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Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928 - Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
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7 Um 1837 gab es laut Pillwein in Linz vier „Gemischte Waaren-Handlungen“, eine davon war jene Jakob Cusolle´s, siebefand sich auf dem neuen Weg 890.17 Im Provincial-Hand-Buch des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns von 1855, wird für Jacob Cusolle bezüglich die „Gemischte Warenhandlung“ bzw unter „Spezerei- Material- und Farbwaren“ als Geschäftsadresse „Obere alte Promenade 890“, respektive die Anschrift auf dem neuen Weg 890 angegeben.18 Viele renommierte Linzer, so Adalbert Stifters Gemahlin,19 sollen laut Wissen Josef Weingärtners, damaligem Besitzer des Schlosses Hagen, dort eingekauft haben. Auch Bier und Branntwein aus der Brauerei Hagen fanden guten Absatz.20 Am 1. Juli 1858 teilte Jacob Cusolle seinen Kunden mit, dass er seine, seit 45 Jahren bestehende Spezereiwaren- und Südfrüchte-Handlung nebst allen „Activen und Passiven“ seinem Neffen Johann Tscherne übergeben habe, der schon etliche Jahre am Geschäft „thätigen Anteil“ genommen hatte (s. Abb.).21 Die Übergabe war vermutlich schon von langer Hand geplant und vorbereitet, hatte doch Johann Tscherne bereits im März des Jahres 1858 die Gewerbebefugnis für die Gemischtwarenhandlung erworben. Jacob Cusolle wollte gewiss angesichts der bevorstehenden Heirat seines Neffen, diesem rechtzeitig ein eigenes Einkommen und Unabhängigkeit ermöglichen, sich selbst zurückziehen. Johann Tscherne schrieb am selben Tag an die Stammkunden um ihnen den bevorstehenden Wechsel mitzuteilen und versicherte, er werde stets bemüht sein, die Aufträge „auf das Pünktlichste und Billigste“ durchzuführen.22 Nachdem Johann Tscherne die Firma seines Onkels Jacob Cusolle übernommen hatte (s. Abb.), zog sich letzterer nach Graz zurück, lebte dort in der Nähe der Universität, in der Zinzendorfstr. Nr. 13. Cusolle verstarb 78-jährig 1873 in Graz.23JohannTscherne aber führte das Geschäft im Sinne seines Onkels erfolgreich weiter, genoss großes Ansehen im Kollegen- und Kundenkreis, was sein Sohn Friedrich noch steigern sollte. Dazu fand sich eine interessante Parallele in der Familie seiner Schwiegertochter Käthe geb. Winkler, als deren Vorfahre Franz Ignaz Anton Winkler (1759>1800, Apotheke Innsbruck) von seinem Onkel Franz Ignaz Winkler (1740>1759) Haus und Apotheke erbte.24Seine Nachkommen hielten und halten den ererbten Besitz bis in die heutige Zeit aufrecht.25 Die Winkler besaßen zudem ein Jugendstilhaus, in Innsbruck als Winklerhaus bekannt, nahe der Triumphpforte. Sie stellten es bei der Errichtung so, dass die Triumphpforte nicht verdeckt wurde.26 Als weiterer Berührungspunkt erscheint die Fügung, dass Franz Winkler zwei (Praxis-) Jahre in der Apotheke „Zum schwarzen Adler“ in Linz tätig war, welche sich später im Besitz der Familie Tscherne findet.27 Dadurch erfolgte gleichsam eine Weichenstellung mit Kontakten nach Linz, wo Käthe Tscherne später bei Apotheker Rucker weilte. 17 Pillwein, Linz Umgebung, 154. 18 AStL, Provincial-Hand-Buch des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns, 1855, Linz, 70 und Anhang / 2: Obere alte Promenade 890 (Schlg.A.): Jakob Cusolle. Gemischte Warenhandlung; Spezerei- Material- und Farbwaren. 19Großschopf, Stifter, 30: Amalia Mohaupt, geb. 11. Juli 1811 in Kojetein, Mähren, vh 15. November 1837, gest. 3. Februar 1883. 20Reder, PI 19. März 2001; Weingärtner ua laut Rechnungen im Schlossarchiv. Schäffer, Weingärtner, Ms. 21Firmenrepräsentationsbuch Friedrich Tscherne´s, Linz 1904, S. 5, Kapitel 1: Handel. 22Firmenrepräsentationsbuch Friedrich Tscherne´s, Linz 1904, S. 6, Kapitel 1: Handel. 23Vgl Todesanzeige Cusolles. Rötzer, PI, PA. 24Winkler, Stadtapotheke, 20. 25Winkler, persönl. PI 27. April 2011. 26Quehenberger, PI 8. Juli 2011. 27Winkler, Stadtapotheke, 17, 20.
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Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928 Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
Title
Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928
Subtitle
Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
Author
Hanna und Herbert Schäffer
Publisher
Eigenverlag
Location
Linz
Date
2011
Language
German
License
PD
Size
21.01 x 29.71 cm
Pages
170
Category
Geographie, Land und Leute

Table of contents

  1. Zum Geleit 4
  2. Herkunft 6
  3. Friedrich Georg Tscherne und Familie 22
  4. Berufliche Entwicklung und Erfolge 64
  5. Ehrenämter, Mitgliedschaften, Titel, Vereinsarbeit 73
  6. Der Heimatforscher Friedrich Tscherne 79
  7. Das Wohnhaus Hauptplatz 15 (30) 81
  8. Die Sommervilla Hagen 91
  9. Zusammenfassung 114
  10. Literaturnachweis 116
  11. AbkĂĽrzungsverzeichnis 119
  12. Anhang (Stammtafel, Bildmaterial, Firmenbuch, Preisliste) 120
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