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Kunstgeschichte #

Die akademische Disziplin der Kunstgeschichte erwuchs in Österreich aus der Geschichtswissenschaft, entwickelte aber ihre autonome Methodik. Universitätsinstitute bestehen in Graz, Innsbruck, Salzburg und Wien, als ältestes und größtes das Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien. Die so genannte Wiener Schule der Kunstgeschichte übte stets auch einen bedeutenden Einfluss auf die internationale Entwicklung des Fachs aus, wobei intensive Querbeziehungen zur Denkmalpflege und den Museen, aber auch immer wieder zum zeitgenössischen Kulturgeschehen wichtige Faktoren bildeten. Als Vorläufer und gleichsam Gründerväter wirkten unter anderem die Gelehrten E. Melly (1814-1854) und G. Heider (1819-1897) sowie der Künstler und Sammler Joseph Daniel Böhm. Vollgültig anerkannt wurde die Kunstgeschichte mit der 1852 erfolgten Einrichtung einer Professur für Rudolf Eitelbergervon Edelberg. Moriz Thausing leitete zur wissenschaftlichen Methode über, der Franz Wickhoff, Alois Riegl, Max Dvorák, Julius von Schlosser, Josef Strzygowski, Hans Tietze und andere als Vertreter der "älteren" Wiener Schule Weltgeltung verschafften. Hans Sedlmayr, Karl Maria Swoboda, Fritz Novotny und vor allem Otto Pächt prägten die Entwicklung nach 1945 ebenso wie der nach England emigrierte Ernst Gombrich. Otto Demus und W. Sas-Zaloziecky vertraten die byzantinische Kunstgeschichte, Renate Wagner-Riegererwarb sich entscheidende Verdienste um die Architektur- und Historismusforschung, Hermann Fillitz und Guido Schmidt widmen sich hauptsächlich dem Mittelalter. Ordinariate für österreichische Kunstgeschichte bestehen an den Universitäten Wien und Salzburg.

Literatur#

J. von Schlosser, Die Wiener Schule der Kunstgeschichte, 1934; S. Krenn und M. Pippal (Redaktion), Wien und die Entwicklung der kunsthistorischen Methode, 1984; E. Lachnit, Die Wiener Schule und die Gründerzeit der Kunstgeschichte, in: Das Zeitalter Kaiser Franz Josephs, Band 1, 1984.