Die Entstehung des Walzers#
Die Bezeichnung Walzer wird von dem deutschen Wort "waltzen" abgeleitet, was ursprünglich "auf der Waltz sein" (Wanderschaft) bedeutete und im 18.Jahrhundert in der Bedeutung "sich walzen" (drehen) in Verwendung kam. Der Ausdruck "walzertanzen" erklärt sich so von der drehenden Bewegung der Füße am Boden.
Mitte des 18. Jahrhundert findet sich das Wort "walzen" als Tanzform in einer Wiener Stegreifkomödie von Kurz-Bernadon; 1754 bezeichnet er eine Tanzszene in einer seiner Komödien ausdrücklich als "Walzer".
Als eigenständige Tanzform entwickelte sich der Walzer Mitte des 18. Jahrhunderts aus den verschiedenen Formen und lokalen Varianten den volkstümlichen Ländlers Bayerns, Österreichs und des Böhmerwalds. Es handelt sich dabei um einen Figurentanz. der sich bis heute in Österreich und Süddeutschland erhalten hat. Choreographie
Von Kritikern und Moralisten wurde der Deutsche als besonders wilder und nicht gesellschaftsfähiger Tanz angeprangert, vor allem der Deutsche à la Würthemberg, der bereits durch sein schnelleres Tanztempo auffiel. So lautet es 1785 in einer Schrift zur "Beherzigung der Wiener Schönen" ziemlich entrüstet:
Gleichzeitig existierten auch gemäßigtere Formen, die von den adeligen Kreisen bevorzugt wurden. Der Deutsche wechselte mit dem Menuette, doch schon bald wurde er, vor allem am österreichischen Hof, dem verhaltenen und komplizierten Schreittanz vorzogen. Choreographie
Eine weiter Temposteigerung fand das Walzen im sogenannten Langaus, bei dem die einzelnen Paare mit großen, gehüpften Drehschritten die Länge oder Diagonale des Tanzsaals durchmaßen.
Dieser ausgelassene Tanz erregte noch mehr den Ärger der Tanzgegner und auch die Aufmerksamkeit der Staatsobrigkeit, sodaß der angeblich "gesundheitsschädliche Tanz" unter diesem Vorwand 1791 verboten wurde. Choreographie