Notiz 011: Nase im Schnee#
von Martin KruscheWir leben hier im Alpenraum. Richtig? Der Winter ist unausweichlich. Klar! Wie kommt es dann, daß nun seit einigen Jahren zarte 1,5 Zentimeter Schneebelag auf den Straßen da oder dort für ein Chaos sorgen können, das durch die Medien geistert?
Rede ich gelegentlich mit Bürgermeistern oststeirischer Dörfer, taucht ein Motiv wiederholt auf. Zuzügler aus der Landeshauptstadt machen im Gemeindeamt Stress, wenn in manchen Morgenstunden ihre Zufahrten noch nicht von den 1,5 Zentimetern Schneedecke befreit sind, damit sie unbeschwert zur Arbeit fahren können.
Bricht man freilich Richtung Norden auf, durch Weiz und die Weizklamm hindurch, egal ob dann Richtung Fischbach oder Richtung Passail, kann man selbst im Sommer bemerken, daß das Wetter dort etwas strenger ist als etwa unten im Raabtal.
Und während ich derzeit in Gleisdorf eine Freude hab, wenn der Parklatz vor meinem Fenster wenigstens einige Nachtstunden lang weiß ist, hat es in den nördlichen Zonen der Oststeiermark eine Schneelage, die mit Nasenrümpfen und einem Anruf beim Gemeindeamt nicht zu bewältigen ist.
Das ist das Terrain von Robert Harrer, dem man mit solchen Faxen nicht zu kommen braucht. Möchte er einmal die Arbeit des Alltags hinter sich lassen und in seiner Hütte ein wenig ausspannen, braucht es freilich gutes Schuhwerk. Plus ein Automobil, das die Anfahrt schafft.
Hat er allerdings zur Verfügung. In einigen Variationen. In Seiner Gegend gibt es recht viel Gegend. Da ist vom Almenland die Rede. Wenn es schließlich in's Gehackte geht, bevorzugt Harrer seinen Haflinger. (Die nächste Stufe, um im Terrain höhere Schwierigkeitsgrade zu schaffen, wäre dann schon ein Hubschrauber.)
Harrer hat mir ein paar Fotos vom Leben in einer Region geschickt, in welcher der Winter noch auf die alte Art erlebt wird. Der Mann ist übrigens mit seinen Leuten in Sachen Haflinger höchst aktiv und wird heuer ein großes Treffen realisieren: „Puch Haflingerfreunde Hohenau an der Raab“ (Wie schon erwähnt, alle Fotos auf diese Seite von Robert Harrer.)