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Das Ende des Ewigen Eises#

Studien der Uni Graz belegen Gefahr für Österreichs Permafrost-Gebiete#

Von der Franz-Josefs-Höhe zur Pasterze und zum Großglockner: Nicht nur die Gletscher Österreichs ziehen sich verstärkt zurück, sondern auch das „versteckte“ Eis im Permafrost.
Von der Franz-Josefs-Höhe zur Pasterze und zum Großglockner: Nicht nur die Gletscher Österreichs ziehen sich verstärkt zurück, sondern auch das „versteckte“ Eis im Permafrost.
Foto: Andreas Kellerer-Pirklbauer.

Noch bis morgen, Freitag, ringen internationale RegierungsvertreterInnen auf der UN-Klimakonferenz in Paris um eine neue, weltweit verbindliche Klimaschutz-Vereinbarung. Diese wäre für Österreichs Permafrost-Gebiete – 2,5 Prozent der Landesfläche weisen einen ganzjährig gefrorenen Untergrund auf – dringend notwendig. „Die Stabilität von Infrastruktur – Dämmen, Seilbahnstützen, Häusern, aber auch alpinen Wanderwegen – und die Sicherheit von Mensch und Tier können bei klimawandelbedingter Erwärmung und dadurch bewirkten Veränderungen im Untergrund gefährdet sein“, weiß Dr. Andreas Kellerer-Pirklbauer vom Institut für Geographie und Raumforschung der Uni Graz. Schmilzt der Dauerfrostboden in den österreichischen Alpen, wären davon 23 Schigebiete, 31 Speicherseen und 42 alpine Schutzhütten direkt oder indirekt betroffen. Auch tiefer gelegene Areale würden darunter, etwa durch Steinschlag, leiden.

Das von Kellerer-Pirklbauer geleitete Langzeitprojekt „Permafrostmonitoring in der Tauern-Region“ belegt, dass nicht nur das vergangene Messjahr außergewöhnlich heiß war. Auch der gesamte beobachtete Zeitraum seit 2004 zeigt signifikante Erwärmungstrends in verschiedenen Untersuchungsgebieten von Tirol bis in die Steiermark auf. Neben der Lufttemperatur war in Österreichs Permafrost-Gebieten im Sommer 2015 auch die Bodentemperatur so hoch wie noch nie zuvor – beispielsweise an einem Messstandort in den Seckauer Tauern in der Steiermark um 2,2 Grad Celsius wärmer als das langjährige Mittel.