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ZEITGEMÄSS#

Wien
Umgang,Wr.Bilder

Österreich, ein Land, in dem Traditionen und Bräuche bewusst gelebt, Rituale immer noch einen hohen Stellenwert, besonders in den Bundesländern, haben.

Anders in Wien, wo die Kinder frühzeitig in Kindergärten der Gemeinde Wien untergebracht, und durch deren Einfluss den Eltern entfremdet werden.

In den letzten Jahren wird dieser Einfluss dadurch bemerkbar, dass im Kindergarten kein Nikolaus mit seinem teuflischen Gesellen auftreten darf, denn die Kinder haben angeblich Angst und außerdem ist dieser Brauch nicht mehr zeitgemäß.

Ein erwartungsvolles Fest für die Kinder ist Weihnachten mit dem Christkind und den erhofften Geschenken die Wünsche werden dem Christkind brieflich mitgeteilt. Doch auch hier wird mit Nachdruck geäußert, dass dieses Fest nicht mehr zeitgemäß sei. Die Eltern sind erbost.

Das Osterfest ein Freudenfest für die Kleinen, wo bekanntlich der Osterhase die bunten Eier versteckt, und die, wenn das Wetter es zulässt, im Freien dann zu suchen sind.

Inzwischen war so manches traditionelles Fest gänzlich verschwunden wie die Erstkommunion, oder zu Pfingsten, die wunderschön mit Blumen geschmückten Fiaker die beim Stephansdom vorfuhren um das Sakrament der Firmung vom Bischof zu erhalten. Diese Feier lockte auch Firmlinge aus den Bundesländern nach Wien, um anschließend den feierlichen Tag im Prater mit Luftballon und einer Uhr als Geschenk, ausklingen zu lassen. Diese Sehenswürdigkeit ist in Wien schon lange verschwunden.

Das Hochfest im Kirchenjahr ist das Fronleichnamsfest, die Prozession findet bei Schönwetter im Freien statt und führt zu vier schön geschmückten Altäre. Hat auch schon viel von seiner Schönheit eingebüßt.

Vor 100 Jahren wurde der Ehrentag der Mütter aus Liebe und Anerkennung von Marianne Hainisch eingeführt.Die lieben Kleinen wurden dazu angehalten für die liebe Mama etwas zu zeichnen oder zu basteln, als Geschenk. So wurde gleichzeitig die Fantasie der Kinder angeregt und wollten so gut es ihrem Alter entsprechend etwas Schönes zu Papier bringen. Für die Floristen war dieser Tag einer mit den höchsten Einnahmen.

Gerade zum 100 jährigen Jubiläum wagt man es, auch den Muttertag als nicht zeitgemäß zu befinden. So wird im Kindergarten kein Muttertag mehr gefeiert. Eventuell will man daraus einen Elterntag einführen.

Seltsam, dass „Genosse“ noch immer zeitgemäß sein soll!

Ingrid-Charlotte Graupp

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