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unbekannter Gast

Alfred Wolf#

NEUn Wege im 9.#

3. VOM NEUEN ZUM ALTEN AKH#

Weg: U6 Michelbeuern-AKH - Neues AKH - Spitalgasse - Sensengasse - Universitätscampus - Garnisongasse - Van-Swieten-Gasse - Währinger Straße

Diesmal treffen wir einander bei der U-BAHN-STATION MICHELBEUERN-AKH. Sie hat ihren Namen nach dem 449.700 m² großen Grund der späteren Vorstadt, der mehr als 700 Jahre dem Benediktiner-Kloster Michaelbeuern in Salzburg gehörte.

Foto: Doris Wolf, 2010; U-Bahn-Station Michelbeuern-AKH

Ein Fußgängersteg führt über den Äußeren Währinger Gürtel zum Anton-Baumann-Park mit dem Wasserturm. --> 1. "Über-Blick mit der U-Bahn" Beim Kampf um Wien im Zweiten Weltkrieg sammelten sich hier russische Einheiten, die am 8. April 1945 in den Alsergrund eindrangen. Die Rotarmisten des IX. Garde mech. Korps stürmten über die Gleise der Stadtbahn, den Währinger Gürtel, überwanden die brüchigen Reste des Linienwalls und durchstießen den alten Irrenhausgarten Richtung Spitalgasse. Den selben Weg hatten am 31. Oktober 1848 die Kroaten vom Korps des Banus Josef Jellacic im Verband der Kaiserlichen Truppen bei der Belagerung Wiens genommen. Bei den Kampfhandlungen kam es zu Gräueltaten an der Bevölkerung, wie der Dramatiker Friedrich Hebbel entsetzt berichtete.

Der Linienwall samt seinem Graben begrenzte die Vorstädte von Erdberg bis Lichtental und diente seit 1829 als Zollgrenze der Verzehrungssteuer ("Accise") gegen die Vororte. Als diese 1892-94 eingemeindet wurden, verlor er seine Bedeutung und wurde geschleift. Er hatte über Jahrzehnte mit seinem Graben und der vor ihm liegenden Fläche auch den Vergnügungen der Vorstädter gedient. Heute folgt die Gürtelstraße seinem Verlauf

Ehem. NÖ Landesirrenstalt, Slg. Alfred Wolf

Dahinter, Lazarettgasse 14, lag seit 1852 die Niederösterreichische Landesirrenanstalt in einem 213.000 m² großen Garten. Architekt war Ferdinand Fellner d. Ä., der einer bekannten Alsergrunder Baumeisterfamilie entstammte und u .a. das Bürgerversorgungshaus (Währinger Straße 45) und die ersten Gebäude der Ringstraßenzone plante. Zunächst waren 500 Psychiatriepatienten hier untergebracht, während 300 im Narrenturm bleiben mussten. Die 1857 eingeweihte Hauskapelle "Zum hl. Salvator" wurde nach genau 50 Jahren zum Hörsaal umgebaut. Die später Nervenheilanstalt am Brünnlfeld bzw. Psychiatrisch-Neurologische Universitätsklinik genannte Institution wurde im Volksmund nach den Namen ihrer Vorstände bezeichnet, z. B. Klinik Hoff. Der als Erholungsraum für deren Patienten gedachte Park verwilderte zusehends und wurde zum Abenteuerspielplatz für die Jugend der umgebenden Stadtviertel. Dieser "Urwald" besaß auch Lichtungen, in denen Klinik-Angehörige Schrebergärten anlegten.


Foto: Doris Wolf, 2010; Neues AKH

1970 mussten die romantische Landschaft und der Rest des Linienwalls dem Spitalsneubau des Allgemeinen Krankenhauses der Stadt Wien (AKH Wien - Medizinischer Universitätscampus) WÄHRINGER GÜRTEL 18-20 weichen. Er begann mit einem "Knalleffekt". Gerade 120 Jahre alt geworden, thronte die Nervenheilanstalt auf der Anhöhe des Brünnlfeldes, als man daran ging, sie zu beseitigen. Ein Abbruch mit konventionellen Mitteln schien angesichts der beachtlichen Größe und massiven Bauart des Objektes zu zeitraubend. So entschloss man sich, dieses mit sieben Sprengungen dem Erdboden gleich zu machen. Dabei gingen nicht nur Fensterscheiben der umliegenden Wohnhäuser zu Bruch, auch an die zwanzig geparkte Autos wurden beschädigt. Die Meteorologische Zentralanstalt auf der Hohen Warte registrierte das "Erdbeben".



Foto: Doris Wolf, 2012; Neues AKH

1955 hatten Bund und Stadt Wien den Neubau des AKH beschlossen. 1960 fand ein Architektenwettbewerb statt, 1964 wurde mit dem Bau begonnen, der mehr als eine Generation lang dauerte. Am Start war die ARGE AKH mit den Architekten Bauer, Kässens, Köhler, Marchart, Mayer, Moebius und Nobis. Im Südosten des Areals, Lazarettgasse 14, vermittelten seit 1967 die drei "Skyscraper" des Schwesternwohnheims und der zuvor errichteten Krankenpflegeschule eine Vorstellung der späteren Anlage, wobei allmählich Erinnerungen an die zuvor bestehenden Bauten verblassten. 2020 bis 2023 steht der Ausbau der Dienstzimmer in moderne Bürogebäude, Besprechungs- und Seminarzentrum, samt bauphysikalischer Sanierung an (BT 71)




Ehem. 'Neue Kliniken', Slg. Alfred Wolf

So verschwand der repräsentative Torbau von 1904, bei dem Kaiser Franz Joseph den Grundstein für die damals "Neuen Kliniken" gelegt hatte, ebenso wie die Hauptachse der in Verlängerung der Pelikangasse gedachten Allee bis zum Währinger Gürtel, an der man seinerzeit die einzelnen Objekte pavillonartig anzuordnen gedachte. Wie viele Vorhaben der Monarchie und ihrer Residenzstadt fiel dieses Projekt zum Großteil dem Ersten Weltkrieg zum Opfer.

1968 markierte den Baubeginn der Universitätskliniken für Kinder- und Jugendheilkunde, Psychiatrie, Neuro-Psychiatrie des Kindes- und Jugendalters, Tiefenpsychologie und Psychotherapie ("Kliniken am Südgarten") und eines Kindertagesheimes. Diese Gebäudegruppe wurde in den Jahren 1974/75 in Betrieb genommen. Dem Erforscher zahlreicher Kinderkrankheiten und Schöpfer des Allergiebegriffs, Clemens Pirquet, ist davor ein Denkmal von Josef Heu aus dem Jahr 1930 gewidmet. Ebenfalls passend zu diesem Bereich steht die Büste des Professors für Kinderheilkunde Theodor Escherich. 1970 begann der Bau der Tiefgarage. Sie bietet in drei Geschoßen 2.600 PKW-Abstellplätze, von denen 800 für Besucher reserviert sind. Der vierte und umfangreichste Bauabschnitt (Haupthaus und Erweiterungsbauten) setzte 1972 ein.

Im Jänner 1991 nahm der erste Patientenversorgungsbereich im Hauptgebäude, die Universitätsklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation, den Betrieb auf. Sukzessive erfolgte die Übersiedlung aller Universitätskliniken und -institute, zuerst der konservativen, dann der operativen Fächer. Die feierliche Eröffnung erfolgte am 7. Juni 1994. Im März 1996 kam die Universitätsklinik für Frauenheilkunde in das Neue AKH. 2021 umfasst der Standort 29 Universitätskliniken, 35 klinische Abteilungen und 48 OP-Säle, Für 2019 weist die Statistik aus: 8.671 Mitarbeiter, davon 1598 Ärzte, 1.715 Betten in Ein- bis Dreibettzimmern, 456.958 ambulante Fälle, Ambulanzfrequenz: 1,228.362 77.509 stationäre Aufnahmen.

Foto: Doris Wolf, 2012; Neues AKH, Anna Spiegel- Forschungsgebäude

Foto: Doris Wolf, 2010; Neues AKH, Anna Spiegel- Forschungsgebäude

LAZARETTGASSE 14 (AKH BT 25.3) befindet sich im Anna Spiegel-Forschungsgebäude der MedUni Wien - Center of Translational Research - das Molekularmedizinische Forschungszentrum der Österreichischen Akademie der Wissenschaften(Ce-M-M). Im Februar 2010 wurde die 400 m² große, von Peter Kogler künstlerisch gestaltete, Glasfassade präsentiert. An der Rückseite des Gebäudes steht ein Denkmal des Neurologen und Laryngologen Ludwig Türck, von Vincenz Pilz.

Wir gehen durch das Areal den Hang hinab zur Spitalgasse. Bei Lazarettgasse 2-4 befanden sich zwei ebenerdige Gebäude des "Lohnwagengefälles". 1750 löste man das Lohnwagenamt auf und teilte die ehemaligen Pferdeställe in 18 Räume. Sie dienten als "Kleines Armenhaus" zur Unterkunft von Pfründnern und obdachlosen Familien. Mitte des 19. Jahrhunderts vergrößerte man die Anlage auf 700 Betten. In Notzeiten versorgte dieses Armenhaus "Zum blauen Herrgott" auch die Bewohner der Umgebung. So führte der Allgemeine Hilfsverein hier 1847 erstmals öffentliche Ausspeisungen mit Rumfordsuppe durch. Zwischen Mai und Dezember wurden 264.000 Portionen verteilt. Namengebend für das Armenhaus war eine an seiner Außenseite aufgestellte, 172 cm hohe, sehr schlanke Jesusfigur in einem langen blauen Mantel. Sie trägt eine Dornenkrone, eine Hand greift nach der Eisenkette, die über Hals und Schultern hängt, die andere hält ein blutendes Herz. Die Gestalt steht in Verbindung mit dem Weißspanier-Kloster in der Alser Straße, dessen Orden, die Trinitarier, den Freikauf von Christen aus muslimischer Gefangenschaft zum Ziel hatte. Die Figur ist eine Kopie der Gnadenstatue "Jesus von Nazareth, Heil der Kranken" im Madrider Trinitarierkloster. Als der Orden im Zuge der Josephinischen Reformen in Wien aufgehoben wurde, kam der "blaue Herrgott" an das Versorgungshaus. Nach zwei Jahrzehnten forderte der Erzbischof die Entfernung der Statue. Ein Lehrer aus Kirchschlag (Bezirk Zwettl, Niederösterreich) brachte sie in seine Pfarrkirche. Diese entwickelte sich dadurch zur Wallfahrtsstätte, weil man von Heilungen und Gebetserhörungen beim "blauen Heiland" berichtete.

Foto: Doris Wolf, 2010; Spitalgasse 23

Das bescheidene Armenversorgungshaus stand bis 1865. Drei Jahre später eröffnete die Stadt Wien in der SPITALGASSE 23 einen stattlichen Neubau mit 800 Betten, genannt "Neues Armenversorgungshaus am Alserbach". Als 1904 auf dessen Gründen der Bau der "Neuen Kliniken" des Allgemeinen Krankenhauses begann, demolierte man die Seitentrakte des städtischen Armen-Versorgungshauses. Stehen blieb der Mitteltrakt mit der Kapelle "Zum allerheiligsten Erlöser", bei deren Hochaltar sich eine imposante steinerne Kreuzigungsgruppe befindet. Die Giebelgruppe des so genannten Herrenhauses zeigt das Wiener Wappen, umgeben von Putten, die Früchte aus Füllhörnern schütten. Die von Franz Melnitzky geschaffenen Gestalten über dem Eingang symbolisieren die Mildtätigkeit (mit Brot), die Wachsamkeit (mit Schale und Kranz), die Frömmigkeit (mit Kreuz) und die Eintracht (mit gebündelten Stäben).



Foto: Doris Wolf, 2010; Spitalgasse 23

Die "Neuen Kliniken" sollten aus 19 Kliniken mit 2.200 Betten bestehen. Zuerst entstanden die Frauenkliniken, deren Vorstände die Initiatoren des Projekts waren. In die zweite Bauperiode (1909-1911) fielen die Erste Medizinische Klinik, die Laryngologische Klinik, damals die größte der Welt, und die Kinderklinik, die als schönste ihrer Art galt. Die mehrgeschoßigen Pavillons mit Attikabalustraden, Schmiedeeisengittern und Dachterrassen sind architektonische "Friedensware", der Friedrich Achleitner das Prädikat als bedeutendes gesamtkulturelles Dokument verleiht. 2010 präsentieren sich die ehemaligen Frauenkliniken restauriert. Im so genannten Ostbereich an der Spitalgasse befinden sich nun Rektorat und Dienststellen der Medizinischen Universität Wien und Verwaltungseinrichtungen des AKH. In der parkähnlichen Anlage, in der eine naturgeschützte Platane wächst (Nr. 778), stehen Denkmäler: Nächst den Frauenkliniken das von Theodor Charlemont 1908 errichtete für Ignaz Semmelweis. Durch seine Entdeckung des Kindbettfiebers und die Methode der Chlorwaschung wurde er zum "Retter der Mütter". Ebenfalls bei den Neuen Kliniken erinnert ein Denkmalbrunnen an den Laryngologen Ottokar Chiari, der 1911 den Neubau einer Klinik für sein Fach erreichte. Carl Philipp schuf den Brunnen, dessen Becken ein Löwenkopf speist. Die Büste des Geehrten krönt die Säule. 2008 kam beim Rektorat der MedUni Wien das Mahnmal im Gedenken an die zur Zeit des Nationalsozialismus vertriebenen Ärzte, ein Werk von Dvora Barzilai, dazu.

Foto: Doris Wolf, 2012; Ehem. 1. Med. Klinik des AKH
Foto: Doris Wolf, 2021; Excellenzzentrum

Im April 2012 ließ die "Initiative Denkmalschutz" mit einer Sensationsmeldung aufhorchen: "Historische Klinikgebäude im AKH vor Abriss". Der Flächenwidmungs- und Bebauungsplan Nr. 7988 sah vor, dass die ehemalige I. Medizinische (Interne) Klinik und die ehemalige Kinderklinik "einem neuen Baukörper weichen" sollten. Die zum Abbruch bestimmten Gebäude standen weder unter Denkmalschutz noch in einer Schutzzone. Sie wurden, in Zusammenarbeit mit den Klinikvorständen, 1909-1911 vom prominenten Ringstraßenarchitekten Emil Förster geplant.Derzeit versprechen Plakate an den Türen "Sicherungsmaßnahmen (BT 81)", die von April bis Juni 2021 dauern sollen.

Daneben befindet sich ein neues Gebäude für das "Exzellenzzentrum für Hochfeld-MR".Weltweit sind nur ganz wenige MR-Geräte mit einer Magnetfeldstärke von 7 Tesla in Betrieb. Das neue 3 / 7 Tesla Forschungszentrum der Medizinischen Universität Wien und des AKH soll entscheidende Impulse in Forschung und Lehre setzen. Schwerpunkte sind Untersuchungen des Stoffwechsels, des Gehirns und der Muskulatur.

Die Spitalgasse überquerend, erreichen wir die Sensengasse. Sie bildet die Spange von der Lazarettgasse/Spitalgasse zur Währinger Straße/Boltzmanngasse. Zwischen der Lazarettgasse und der Spitalgasse liegt ein kleiner Platz. Als man im Hochmittelalter hier, am "Unteren Alseck", den Bach teilte und einen Ast gegen die Innere Stadt ableitete, wurde der Hang längs der Sensengasse abgegraben. Ihren Namen hat sie vom Schild des Hauses 10 "Zur goldenen Sense". Dieses deutet auf den Schnitter Tod, denn hier lagen Friedhöfe und Pestgruben. Daran knüpft sich die Sage vom versteinerten Mädchen. Drei Schwestern hatten gehört, dass der Teufel um Mitternacht Tote vom Spital auf den Friedhof bringe. Sie waren neugierig und warteten am Fenster. Als die Jüngste den Kopf hinausstreckte, erhielt sie vom Bösen eine Ohrfeige, durch die sie zu Stein erstarrte.

Foto: Doris Wolf, 2010; Spitalgasse 4

SPITALGASSE 4 erhebt sich das 1862 eröffnete Pathologisch-Anatomische Institut Die Festrede hielt Professor Carl Rokitansky. Zukunftsweisend thematisierte er darin die Frage der Ethik in der Medizin: Wenn der Patient nur mehr als Objekt der Forschung gelte, ginge die Würde des Menschen verloren. Seine Beschäftigung mit Sektionen - in 50 Jahren fast 60.000 - begann 1827 in einem Schuppen des Allgemeinen Krankenhauses. Rokitansky schuf durch genaue Beobachtung und Klassifizierung krankhafter Organveränderungen die Grundlagen der pathologischen Anatomie. Er gilt gemeinsam mit Josef Skoda als Hauptvertreter der jüngeren Wiener Medizinischen Schule. Für Kunsthistoriker ist der Bau aus dem Jahr 1859 ein wichtiges, spätes Werk des in Wien eher seltenen Rundbogenstils. Die Attika trägt eine Stiftungsinschrift, auf deutsch: "Der Erforschung und dem Sitz der Krankheiten gewidmet".

Seit 1922 befindet sich ein Museum im Institutsgebäude der Gerichtsmedizin in der SENSENGASSE 2. Es beherbergt mehr als 2000 Präparate. Eine Sammlung von Tatwerkzeugen - darunter die Feile, mit der Kaiserin Elisabeth 1898 ermordet wurde - illustriert die Kriminalgeschichte. Das Gebäude aus Josephinischer Zeit wurde 1960 modernisiert. Im Sommer 2010 wurde die zweijährige Generalsanierung des Obduktionstraktes abgeschlossen und der reguläre Betrieb in der Sensengasse 2 nach Auslagerung in Spitäler des Wiener Krankenanstaltenverbundes wieder aufgenommen. Der angestrebte Neubau kam nicht zu Stande.

Auf der anderen Seite der einst Friedhofs- oder Totengassl genannten Sensengasse lagen drei Friedhöfe: für die Verstorbenen des Lazaretts Bäckenhäusel, des Spanischen Spitals in der heutigen Boltzmanngasse, und der Schottenpfarre auf der Freyung. Anlässlich der Neuverbauung des ehemaligen Sportplatz-Areals in der Spitalgasse - Sensengasse führte die Stadtarchäologie Wien 2005-2006 Ausgrabungen durch. Man fand Massengräber des Armen- und Siechenfriedhofs des Lazaretts Bäckenhäusel, die wohl den Pesttoten der Epidemien 1679 und 1713-1714 dienten. Die Opferzahlen der letzten Epidemie in Wien werden auf bis zu 8.000 geschätzt. In dem um 1717 eröffneten Spanischen Friedhof und dem 1765 angelegten Neuen Schottenfriedhof verwiesen die Tiefe der Schachtgräber und die Verwendung von Chlorkalk auf hygienische Maßnahmen. Aus dem Grabungsbericht: "Die eher einfachen und zumeist als Massenware produzierten Trachtbestandteile, Schmuck und persönliche Beigaben lassen auf sozial nicht sehr hoch gestellte Bevölkerungsschichten schließen. Dies wird auch durch die anthropologischen Untersuchungen bestätigt. Von 400 Skeletten zeigten fast drei Viertel am Knochen feststellbare krankhafte Veränderungen."

Foto: Doris Wolf, 2010; Sensengasse 1-3

1784 verbannte Kaiser Joseph II. die Friedhöfe aus der Stadt. Mit der Errichtung seiner "Paradeanstalt", des Josephinums, wurde über den nicht mehr belegten Gräbern dessen botanischer Garten für 2.500 Pflanzen angelegt, der 1883 zum Teil einem Offiziersspital weichen musste. Nach dessen Auflassung etablierte sich darin 1919 die Bundesanstalt für Leibesübungen auf SENSENGASSE 1-3 mit einer 16.400 m² großen Sportanlage. Nach deren Übersiedlung auf die Schmelz wurde das Gebäude 1974 abgetragen. 2007/2008 verbaute die Projektgesellschaft "Wohngarten Sensengasse" 30.000 m² Nutzfläche mit Wohnungen, Büros, Sporteinrichtungen und Garagen. Die Baukosten lagen bei 30 Mio. Euro.

Das Projekt folgt in drei "Kettengliedern" der Blockrandbebauung, dazu kommt eine frei stehende "Stadtvilla". Die Erdgeschoßzone dient der universitären Nutzung (Bibliothek, Büros). 116 Eigentumswohnungen bieten eine Vielfalt von Etagen- und Maisonettetypen, die auch zusammengelegt werden können. Integrierte Etagengärten und Fassadengärten sorgen für innerstädtisches Grün. In der Tiefgarage Sensengasse 3 verschwinden 406 Autos von der Oberfläche.

Foto: Doris Wolf, 2010; Sensengasse 1 / Spitalgasse 12

Den Anfang der Verbauung machte 2004-2006 das Haus der Forschung, SENSENGASSE 1 / SPITALGASSE 12. Auf 1.800 m² errichtete die Bundes-Immobilien-Gesellschaft (BIG) den Standort der neu gegründeten Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Auch verwandte Institute finden hier Büro- und Veranstaltungsräume. Projektziel war es, ein aus ökonomisch-ökologischer Sicht energetisch optimiertes Gebäude zu erstellen. So entstand, analog dem Niedrigenergiehaus im Wohnbau, ein so genanntes Dreiliterhaus mit dem Projekt "Licht 0-24".

SENSENGASSE 2b erhebt sich das moderne "Sensenheim" für 204 Studierende, die im Haus auch Fitness- und Partyräume vorfinden. Anschließend, SENSENGASSE 2a, ist seit Ende 2010 der Eingang zur neuen Zahnklinik (siehe Währinger Straße 25a).


Foto: Doris Wolf, 2012; Sensengasse 4
Foto: Doris Wolf, 2012; Stadtwäldchen

Ein Pfeiler am Haus SENSENGASSE 4 erinnert an die Zeit der Friedhöfe. Er trägt einen "Gnadenstuhl" als Dreifaltigkeits-Darstellung: Gottvater hält sitzend das Kreuz mit dem Sohn, unter dem sich die Taube des Heiligen Geistes befindet.

Wir steigen nun den Pfad der alten Herzogspoint hinauf. Das "Stadtwäldchen" wurde im Zuge der Bauarbeiten an der Zahnklinik 2010 verschönert. Das 2.000 m² große innerstädtische Areal ist als einziges innerhalb des Gürtels als Forstgebiet gewidmet. Nach dem Umbau der Sensengassengründe, der früheren Sportplätze, sollte der grüne Durchgang als Freizeitareal ausgestaltet werden. Die Bezirksvorstehung erhob Einspruch und setzt sich für die Aufforstung ein. Einst lagen hier Weingärten, 1657 wurde darauf der Kontumazhof gebaut. Dieses Spital entstand auf Kosten der Gemeinde Wien. Seine Kapelle war dem Pestheiligen St. Rochus geweiht. Wenn keine Seuche grassierte, waren die 124 Zimmer an Mieter vergeben, die im Bedarfsfall ausziehen mussten. 1787 baute man das Garnisonsspital II., das 1920 dem Allgemeinen Krankenhaus einverleibt wurde. Dieses erstreckte sich zwischen Alser Straße 4, Spitalgasse 2, Garnisongasse 13, Rotenhausgasse 1. Die Anlage geht auf das "Großarmenhaus" zurück, das Kaiser Leopold I. 1693 errichten ließ, um die Invaliden aus den Türkenkriegen und Obdachlose unterzubringen. Die Anstalt wurde durch Spenden, Steuern und Lohnarbeit ihrer Bewohner finanziert. Nach 90-jährigem Bestehen entsprach das Großarmenhaus nicht mehr den Bedürfnissen. Kaiser Joseph II. ließ 1783 die Insassen absiedeln und die Anlage nach dem Vorbild des Pariser Zentralspitals und Plänen von Josef Gerl und Isidor Canevale umgestalten. Sie umfasste die Höfe 1 bis 7 des jetzigen Campus der Universität Wien und den Narrenturm. Schon 1774 zählten Studenten zu den Bewohnern dieser "Stadt in der Stadt".

Der Narrenturm von Isidor Canevale dominiert den 6. (früher 13.) Hof. Die im Eröffnungsjahr des Allgemeinen Krankenhauses 1784 fertig gestellte Anstalt mit rundem Grundriss erhielt Bezeichnungen wie Tollhaus oder "Kaiser Josephs Gugelhupf". Von den Wienern auch "Alservorstadt Nr. 1" genannt, rankten sich zahllose phantasievolle, schauerliche und rührselige Moritaten um die erste psychiatrische Anstalt Europas. Bis 1866 diente der fünfgeschoßige Bau mit 28 Zellen in jedem Stockwerk diesem Zweck. Später wohnten Krankenschwestern darin. 1971 wurde hier das Pathologisch-anatomischen Bundesmuseum untergebracht, das 2012 als "pathologisch-anatomische Sammlung im Narrenturm" in das Naturhistorische Museum Wien eingegliedert wurde. Das Gebäude wurde generalsaniert und 2021 mit einer Neuaufstellung der Schausammlung wiedereröffnet. Diese ist mit 45.000 Objekten die weltweit größte ihrer Art. 19 modern gestaltete Ausstellungsräume im Erdgeschoß bieten einen Einblick in Krankheitslehre und Pathologiegeschichte. Das inhaltliche Konzept wurde gemeinsam mit FachärztInnen entwickelt und mit den MitarbeiterInnen des NHM Wien umgesetzt. Die ersten fünf Räume zeigen die Geschichte der Sammlung und der Pathologie bis zur modernen Molekularpathologie im 21. Jahrhundert. In sechs weiteren Räumen veranschaulichen zahlreiche Präparate Themen der allgemeinen Pathologie. In den anschließenden sieben Räumen werden die Themen der speziellen, bzw. der Organpathologie präsentiert. Weitere Räume zeigen die Geschichte des „Narrenturms“ und geben anhand zweier interaktiver Stationen Einblicke in das Areal vor dem Bau des Narrenturms wie auch dessen Nutzungsgeschichte. Neben einer Kunstinstallation aus den 1990er-Jahren und der erhaltenen historischen Schmiede stehen drei Räume für Sonderausstellungen zur Verfügung. Dazu kommt ein Museumsshop. Ein Teil des Gebäudes kann für Veranstaltungen gemietet werden.

Foto: Doris Wolf, 2012; Universitätscampus

Nach dem Umzug der Kliniken verwandelte sich das Alte AKH zum Universitätscampus. Nachdem Bürgermeister Helmut Zilk 1987 den gesamten Komplex der Universität Wien geschenkt hatte, konnte man daran gehen, realisierbare Projekte zu entwickeln. Den von Kurrent & Zeininger vorgegebenen Gestaltungslinien folgten Potyka, Frank und Kopper sowie 29 weitere Architekten als Mitarbeiter. Sechs Konsulenten betreuten den Umbau. Den Architekten gelang unter Einhaltung des Denkmalschutzes die Revitalisierung der 100.000 m² großen Gesamtanlage, deren Fundamente teilweise auf das 17. Jahrhundert zurückgehen. Der 1998 eröffnete Campus der Universität Wien wird durch 23 "Tore der Erinnerung" erschlossen.

Foto: Doris Wolf, 2010; Universitätscampus, 6. Hof

Ein markantes Mahnmal ist "Marpe Lanefesch" im 6. Hof. 1901 spendeten die Mitglieder der israelitischen Kultusgemeinde in Wien 5.000 Kronen zum Bau eines Betpavillons. Max Fleischer, Architekt mehrerer Synagogen, hat ihn 1903 geschaffen. Dank seiner Unauffälligkeit und geschützten Lage im Krankenhaus wurde der oktogonale Pavillon 1938 nicht zerstört. Bis 1953 behielt er mehr oder weniger seinen ursprünglichen Zustand, dann wurde dieser durch den Einbau einer Trafostation, die bis 2000 in Betrieb war, verändert. Minna Antova hat das Bethaus im Auftrag der Universität Wien zum "DENK-MAL Marpe Lanefesch" (hebr. "Heilung der Seele") umgestaltet. Zeltdach, Vorbau und Thora-Nische hat sie als Glaskonstruktion nach den erhaltenen Plänen von Max Fleischer ergänzt. Im Inneren wurde der Boden als Chronik der verschiedenen Zeit-Schichten definiert, was durch drei übereinander liegende, bedruckte Glasschichten zum Ausdruck kommt. An der Wand gestaltete Antova Fresken: riesige "zerrissene" farbige Stücke von Thora-Rollen und die ersten Worte des Dekalogs, "Ich bin JHWH". 2009 wurde ein handgeschriebenes "Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien 1938" feierlich im ehemaligen Bethaus situiert. Außerdem umfasst das Projekt eine Online-Datenbank mit den Biographien der Betroffenen. Bisher konnten die Namen von 1.790 der rund 2.230 vertriebenen Studierenden festgestellt werden, sowie die Namen der 234 Betroffenen von Aberkennungen akademischer Grade und rund 220 Namen von vertriebenen Lehrenden.

Foto: Doris Wolf, 2010; Universitätscampus, 3. Hof

Durch das Browne-Tor betreten wir den 3. Hof, den einstigen Studentenhof, in dem sich die Institute für osteuropäische Geschichte und Slawistik befinden. Martha Stephanie Browne (Braun) war Staatswissenschafterin. Nach ihrer Emigration in die USA wirkte sie als Professorin am Brooklyn College in New York.

Das Verdross-Tor führt vom 3. in den 5. Hof, in dem die Afrikawissenschaften, Koreanologie und die Bibliothek der Ostasienwissenschaften untergebracht sind. Alfred Verdross, Professor für Völkerrecht, Rechtsphilosophie und Internationales Privatrecht, wirkte 1946/47 und 1958/59 als Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät und 1951/52 als Rektor der Universität Wien. Ein weiteres Tor in diesem Hof ist nach Paul Sorbait benannt. Der belgische Mediziner und spätere Rektor der Wiener Universität war führend in der Bekämpfung der 1679 grassierenden Pestepidemie. Das Tor führt in den 10. Hof mit dem Zentrum für Hirnforschung der Medizinuniversität Wien und dem Hörsaal D. Wir benützen aber das Tor, das nach dem deutschen Humanisten Conrad Celtis benannt ist und in den 4. Hof führt. Hier befinden sich die Bibliothek der Afrikawissenschaften, Orientalistik und der ÖH-Kindergarten.

Foto: Doris Wolf, 2021; Universitätscampus, 4. Hof

Das Wahrzeichen des ehemaligen Krankenhofs ist ein barockes Standbild des Wasser- und Brückenheiligen St. Johannes Nepomuk. Es stand einst am Alsbach und zeigt den missionarischen Typ. 2021 präsentiert sich die restaurierte Statue mit vergoldetem Sternenkranz und ebensolchem neuen Kreuz.In diesem Trakt nahm 1812 die erste Augenklinik der Welt den Betrieb auf. Durch das nach der Statue benannte Johannestor an der Spitalgasse konnte man seit jeher die Anlage betreten oder verlassen.

Das Pfleger-Ehrmann-Tor führt vom 4. zum 2. Hof. Victoria Lilly Pfleger-Schwarz und Gertraut Ehrmann waren die ersten an der Universität Wien im Fach Dermato-Venerologie habilitierten Frauen. Die Hörsäle A, B, C1 und C2 liegen in den Trakten um den zweiten Hof. Weiters findet man hier "Ethik und Recht in der Medizin", die Südasienkunde, Historisch-Kulturwissenschaftliche sowie Philologisch-Kultur-wissenschaftliche StudienServiceCenter und die ÖH-Fakultätsvertretung GEWI.


Foto: Doris Wolf, 2010; Universitätscampus, 2. Hof

Im 2., dem ehemaligen Thavonathof, gibt es einiges zu sehen: In seiner Mitte steht das Denkmal für den Gründer des Allgemeinen Krankenhauses, Kaiser Joseph II. Nach dem Entwurf von Richard Kauffungen wurde es 1884 in den Salm’schen Eisenwerken Blansko (Tschechische Republik) gegossen. Die Gießerei fertigte mehrere Exemplare an, z.B. für die niederösterreichischen Orte Poysdorf (1880), Groß Siegharts (1882), Pressbaum (1885), Ybbs (1887) und Drösing (1890). Beim Seligmann-Tor zwischen dem 2. und 3. Hof befinden sich mehrere Gedenktafeln. Romeo Seligmann war der erste Professor für das Fach Geschichte der Medizin. Die Tafeln erinnern an Ferdinand Thavonat, der ein Vermögen von 600.000 Gulden für den Bau des Invalidenhauses stiftete, an den Hautarzt Ferdinand Hebra sowie an das 100-jährige Bestehen der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie. Sieben weitere Tafeln wurden bei den Hörsälen A, B und C angebracht. Ein Judasbaum (Cercis siliquastrum) in der Gartenanlage zählt als Nr. 162 zu den Wiener Naturdenkmalen.


Foto: Doris Wolf, 2010; Universitätscampus, 2. Hof

Die "Visitenkarte" der Südasienkunde ist ein japanischer Steingarten im Karesansui-Stil. Der Garten der blauen Meereswelle (Seiaiha Telen), der den Weg des Wassers und des menschlichen Lebens symbolisiert, entstand 1999 zum 60-Jahr-Jubiläum des Faches Japanologie an der Universität Wien. Das Jahoda-Tor stellt die Verbindung zwischen 2. und 1. Hof mit schönem Durchblick her. Marie Jahoda ist als empirische Sozialforscherin durch ihre Studie "Die Arbeitslosen von Marienthal" bekannt. Der erste - und älteste - Hof war ursprünglich nur durch das Hauptportal in der Alser Straße 4 zugänglich. Über diesem kündet eine Tafel vom Sinn und Zweck des Krankenhauses, zu deutsch: "Zum Heil und Trost der Kranken. Kaiser Joseph II. im Jahre 1784". Mit Errichtung des Campus wird es nun Sonnenfels-Tor genannt. Der Aufklärer Joseph Sonnenfels war Berater mehrerer Regenten. Er übte auf Maria Theresia und ihren Sohn Joseph II. großen Einfluss aus und war zeitweilig Rektor der Universität Wien. Die Abschaffung der Folter in Österreich - eine Pioniertat für Europa - geht auf ihn zurück.


Foto: Doris Wolf, 2010; Universitätscampus, 1. Hof

Die Erschließung des größten Hofes gegen die Spitalgasse erfolgt nun durch vier neue Zugänge. Die Öffnung der revitalisierten Anlage kommt nicht nur den Studierenden, sondern auch den Bewohnern der Josefstadt und des Alsergrundes zu Gute. Neu entstanden in der Spitalgasse Beth-Tor, Freud-Tor und Bühler-Tor. Karl Beth war Dekan der Evangelisch-Theologischen Fakultät, er emigrierte 1938 in die USA. Das Freud-Tor trägt den Namen nach Sigmund Freud und seiner Tochter Anna Freud, die ebenfalls Psychoanalytikerin war. Das Bühler-Tor ist nach dem Psychologen Ehepaar Charlotte Bühler und Karl Bühler benannt. Das Karlik-Tor an der Südost-Ecke verbindet den 1. Hof mit der Thavonatgasse und dem Ostarrichi-Park (Otto-Wagner-Platz). Berta Karlik wirkte im Institut für Radiumforschung. Sie habilitierte sich 1937 für Physik.

Als historisches Gebäude liegt das so genannte Direktionsstöckl innerhalb des großen, früheren Invalidenhofes, es diente als Kommandatur der Invalidenstiftung. Jetzt sind darin universitäre Einrichtungen beheimatet. Die Gebäude im 1. Hof, der vor allem öffentlich genutzt werden soll, beherbergen die Aula und den Festsaal, Büros - u.a. des Österreichischen Austauschdienstes (OeAD) und der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) - Kinderbüro, Genderforschung, Innovationszentrum, Informatikdienst, Sprachenzentrum, das Institut für Zeitgeschichte, Geschäfte, einen Supermarkt und Gastronomiebetriebe. Es ist hier für den schon müden Wanderer samt Wanderin gesorgt, um ihnen wieder auf die Beine zu helfen.

Foto: Doris Wolf, 2010; Universitätscampus, 1. Hof

Im Gegensatz zum geschäftigen Treiben der Kauflustigen künden Monumente von der großen Tradition der Wiener Medizinischen Schule: Theodor Billroth, der große Chirurg (von Michael Drobil), Franz Schuh, unter dessen Ägide sich die Chirurgie von einer handwerklichen zu einer wissenschaftlichen Disziplin wandelte (von Alex Mailler) und Johann Peter Frank, den Reformator des Klinikwesens (von Cäcilie Danzer). Dieses Denkmal präsentiert sich im Campus "kopflos", vermutlich beim Umbau verschwand die Büste des Geehrten, nur der Pfeiler blieb erhalten. Ein Mahnmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Ärzte befindet sich hier. Tafeln erinnern an die Feiern anlässlich des 150-jährigen Bestandes der Anstalt und an deren Direktor Leopold Schönbauer, der am Ende des Zweiten Weltkriegs eine militärische Besetzung des Spitals durch seine Zivilcourage verhinderte. Zwei alte Brunnen sprudeln, einer davon ist modern umgestaltet. Auf den Grünflächen gediehen einst Maulbeerbäume für die Zucht von Seidenraupen. Diese Nützlinge boten den einquartierten Armen Beschäftigung, deren Erlös auch der Anstalt zugute kam. Im Nordtrakt des 1. Hofes befindet sich eine Kapelle mit Glockentürmchen. Fünf monumentale Wandbilder von Heinrich Schwemminger aus der Andachtsstätte der Niederösterreichischen Landesirrenanstalt zieren das kleine Gotteshaus, dazu kommt die "Türkenmadonna", eine Kopie des Mariahilf-Bildes von Lukas Cranach d. Ä.

Wir gehen nun durch das Suess-Tor in den 7. Hof, den einstigen Gebärhof. Eduard Suess Geologe, Paläontologe und Politiker, erwirkte den Bau der Ersten Wiener Hochquellenleitung. Im 7., wie auch im 1., 2. und 8. Hof sprudeln deren Zierbrunnen. An Instituten sind die Finno-Ugristik und Judaistik untergebracht, sowie der zentrale Informationsdienst, PC-Räume und Sprachlabor. Hier war die Gebär-Abteilung eine Zufluchtsstätte für ledige Mütter, die ihre Babies im nahe gelegenen Findelhaus zurücklassen konnten. Das "Tor der heimlich Schwangeren", das von der Rotenhausgasse in den 7. Hof führt, erinnert an sie. Josef und Peter Schaffer, die um 1790 den bekannten Kupferstich des Allgemeinen Krankenhauses schufen, schrieben auf der Rückseite des Bildes: "Jede Unglückliche, die in diesem (Gebär) haus Hilfe sucht, kann sich in einer Maske vorm gesichte oder verschleyert dahin begeben … In diesem Hause kommen jährlich bey 800 Kinder zur Welt…"

Foto: Doris Wolf, 2010; Universitätscampus, 8. Hof

Das Piccolomini-Tor leitet in den 8. Hof über. Papst Enea Silvio Piccolomini gilt als Apostel der humanistischen Bildung in Österreich. Romanistik, Anglistik und Amerikanistik haben hier ihre Hörsäle und Bibliotheken. Auf einer Canada Square genannten Wiese erhebt sich ein Steinmann, wie ihn die Bevölkerung Kanadas herstellte.

Der 8. Hof liegt - ebenso wie der folgende 9. - auf dem Gelände des ehemaligen Mariazeller Friedhofs, dem Nobelfriedhof von Alt-Wien. 1576 geweiht, wurde der kaiserliche Gottesacker vor dem Schottentor im Zuge der Josephinischen Reformen 1783 aufgehoben. Er war die bevorzugte Begräbnisstätte der evangelischen Christen, die sich nicht, wie zuvor üblich, nächst einer katholischen Kirche beerdigen lassen wollten, und denen man 1598 einen Teil überließ. Der kaiserliche Rat Lazarus Henckel von Donnersmarck stiftete über seiner Gruft einen Turm mit drei Glocken, die bei Begräbnissen seiner Glaubensgenossen erklangen. Im katholischen Teil wurde 1641 eine Kapelle errichtet und 1702 darin eine Kopie des Mariazeller Gnadenbildes aufgestellt, nach dem man dann den Friedhof benannte.

Sinngemäß zu dem im 9. Hof situierten Institut für Kunstgeschichte im Norden (und Musikwissenschaft im Süden) wurde das Verbindungstor nach Renate Wagner-Rieger benannt. Die Professorin war Expertin für Kunstgeschichte und Denkmalpflege, besonders für den bis dahin geringgeschätzten Historismus. Ihrem engagierten Eintreten verdankt Wien seine Bedeutung als Weltkulturerbe. Ein Denkmal von Richard Kauffungen erinnert an Hermann Franz Müller, den Entdecker des Pestbazillus, der in Österreich das letzte Opfer der Seuche wurde.

Foto: Doris Wolf, 2010; Universitätscampus, 9. Hof

Seit 2008 befindet sich vor dem Institut für Kunstgeschichte ein begehbares Denkmal. Der Verein "Initiative Kunstgeschichte" errichtete es für die Institutsangehörigen, die aus ethnischen, religiösen und politischen Gründen zwischen 1934 und 1945 ausgegrenzt, vertrieben oder ermordet wurden. Nach dem Entwurf von Hans Buchwald zeigt es die Form eines ringförmigen, in zwei Teile zerbrochenen Tisches mit Sesseln. Im Zentrum steht ein neu gepflanzter Baum. Namen von Betroffenen sind auf einer Glasplatte zwischen den zwei Hälften des Tisches ablesbar. Da die Liste nicht vollständig ist, werden weitere Namen auf einer Webseite veröffentlicht.

Das Alte Allgemeine Krankenhaus war mit seinen 13 Höfen systematisch gewachsen, wobei der 8. und 9. im Jahr 1834 als letzte dazu gebaut wurden. Wir verlassen den Komplex durch das Richter-Tor. Elise Richter war die erste Romanistik-Professorin Österreichs.

Die Garnisongasse trägt ihren Namen nach dem 1783-1784 mit zwei Höfen errichteten k.k. Militär-Garnisons-Hauptspital I. Kaiser Joseph II. entschloss sich auf Betreiben seines Leibchirurgen Alexander Brambilla, der das Militärgesundheitswesen leitete, zu dem Neubau. Entscheidend für die Standortwahl waren die Nähe des Allgemeinen Krankenhauses für die Zivilbevölkerung und der Alser Kaserne. Das Militärspital bot Raum für 1.200 Kranke und hatte eine kleine geburtshilfliche Abteilung für die Frauen der Soldaten. Zu den darin verstorbenen Heeresangehörigen gehörten der gelernte Schriftsetzer und pensionierte Major Karl Klammer, der sich der Jugendfürsorge verschrieben hatte und der Urgroßneffe Ludwig van Beethovens, Karl Julius Maria van Beethoven, ein Schriftsteller und Korrespondent für englische und belgische Zeitungen. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts mehrfach umgebaut, kam das Spital 1920 zum AKH.

Foto: Doris Wolf, 2010; OeNB, Garnisongasse 15

Seit Beginn der 1980er- Jahre war die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) bestrebt, ihre Banknoten- und Wertpapierdruckerei aus dem Hauptgebäude am Otto-Wagner-Platz auszulagern. --> 4. "Um den Dom des Alsergrundes" Die Gemeinde Wien gab eine Absichtserklärung ab, ihr dafür die nicht unter Denkmalschutz stehenden Höfe 11 und 12 des Allgemeinen Krankenhauses zu verkaufen. 1989 erwarb die OeNB das 10.500 m² große Grundstück am Ende der Garnisongasse. Beim Architektenwettbewerb siegte das Projekt von Wilhelm Holzbauer. 1994 erfolgte die Grundsteinlegung für das Geldzentrum in der GARNISONGASSE 15, das die Wertpapierdruckerei, Forschungs- und Entwicklungsabteilung, Banknoten- und Münzenkasse, die EDV und die Sicherheitsabteilung der OeNB enthält. Die Übersiedlung war 1998 abgeschlossen - rechtzeitig für den bevorstehenden Druck der Euro-Banknoten. Zur Verbindung mit dem Hauptgebäude wurde drei Stockwerke unter dem Campus ein 100 m langer Verbindungstunnel gegraben und so für interne Werttransporte mittels Kleinbahn optimale Sicherheitsbedingungen geschaffen. Durch die gleichzeitige Bautätigkeit der OeNB und die Umgestaltung des Allgemeinen Krankenhauses zum Campus der Universität ergaben sich auch neue Verbindungswege, deren Benennungen auf die beiden Institutionen verweisen: Der nach dem Neurologen benannte Viktor-Frankl-Weg quert den 6. Hof, der Leopold-Bauer-Weg (nach dem Architekten des OeNB-Hauptgebäudes) bildet die Verlängerung der Van Swieten-Gasse. --> 2. "Im Klinikviertel" Vor dem Geldzentrum versinnbildlicht die Plastik "Euro 2000" Bewegung, Optimismus und Kraft. Florian Schaumberger schuf das 12 m lange, 10 m hohe und 12 t schwere Kunstwerk aus Chromnickelstahl 1997. Die markant ausgebildete Ecke des modernen Zweckbaus gegen das einstige Garnisonsspital wird vom 30 m hohen gläsernen Liftturm beherrscht.

Foto: Doris Wolf, 2021, Revitalisierter Kräuterhof
Foto: Doris Wolf, 2021, Revitalisierter Kräuterhof, Van Swieten-Saal

Er kontrastiert mit dem Uhrtürmchen des Spitals, VAN SWIETEN-GASSE 1. Ein tiefes Tor führt in den "Kräuterhof". In seiner Mitte stand die Anstaltskapelle "Zum hl. Rochus". Der Architekt des Josephinums und des Narrenturms, Isidor Canevale, hatte den oktogonalen Bau 1785 im Stil des Revolutionsklassizismus errichtet. Später als Schuppen verwendet, wurde die Kapelle demoliert. Der Hof blieb lange Zeit ein verstecktes, kleines Paradies. Das wussten nicht nur die hier Tätigen zu schätzen, sondern auch der Komponist und Kabarettist Johann Sklenka, ein Mitbegründer des legendären "Kabarett ABC" --> 9. "Im Oberen Werd". Er pflegte auf dem scherzhaft nach ihm genannten "Sklenka-Bankerl" zu komponieren. 2021 hat man hier, nach langer Renovierung den Van-Swieten-Saal als Festsaal und den Martha Wolf-Kindergarten samt Spielplatz etabliert.

Nun wandern wir durch die nach dem Leibarzt Maria Theresias, Gerard van Swieten, benannte Gasse vor zur Währinger Straße. Er setzte die Ärzteausbildung im Krankenhaus durch und schuf so die Grundlage für die Erste Wiener Medizinische Schule. Später auch Berater für andere Studien, spielte er eine zentrale Rolle für die Theresianischen Reformen. Rechts bilden josephinische und biedermeierliche Häuser ein reizvolles Ensemble. VAN SWIETEN-GASSE 2 / GARNISONGASSE 24 ist ein als Ärztezentrum revitalisiertes Vorstadthaus im Plattenstil des 18. Jahrhunderts.

Foto: Doris Wolf, 2010; Van Swieten-Gasse 6

VAN SWIETEN-GASSE 6 wurde erst 1900 erbaut. Das halbrunde Treppenhaus weist Glasmalereien auf.

VAN SWIETEN-GASSE 12, der imposante Kaiser-Hof, ist mit einem reich stuckierten Gang und künstlerisch gestaltetem Stiegenhausgitter aus Schmiedeeisen ein Durchhaus zur Lackierergasse 5.

Besonders bemerkenswert ist VAN SWIETEN-GASSE 14, der nach seinem Erstbesitzer, dem Fragner Josef Ried, benannte Riedhof aus dem Jahr 1786. Der zweistöckige Pawlatschenhof hat einen turmartigen Risalit. Ein originaler Steinbrunnen und ein Ölbild mit dem Segenswunsch "Der Schöpfer Aller Dinge segne dises Haus und Was da Geht Ein und Aus 1786" schmücken den Hof. Außerdem gab es eine Marmortafel mit der Inschrift "Dieses Haus steht in Gottes Hand, in Riethoff wird es zubenannt". 1975 entdeckte der Verfasser im Sockel des Riedhofs einen Ghettogrenzstein aus dem Jahre 1656, den er, wie die Marmortafel, für das Bezirksmuseum erwerben konnte.

VAN SWIETEN-GASSE 16 / WÄHRINGER STRASSE 23 beschließt ein Bürgerhaus unsere Wanderung durch diese "Kirchengasse", die einst eine Wachsbleiche erschloss. In seinem idyllischen Pawlatschenhof befindet sich ein Madonnenrelief aus der Bauzeit, der Epoche Kaiser Joseph II.

Foto: Doris Wolf, 2010; Josephinum, Währinger Straße 25

An der linken Ecke sehen wir die Seitenfront des Josephinums, WÄHRINGER STRASSE 25. Mit diesem Gebäude hat sich sein Gründer selbst übertroffen. Der sonst als sparsam bekannte Kaiser Joseph II. ließ hier den wohl elegantesten Bau seiner Zeit errichten. Die schlossähnliche, dreigeschoßige Ehrenhofanlage besitzt einen markanten Mittelteil, vor dem sich der Hygiea-Brunnen mit der Bleifigur der Göttin der Heilkunst von Johann Martin Fischer aus 1787 befindet. Mit einer lateinischen Inschrift über der Attika wird des "gütigen und glückseligen" Gründers gedacht. Er erhielt noch zu Lebzeiten eine Marmorbüste im Lesesaal mit einer lapidaren Aufschrift (in lateinischer Sprache): "Joseph II., hier der Erste". Als medizinisch-chirurgische Militärakademie zur Ausbildung von Militärärzten bestimmt, beherbergt das Josephinum die Sammlungen des seit 1920 untergebrachten Instituts für Geschichte der Medizin. Die Attraktion der Ausstellung sind 1.192 anatomische Wachspräparate, die der Monarch für seine Militärakademie um 30.000 Gulden in Florenz erwarb und auf Maultieren nach Wien bringen ließ. Hier konnten die einfachen Feldscher und "Militaribader" es bis zum Doktor der Chirurgie bringen. 1870 wurde die Akademie geschlossen. Von Herbst 2019 bis Frühjahr 2021 wird das Josephinum mit den Sammlungen der Medizinischen Universität Wien in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalsamt generalsaniert. Die 1200 Exponate der Präparatensammlung - darunter die weltweit einzigen sechs stehenden Figuren - waren seit der Einrichtung noch nie bewegt worden. Ihre Übersiedlug nahm ein Jahr in Anspruch. Auch der Hörsaal soll rückgebaut werden. Überraschend fanden die Restauratoren unter der Wandfarbe die historischen 15 Gelehrtenportraits.

Foto: Doris Wolf, 2012; Zahnklinik, Sensengasse 2

Foto: Doris Wolf, 2010; Zahnklinik, Sensengasse 2

WÄHRINGER STRASSE 25a blicken wir in den langen, schmalen Hof, der einst Schlösselgasse genannt wurde und als Zahnklinik in ganz Wien bekannt war. Das Zahnärztliche Museum beleuchtet die Geschichte des seit 1821 eigenen medizinischen Faches. 1927 wurde das Ausbildungsinstitut an seinen heutigen Standort verlegt. Die Universitätszahnklinik der Medizinischen Universität Wien gehört zu den modernsten Europas. Sie gliedert sich in die Fachbereiche Zahnerhaltung und Parodontologie, Kieferorthopädie, orale Chirurgie, Prothetik, Radiologie und Kinderzahnbehandlung. Im Unit-Bereich erfolgt die Ausbildung von jährlich rund 70 Studierenden zu diplomierten ZahnärztInnen. Pro Jahr werden rund 30.000 PatientInnen von 100 ÄrztInnen und den Studierenden ambulant versorgt oder in einer der sechs Spezialambulanzen betreut. PatientInnenbehandlung, Forschung und Lehre stellen die drei Säulen der Klinikphilosophie dar.

WÄHRINGER STRASSE 27 aus dem Jahr 1838 verbirgt hinter seiner Biedermeierfassade ein secessionistisches Foyer. In diesem Haus wohnte der Chirurg Paul Kyrle.

Foto: Doris Wolf, 2012; Währinger Straße 29

WÄHRINGER STRASSE 29-31 wurde die Baulücke geschlossen, die nach dem Abbruch des Hauses "Zu den 5 Lerchen" jahrzehntelang bestand. Es hatte hatte prominente Bewohner: Elias Hütter, Modellmeister der Porzellanfabrik; Franz Exner, Physiker; Nikolaus Lenau, Dichter; Wilhelm Neumann, Internist. Seit dem Wintersemester 2012/13 befinden sich hier die Fakultät für Informatik sowie das Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien. Dieses ist eines der größten seiner Art und zählt seit 2017 zu den besten 50 Instituten für Kommunikationswissenschaft weltweit. Es bildet Vollzeit-Bachelor-, Master- und Promotionsstudiengänge an. In den 1940er Jahren entstanden, hat das Institut derzeit rund 3.700 StudentInnen, mehr als 90 MitarbeiterInnen und mehr als 140 Lehrbeauftragte. Das von der NMPB Architekten ZT GmbH geplante Universitätsgebäude wurde im Oktober 2012 eröffnet und verfügt über eine Gesamtfläche von 10.600 m².

Im Eckhaus WÄHRINGER STRASSE 33-35 / SENSENGASSE 10 befand sich die Mädchen-Volksschule der Alservorstadt. Seit 1895 erhebt sich an seiner Stelle das 4-Sterne Hotel Atlanta, das 1945 von der US-Besatzungsmacht requiriert worden war. Wir queren die Sensengasse und befinden uns auf einem Grundstück, von dem es 1723 hieß: "… ein durch ziegelbrenn außgearbeitheter oeder grundt…"

Foto: Doris Wolf, 2010; Verkehrsbauwerk Schottentor

WÄHRINGER STRASSE 39 steht das ehemalige Amtshaus des 9. Bezirks. Der viergeschoßige, palaisartige Bau, dessen Mittelteil Balkone betonen, wurde 1860 errichtet und 1959 aufgestockt. 1875 erwarb es Julie Fürstin Liechtenstein, der Alfred Prinz Liechtenstein als Besitzer folgte. 1897 übersiedelte er in das "Neue Palais", Alserbachstraße 14 und verkaufte das Haus der Gemeinde Wien. Im Jänner 2007 bezog das Bezirksamt Alsergrund einen Neubau in der Wilhelm-Exner-Gasse 5. 2018 eröffnete das Aurora-Ärztezentrum mit 10 Fachrichtungen.

Wir verlassen mit einer der zahlreichen "Bims" (37,38,40,41,42) die Mitte des "Neunten" und fahren zum SCHOTTENTOR, dessen Verkehrsbauwerk mit der U-Bahn-Station verbunden ist. --> 4. "Um den Dom des Alsergrundes"


Personendaten:

Beethoven, Karl J .M. van (1870-1917), Journalist; Beth, Karl (1872-1959), Theologe; Billroth, Theodor (1829-1894), Arzt; Brambilla, Alexander (1729-1800), Arzt Browne (Braun) Martha (1898-1990), Wirtschaftsanalytikerin; Bühler, Charlotte (1893-1974), Psychologin; Bühler, Karl (1879-1963), Psychologe; Canevale, Isidor (1730-1786), Architekt; Celtis, Conrad (1459-1508), Dichter; Charlemont, Theodor (1859-1938), Bildhauer; Chiari, Ottokar (1853-1918), Arzt; Cranach, Lukas d. Ä. (1472-1552) , Maler; Danzer, Cäcilie (1885-1969), Bildhauerin; Ehrmann, Gertraut (1915-1997), Ärztin; Escherich, Theodor (1857-1911), Arzt; Exner, Franz (1849-1926,) Physiker; Fellner, Ferdinand d.Ä. (1815-1871), Architekt; Fischer, Johann Martin (1741-1820), Bildhauer; Fleischer, Max (1841-1905), Architekt; Frank, Johann Peter (1745-1821), Arzt; Franz Joseph I. (1830-1916), Kaiser; Freud, Anna (1895-1982), Psychoanalytikerin; Freud, Sigmund (1856-1939), Psychoanalytiker; Gerl, Josef (1734-1799), Architekt; Gottlieb, Bernhard (1885 – 1950), Arzt; Hebbel, Friedrich (1813-1863), Dichter; Hebra, Ferdinand (1816-1880), Arzt; Henckel-Donnersmarck, Lazarus (1531-1624), kaiserl. Rat; Heu, Josef (1876-1952), Bildhauer; Hoff, Hans (1897-1969), Arzt; Hütter, Elias (1774-1865), Künstler; Jahoda, Marie (1907-2001), Sozialforscherin; Jellacic, Josef (1801-1859), Feldherr; Joseph II. (1741-1790), Kaiser; Karlik, Berta (1904-1990), Physikerin; Kauffungen, Richard (1854-1942), Bildhauer; Klammer, Karl (1870-1917), Major; Kyrle, Paul (1814-1979), Arzt; Lenau, Nikolaus (1802-1850), Dichter; Leopold I. (1640-1705), Kaiser ; Liechtenstein, Prinz Alfred (1842-1907); Mailler, Alex (1844-1893), Bildhauer; Maria Theresia (1717-1780), Kaiserin; Melnitzky, Franz (1862-1876), Bildhauer; Müller, Hermann Franz (1866-1898), Arzt; Neumann, Wilhelm (1877-1944), Arzt; Pfleger-Schwarz, Victoria (1909-1992), Ärztin; Philipp, Carl (1872-1949), Bildhauer; Piccolomini, Enea Silvio (1405-1464), Papst; Pilz, Vincenz (1816-1896), Bildhauer; Pirquet, Clemens (1874-1929), Arzt; Richter, Elise (1865-1943), Romanistin; Rokitansky, Carl (1804-1878), Arzt; Seligmann, Franz R. (1808-1892), Arzt; Schönbauer, Leopold (1888-1963), Arzt; Schuh, Franz (1804-1865), Arzt; Schwemminger, Heinrich (1803-1884), Maler; Semmelweis, Ignaz (1818-1865), Arzt; Sklenka, Johann (1911-1983), Komponist; Sonnenfels, Josef (1733-1817), Nationalökonom ; Sorbait, Paul (1624 -1691), Arzt ; Suess, Eduard (1831-1914), Geologe; Thavonat, Ferdinand (1655-1726), Wohltäter; Türck, Ludwig (1810-1868), Arzt; Van Swieten, Gerard (1700-1772), Arzt; Verdross, Alfred (1890-1980), Jurist; Wagner-Rieger, Renate (1921-1980), Kunsthistorikerin; Zilk, Helmut (1927-2008), Politiker.

Quellen zur Aktualisierung:

AKH; Exzellenzzentrum; Narrenturm; Marpe Lanefesch ; Josephinum; Zahnklinik


© Text: Prof. Ing. Alfred Wolf, Wien (2010), aktualisiert von Helga Maria Wolf (2012 und 2021), Fotos: Doris Wolf. Nachdruck nur mit Genehmigung der Autoren


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