maria-Empfängnis-Doms (Neuer Dom) als Ignatiuskirche bekannt war, wurde von 1669 bis 1678 nach Plänen des italienischen Architekten Pietro Carlone erbaut. Von 1785 bis 1909 war der Alte Dom die Bischofskirche der Diözese Linz. Bestechend ist vor allem die Weiträumigkeit des einschiffigen Kirchenraumes – und gemäß dem barocken Baustil ist das Innere leuchtend hell und weist seitliche Kapellennischen auf.
Mit einem Vertrag vom 4. Juli 1784 zwang Kaiser Joseph II. die Diözese Passau zum Verzicht auf ihre Pfarren in Oberösterreich und gründete die Diözese Linz. Nach der Bestätigung per päpstlicher Bulle durch Pius VI. (1785) wurde der Passauer Weihbischof Ernest Johann Nepomuk Graf Herberstein als erster Linzer Bischof eingesetzt. Dieser wählte – anstelle der zunächst dafür vorgesehenen Stadtpfarrkirche – die Ignatiuskirche als Dom. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war Linz indes so stark gewachsen, dass der Platz im Dom nicht mehr ausreichte; Bischof Rudigier ließ daraufhin einen neuen, größeren Dom errichten, den heutigen Neuen Dom. Bis 1909 blieb die Kirche die Domkirche von Linz, seither heißt sie Alter Dom.
Übrigens: Eine weitere Bedeutsamkeit des Alten Doms von Linz ist die berühmte „Brucknerorgel“. Sie wurde ursprünglich für die Stiftskirche Engelszell angefertigt – von dem aufgelassenen Zisterzienserstift gelangte sie jedoch später nach Linz. Die Umbauten an dem Instrument erfolgten speziell nach den Wünschen von Anton Bruckner, der hier von 1855 bis 1868 als Domorganist tätig war.