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Notiz 009: Monster mit Rückenflosse#

von Martin Krusche

Wenn ich vorhin eine Notiz der aktuellen Hymne auf die neu konzipierte G-Klasse gewidmet habe, dann führt das schon sehr weit von dem weg, was einst der Haflinger war, der Pinzgauer wurde und was zum Puch G führte. In Benzingesprächen kommen wir eben oft in Gefilde, da stehen Autos herum, die keiner von uns auch nur übers Wochenende mitnehmen könnte. So auf der aktuellen Vienna Autoshow, von der mir ein erfahrener Car Guy ein paar Fotos geschickt hat.

Vom Silberpfeil zum Silberhai: das junge Monster mit Rückenflosse. (Foto: Norbert Gall)
Vom Silberpfeil zum Silberhai: das junge Monster mit Rückenflosse. (Foto: Norbert Gall)

Norbert Gall ist heute für das Marketing von Toyota Austria und Lexus zuständig, hatte auf dem Gelände also schon zu tun, da wurde eben erst aufgebaut. Das verweist zugleich auf ein interessantes Fahrzeug aus seinem Haus, denn wenn ich Tagträume pflege, stünde ein Toyota Landcruiser früher Bauart jederzeit neben einem Puch G in meiner erträumten Garage.

Aber aus Wien kam kürzlich ganz andere Post. AMG Project One, noch nicht einmal richtig ausgepackt. das soll zeigen, wozu man bei Daimler derzeit technisch fähig ist. Dieses Monster mit seinen 1.054 PS wirkt entsprechend einschüchternd.

Dabei gilt wohl, was auch ganz generell für das Offroading gilt. Ein Motor mit tausend PS ist ja heute nicht das Problem. Ich denke gerade an den Porsche 917/30 Spider aus dem Jahr 1973 (!) mit 12 Zylinder-Boxermotoren zwischen 1.000 und 1.500 PS. Aber bring so viel Schmalz auf den Boden. Das ist nur für Fortgeschrittene. In jedem Abschnitt der Geschichte.

Norbert Gall in der Einser-Panier vor Ort. (Foto: Video-Screenshot Toyota Austria)
Norbert Gall in der Einser-Panier vor Ort. (Foto: Video-Screenshot Toyota Austria)

Der Grundpreis des Project One von rund drei Millionen Euro ergibt außerdem ein ernergisches soziales Statement. Die Entwicklungskosten dürften astronomisch sein. Gut, gehen wir davon aus, daß spätestens seit dem Jahr 1900 die Konstrukteure stets mit den Erbsenzählern der Company gerungen haben, weil sie die nötigen Mittel haben wollten, um auszuloten, was denkbar und folglich machbar ist, egal, was es kostet. Ohne diesen Grundkonflikt der Automobilgschichte hätten doch Ledwinka, Porsche oder Slevogt eher selten die Firmen gewechselt und manch interessantes Fahrzeug würde in der Historie fehlen.

Weiterführend: Zu Norbert Gall siehe im Austria-Forum übrigens: Automotive 1: Im Wandel (Auftakt in Hofstätten) und Automotive 6: Umbruch als Normalzustand (Die permanente technische Revolution), wo übrigens mit Markus Rudolf und Alois Schadler auch zwei ursprüngliche Puchianer vorkommen.


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