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Einspänniger Landpostwagen#

Sondermarke#

Briefmarke, Einspänniger Landposttwagen
© Österreichische Post

Aus der Serie „Historische Postfahrzeuge“ wird diesmal ein einspänniger Landpostwagen präsentiert, wie er zur Zustellung der Briefpost auf dem Lande in Verwendung war. Das Markensujet basiert auf einer Lithographie von A. Fachini.

Der Markenblock zeigt einen kleinen, recht simpel gebauten zweiachsigen Wagen mit vier Rädern und ohne Dach, der von einem einzelnen Pferd gezogen wird. Der Postillion sitzt auf seiner Bank, vor ihm liegt das sogenannte „Felleisen“ (vom französischen Wort „valise“), ein lederner Reisesack, der im Fahrpostdienst als Behältnis zur Aufnahme der Sendungen verwendet wurde. Dazu wird im „Unterricht über den Postbeförderungsdienst auf Straßen“ von 1884 Folgendes angeordnet: „… Die zur Beförderung der Briefpost und Stafetten bestimmten Wagen sollen von der leichtesten landesüblichen Bauart, jedoch so eingerichtet sein, daß in denselben die Felleisen gehörig verwahrt, und vor Verlust oder Beschädigung möglichst gesichert seien, weshalb dieselben entweder nach Art der Cariolwagen gebaut, oder die offenen mindestens mit einer Drahtkette zur Befestigung des Felleisens und einer vor Nässe schützenden Decke versehen sein müssen. … Die Briefpostfelleisen müssen im Inneren des Wagens so verwahrt werden, dass sie vor Nässe und Reibung geschützt und auch vor Verlust gesichert sind und müssen daher im offenen Wagen so untergebracht sein, daß sie der Postillon stets im Auge behält. Niemals darf ein Felleisen außerhalb des Wagens, das ist am Vorder- oder Hintertheile, aufgepackt werden.“ Bei Briefpost bis zu einem Gewicht von 110 Kilogramm hatte die Beförderung mit einem Pferd zu geschehen – der Postillion wurde dabei in das Ladungsgewicht natürlich nicht eingerechnet.

Bekleidet ist der Postwagenfahrer mit einer Uniform, die es seit 1838 für die Postillione gab. Er trägt die „Galamontur“: eine rote Jacke, helle Hosen aus Leder, schwarze Stiefel und einen schwarzen Zweispitz. Über seine Schulter ist mit einer Kordel das Posthorn geschlungen. Es gab auch eine einfachere Uniform, die für den alltäglichen Dienst bestimmt war, sie war aus schwarzgrauem Tuch mit roten Aufschlägen und Silberborten gefertigt, dazu trug man lederverstärkte Hosen. Auf dem Markensujet ist erkennbar, dass der Postillion eine Pfeife im Mund hat – dazu gab es allerdings strenge Vorschriften. So durfte etwa in Anwesenheit von Fahrgästen nur mit ausdrücklicher Erlaubnis der Reisenden geraucht werden.

Auf dem Markenblock ist die Unebenheit des Fahrweges recht gut zu erkennen. Eine Fahrt mit einem solch einfachen Postwagen war daher wohl eine eher holprige Angelegenheit und mit einem einzelnen Pferd sicherlich auch nicht allzu schnell.


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