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8.Zusammenfassung
Wiewohl Friedrich Tscherne aufgrund seiner Begabung, seines Fleißes, der Vorgaben seiner
Familie, und der vielfältigen ihm in die Wiege gelegten Fähigkeiten, die er zum eigenen, wie auch
zum Nutzen anderer einsetzte, großes Ansehen, Wohlstand und allerseits Anerkennung genoss, war
doch auch sein Lebensweg zeitweilig von großen Mühen und Sorgen überschattet.
Tscherne errichtete auf den von seinem Onkel und Vater geschaffenen Fundamenten ein mächtiges
Geschäftsimperium, das, wie er selbst, in Linz seinen Hauptsitz hatte. Neben dem Geschäfts- und
Wohnhaus Hauptplatz 15 (30) /Pfarrgasse 2, dem Lager in der Museumsstraße und anderen
Realitäten, ausgedehnten Firmenlokalitäten in Urfahr, besaß und betreute er einige Jahre hindurch
sogar eine große und bedeutende Niederlassung, eine Raffinerie in Drösing an der Nordbahn.
Seine mit damals modernsten Maschinen und dem besten Know-how geführten Firmen florierten
und konnten sich mit anderen in bedeutenden Städten Europas messen. Er hatte, ua aufgrund seiner
umfassenden Sprachkenntnisse, diverse internationale Verbindungen aufgebaut, Absatzmärkte im
In- und Ausland erschlossen, Niederlassungen gegründet und galt als bedeutender Großkaufmann.
Flexibel setzt er sich mit jeder Erfolg versprechenden Neuerung auseinander, arbeitete mit den
Methoden der überragendsten Fachbetriebe und zog so manchen Blick auf seine Heimatstadt Linz.
Tscherne hatte als junger Mann zum Teil Privatlehrer, zum Teil erwarb er sich betriebliches Wissen
und diverse Kenntnisse im Ausland, besuchte Schulungen in europäischen Handelsstädten und-
häfen, um aus der Masse der Kollegen hervorzuragen und seinen Kunden das Bestmöglichste und
Modernste bieten zu können, was ihm auch gelang und ihn als begehrten Partner, Lehrmeister und
Gremienmitglied prädestinierte. Dies wird ua durch die umfangreiche Liste seiner Mitgliedschaften
und Tätigkeiten belegt.
Dabei ist es kaum vorstellbar, dass er neben all diesen Tätigkeiten und Pflichten noch Zeit fand,
sich in seiner Sommervilla im Hagen und später am Traunsee tatsächlich zu erholen, mit seiner
Frau und den Kindern Ausfahrten mit seiner prächtigen Kutsche oder dem Automobil zu
unternehmen, Gäste zu empfangen, mit den Kindern Tennis zu spielen, die eigene Kegelbahn und
das Schwimmbad zu nützen.
Noch verwunderlicher erscheint die Tatsache, dass er oft stundenlang bei seinem Freund Josef
Weingärtner in dessen Schloss Hagen, speziell im Schlossarchiv, zubrachte und sich begeistert der
historischen Forschung über den gesamten Hagen, sowie der entsprechenden Abschriftentätigkeit
widmete und sogar ein Manuskript verfasste. Vermutlich bedeutete dies für ihn einen gewissen
entlastenden Ausgleich zu seinen geschäftlichen Aktivitäten.
Betrachtet man seinen vormaligen Reichtum, seine große Hinterlassenschaft, sein Eintreten für die
Interessen der Kaufmannschaft, für Handel und Wirtschaft in Linz, für seine Mitbürger, so bedauert
man, dass sein unermüdlicher beruflicher, öffentlicher und privater Einsatz, die dadurch erzielten
Erfolge und das so erwirkte Renommee für die Branche und die Stadt Linz, so gut wie vergessen
sind.
Nicht einmal in dem von der Wirtschaftskammer herausgegebenen Buch „Der Handel in
Oberösterreich, seine Tradition und Zukunft“, wurde er, - der gerade in diesem Bereich in
zahlreichen Gremien und Ausschüssen tätig war, ua beratende Funktionen und hohe Ämter ausübte
und innehatte, zB die Lebensmittelversorgung im ersten Weltkrieg für Linz und OÖ teilweise mit-
verhandelte und -bewerkstelligte, - auch nur eines einzigen anerkennenden Satzes gewürdigt.
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Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928
Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
- Titel
- Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928
- Untertitel
- Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
- Autor
- Hanna und Herbert Schäffer
- Verlag
- Eigenverlag
- Ort
- Linz
- Datum
- 2011
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.01 x 29.71 cm
- Seiten
- 170
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute
Inhaltsverzeichnis
- Zum Geleit 4
- Herkunft 6
- Friedrich Georg Tscherne und Familie 22
- Berufliche Entwicklung und Erfolge 64
- Ehrenämter, Mitgliedschaften, Titel, Vereinsarbeit 73
- Der Heimatforscher Friedrich Tscherne 79
- Das Wohnhaus Hauptplatz 15 (30) 81
- Die Sommervilla Hagen 91
- Zusammenfassung 114
- Literaturnachweis 116
- Abkürzungsverzeichnis 119
- Anhang (Stammtafel, Bildmaterial, Firmenbuch, Preisliste) 120