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Sommerzeit#

(Themen und Verzweigungen)#

von Martin Krusche

Wir haben beim Projekt „Mensch und Maschine“ zur Zeit eine Art Inkubationsphase. Sie finden hier schon eine erste Sammlung von Essays, Reportagen und Informationen. Es hat sich herauskristallisiert, daß wir einen speziellen Fokus auf die letzten 200 Jahre lenken müssen, um greifbar zu machen, was uns zu den gegenwärtigen Positionen gebracht hat.

Arbeiten von Künstler Niki Passath. - (Photo: Martin Krusche)
Arbeiten von Künstler Niki Passath. - (Photo: Martin Krusche)

Aus der langjährigen Erfahrung mit Möglichkeiten der Netzkultur war klar, daß die reale soziale Begegnung bei solcher Arbeit nicht suspendiert werden kann. Das bedeutet, unsere Aktivitäten können sich nicht auf Ereignisse im Web beschränken.

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Sie müssen auch Verzweigungen in den analogen Raum erhalten. Dazu kommt, daß wir im Jahr 2017 einen Kreis von Menschen mit höchst unterschiedlichen Kompetenzen und Professionen gewonnen haben, mit uns zusammenzuarbeiten.

Das verdichtet sich momentan in der Kooperation für ein Kunstsymposion. Der Titel ist aufschlußreich: „Artist Is Obsolete. Kunst und Technik“.

Dieses Symposion berührt eine Reihe von Fragen, die auf unsere nahe Zukunft verweisen. Wenn Sie sich das Team und die Themen näher ansehen, werden Sie feststellen, daß hier Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft in Austausch getreten sind.

Das löst sich in mehreren Stationen ein, die bis jetzt jenseits des Landeszentrums angesiedelt sind, allerdings im Dialog mit Graz. Die überregionale Kommunikation dazu vollzieht sich über eine Online-Plattform, die aus diesem Prozeß heraus entstanden ist: Austria-Forum live. Das heißt, hier wirken ganz verschiedene Instanzen und Institutionen zusammen, um die nötige Wirkung zu erzielen.

So ist der Ansatz zur Bereitung eines Feldes realisiert, eines Möglichkeitsraumes, in dem sich weitere gemeinsame Schritte für inspirierte Menschen ergeben mögen. Wir sind mit einem großen Themenkomplex befaßt. Zweihundert Jahre der permanenter technischer Revolution liegen hinter uns. Große Umbrüche liegen vor uns, sind schon in Gang gekommen.

Machen Maschinen die Künstler überflüssig? - (Photo: Martin Krusche)
Machen Maschinen die Künstler überflüssig? - (Photo: Martin Krusche)

Wo stehen wir also, was bewegt uns und was blüht uns?

Das ist mehr denn je eine Situation, in welcher der einzelne kluge Kopf nichts ausrichten kann. Wir brauchen für „Mensch und Maschine“ eine sehr kontrastreiche Community, von der die unterschiedlichsten Anregungen kommen. Derlei erproben wir gerade praktisch in einem Pendeln zwischen Realraum-Aufenthalt und Internetpräsenz.

Das bedeutet auch, es wird sehr spannend zu erfahren, welche Rückwirkungen des oststeirischen Kunstsymposions sich Richtung „Mensch und Maschine“ herauskristallisieren wollen. Wirkung. Komplexität. Weitläufige Kommunikationssituationen. Ein jeweils temporäres „Wir“, das sich über aktive Anwesenheit formiert, um sich auch wieder zu lösen, bei Bedarf neu zu verdichten. Work in Progress…

Es ist außerdem ein Experiment bezüglich der machbaren Kombination von Hauptamt und Ehrenamt, also von bezahlter und unbezahlter Artbeit. Erst wo das gelingt, hat so ein Projekt die Chance auf angemessene Entfaltung, denn es braucht mehr Ressourcen als an Budget verfügbar ist; eine im Kulturbetrieb ebenso banale wir normale Situation, die schlicht gelöst sein will.


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