Naturhistorisches Museum Wien#
1010 Wien, Maria-Theresien-Platz 1010 Wien, Maria-Theresien-PlatzDas Gebäude des Naturhistorischen Museums an der Wiener Ringstraße ist, wie das benachbarte Kunsthistorische Museum ein Werk von Gottfried Semper und Carl Hasenauer und damit eine der charakteristischen Schöpfungen des Historismus in Österreich. Zur Gestaltung sind alle Gattungen der bildenden Kunst – Architektur, Plastik, Malerei – herangezogen und Stilelemente aus den vorangegangenen Epochen, vor allem der Renaissance, verarbeitet worden. Das Zusammenspiel von Gebäude, Figuren- und Gemäldeschmuck, Mobiliar und kostbaren Ausstellungsstücken ist weitgehend im Originalzustand erhalten und macht das Haus als Museum des Museums auch zu einer kulturhistorischen Kostbarkeit. Seine frühesten Sammlungen sind mehr als 250 Jahre alt. Der bestehende Bau wurde 1889 eröffnet. 2018 zählte das Naturhistorische Museum Wien 777.100 Besuche.
Das NHM Wien beherbergt zirka 30 Millionen Sammlungsobjekte, die von rund 60 WissenschafterInnen in den Forschungsabteilungen des NHM Wien zur Grundlagenforschung in den verschiedensten Gebieten der Human-, Erd- und Biowissenschaften herangezogen werden. Damit ist das Museum wichtiges Kompetenzzentrum für öffentliche Fragen und eine der größten außeruniversitären Forschungsinstitutionen Österreichs. Das NHM Wien möchte einen signifikanten Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung der Welt zu leisten. Dies soll durch disziplinäre, interdisziplinäre und partizipative Forschung, die digitale Öffnung der Sammlungen, innovative, inklusive und inspirierende Ansätze der Wissenschaftskommunikation und Umsetzung eines CO2-neutralen Museums bis 2030 erreicht werden.
Die wissenschaftlichen Sammlungen#
Anthropologie
Ziel der Anthropologischen Abteilung ist es, im Rahmen der vielseitigen Themen der menschlichen Evolution, Bioarchäologie, evolutionären und modernen Medizin, einschließlich archäologischer, kultureller und historischer Studien, die Forschung an den anthropologischen Sammlungen durchzuführen:
Osteologische Sammlung -
Moulagensammlung -
Somatologische Sammlung -
Fotothek -
Pathologisch-anatomische Sammlung im "Narrenturm":
Das 1784 für die Pflege von psychisch kranken Menschen errichtete Gebäude ist denkmalgeschützt und heute im Besitz der Universität Wien. 1971 wurde hier das Pathologisch-anatomischen Bundesmuseum untergebracht, das 2012 in das Naturhistorische Museum Wien eingegliedert, generalsaniert und 2020 mit einer Neuaufstellung der Schausammlung wiedereröffnet wurde.
19 Ausstellungsräume– gestaltet vom Wiener Architekten Martin Kohlbauer – bieten einen modernen Rahmen für die Darstellung sensibler Themen wie Krankheit und Tod. Das inhaltliche Konzept wurde gemeinsam von FachärztInnen und MitarbeiterInnen des NHM Wien entwickelt und umgesetzt. Die Präsentation entspricht den aktuellen internationalen Richtlinien zum Umgang mit menschlichen Präparaten und verzichtet auf plakative Inszenierung.
Archiv für Wissenschaftsgeschichte
Ihren vielfältigen Aufgaben entsprechend ist die Abteilung in fünf Sammlungen gegliedert:
Bildersammlung -
Fotosammlung -
dingliche Quellen -
Nachlässe, Briefe & Autographensammlung -
Verwaltungsarchiv.
Botanik
Die Sammlungen der Botanischen Abteilung umfassen ca. 5,5 Millionen Pflanzenbelege darunter etwa 200.000 Typus-Belege:
Phanerogamen -
Kryptogamen -
Alkoholpräparate -
Holzsammlung -
Karpologische Sammlung.
Geologie & Paläontologie
Mit 5,7 Millionen Fossilien ist die Sammlung ala Archiv für die Geschichte der Erde von globaler Bedeutung.
Mikropaläontologische Sammlung -
Paläobotanische Sammlung -
Paläozoische Sammlung -
Echinodermaten-Sammlung -
Fossile Wirbeltiere -
Mesozoikum -
Känozoikum.
Mineralogie & Petrographie
Die Sammlungen der Mineralogisch-Petrographischen Abteilung weisen einen Gesamtbestand von rund 150.000 inventarisierten Objekten. davon sind etwa 15 % (bei der Mineraliensammlung ein Fünftel des Bestandes). in fünf Schausälen ausgestellt:
Meteoritensammlung -
Gesteinssammlung -
Mineraliensammlung -
Bau- und Dekorgesteinssammlung -
Lagerstättensammlung -
Edelsteinsammlung .
Prähistorie
Die Prähistorische Abteilung beherbergt eine der größten und vielfältigsten archäologischen Sammlungen Europas mit herausragenden Einzelfunden von internationalem Rang wie die Venus von Willendorf, der Stier von Býčí skála, der Dolch von Maiersdorf, die Kegelhalsgefäßen von Sopron und einzigartigen Funde aus dem Hallstätter Bergwerk und Gräberfeld.
Altsteinzeit -
Jungsteinzeit -
Bronzezeit -
Ältere Eisenzeit -
Jüngere Eisenzeit -
Frühgeschichte -
Goldobjekte -
Prähistorischer Bergbau -
Kaukasus -
Prähistorische Textilien -
Urgeschichte Allgemein.
Zentrale Forschungslaboratorien
Gewebesammlung.
1. Zoologische Abteilung (Wirbeltiere)
Mit einem Gesamtbestand von rund 1.200.000 Belegexemplaren ist diese Abteilung des Museums eine der größten und bedeutendsten Wirbeltiersammlungen der Welt:
Säugetiersammlung -
Herpetologische Sammlung -
Vogelsammlung -
Fischsammlung -
Archäologisch-zoologische Sammlung.
2. Zoologische Abteilung (Entomologie)
Das Naturhistorische Museum Wien beherbergt mit über 10 Millionen Präparaten eine der größten Insektensammlungen der Welt.
Lepidoptera -
Diptera -
Hemiptera -
Hymenoptera -
Coleoptera -
Odonata/Ephemoptera, Insecta varia -
3. Zoologische Abteilung (Wirbellose Tiere außer Insekten)
Viele Objekte, vor allem Mollusken und Korallen, reichen bis an die Wurzeln der wissenschaftlichen Sammlungen aus dem 18. Jahrhundert zurück. Die Sammlungen wurden im 19. Jahrhundert durch Expeditionen, Forschungsreisende, Schenkungen und Käufe gewaltig vermehrt. Besonders zu nennen sind Johann Natterers (1787-1843) Brasilienexpedition (1817-1835), die Weltumsegelung der Fregatte Novara (1857-1859), Forschungsprojekte in Spitzbergen und in der Arktis, sowie die Aufsammlungen des Forschungsschiffes Pola im Mittelmeer (1890-1894) und im Roten Meer (1895-1898) .
Mollusca -
Arachnoidea -
Crustacea -
Myriapoda -
Evertebrata-varia-Sammlung.
Außenstellen#
- Pathologisch-anatomische Sammlung im "Narrenturm", Wien 9, Spitalgasse 2
Seit 1971 befindet sich die pathologisch-anatomische Sammlung im Narrenturm und erhielt 1974 den Status eines Bundesmuseums. Ausführender Architekt der Renovierungsarbeiten des gesamten Gebäudes war Dipl. Ing. Thomas Kratschmer. Die Umgestaltung des Erdgeschosses für die neue Schausammlung erfolgte gemeinsam mit Architekt Mag. arch. Martin Kohlbauer, der auch die Innenarchitektur der Ausstellungsräume entwickelte. Die didaktische Aufarbeitung des Themas hat sich an die vorgegebene Raumstruktur des Narrenturms mit seinen ehemaligen Zellen angepasst. Sie folgt nun erstmals systematisch den Kriterien der Krankheitslehre. Die Ausstellung informiert über Krankheitsbilder, Ursachen, Ausprägungen und Behandlungsmethoden. Auch aktuelle Themen und historische Aspekte wurden aufgenommen. Die moderne Präsentation in den historischen Räumen wendet sich an ein interessiertes Laienpublikum und SchülerInnen ebenso, wie an ÄrztInnen, MedizinstudentInnen und KrankenpflegerInnen.
- Historisches Salzbergwerk in Hallstatt, Alte Schmiede, Salzbergtal
- Nationalparkinstitut Donauauen, Petronell, Lange Gasse 28
Quelle:
Homepage
Fotos: (c) Peter Diem
Siehe auch: