Notiz 019: L wie Langfuhre#
von Martin KruscheDie Arbeit am Haflinger-Buch wird durch diese Dokumentations-Leiste im Internet begleitet. Die ist wiederum zu Facebook und Twitter verzweigt. Siehe dazu Notiz 010: „Wir sind im Internet“! Das hat den Nutzen, knifflige Punkte debattieren zu können. Entsprechend kommt aus den Reihen der Puch-Fans manche Rückmeldung, die ein genaueres Hinschauen verlangt.
Nun habe ich schon mehr als einmal die Ansicht gehört, daß mit dem Kürzel APL die lange Version des Hafligers gemeint sei. Also 1.800 Millimeter Radstand im Kontrast zu 1.500. Aus den verschiednen Publikationen zum Thema kann ich das allerdings nicht ableiten. Und von den alten Puchianern kenne ich auch bloß die Bezeichnungen 700 AP für den kurzen Radstand, 703 AP für den langen Radstand, während das L beim APL ein Hinweis auf den Nebenantrieb sei, den manche Ingenieure auch Nebenabtrieb nennen.
Für mein Buch habe ich in dieser Frage Friedrich F. Ehns Arbeit („Puch-Automobile 1900-1990„) als vorrangige Quelle benutzt. Ehn war für die Company seinerzeit in PR-Sachen tätig und hat eine Menge an Originalunterlagen als Quellen genutzt. Ich möchte also davon ausgehen, daß seine Darstellung verläßlich ist.
Ich hab außerdem von Altmeister Fredi Thaler Unterlagen erhalten, zu denen ein Originalprospekt aus dem Jahr 1964 gehört, welcher mit den Worten „Archivexemplar Verkauf/Wereabt.“ gestempelt ist. Der ist einem kurzen Haflinger gewidmet. Auf dem Cover steht ausdrücklich: „Nebenantrieb für Zusatzgeräte (Ausführung APL)“. Danach ist der verlängerte Radstand extra als Wunschvariante genannt.
Ich schätze das Internet als nützliche Kommunikationsplattform, die uns hilft, verstreutes Wissen zu bündeln. Und ich halte es mit den altgedienten Hacklern aus dem Puchwerk. Niemand ist alleine schlau. Erst ein gutes Netzwerk wacher Leute hilft einem, allfällige Lücken zu füllen. Menschliches Wissen geht unglaublich schnell verloren, wenn es nicht hinreichend gesichert wird.