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Geographie, Land und Leute
Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928 - Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
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Page - 57 - in Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928 - Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz

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57 bewege mich räumlich schwer, unsere Kinder sind nicht umgeben von alten Traditionen aufgewachsen und verstehen viele Erinnerungen nicht genügend zu schätzen. Würde fürchten, dass vieles unbeachtet verloren geht und halte es für richtiger, den großen Teil [einige mir liebwerte Erinnerungen an die guten Eltern möchte ich begreiflicher Weise in Händen behalten] der Familiensammlung einzureihen. Du hast große Freude daran, die Gegenstände bleiben alle zugänglich.“261Sie scheint mehrmals Sendungen nach Innsbruck getätigt zu haben, wie der Hinweis auf das Kreuz mit Kreuzpartikel zeigt. Sie kommentierte dazu: „Das früher gesendete Kreuz mit Kreuzpartikel hat keine kirchliche Bestätigung der Echtheit. Wenn dies der Fall wäre, stellte es wohl eine unschätzbare Kostbarkeit dar“.262 Sie übersandte (1923) noch etliche vorhandene, ihr kostbar erschienene Kleinigkeiten wie: * „das Bild aus Vaters Studienzeit in Wien“, * „Das alte Bilderbuch gehört auch in die Sammlung. Großvater oder ein Onkel Huber hat es den Kindern glaube ich von einer Reise mitgebracht“, sie habe es als Kind hundertmal in der Pfarrgasse angesehen; * „Das Agnus Dei hing in unserer dann wieder hier in der Linzer Kinderstube. Es ist von Papst Pius IX. geweiht. Mutters Jugendfreundin Frl. von Rüggle war Erzieherin bei Fürst Löwenstein und hatte mit dieser Familie Audienz- brachte das geweihte Agnus Dei unserer Mutter aus Rom mit“. * Das Kochbuch der Mutter gebe sie zunächst nicht aus der Hand. * „Ein weißer Seidenfleck von meinem Brautkleid - ein Rückmitterteil und Kragen von der Brocattaille desselben“. * Eine Cassette, welche sie zum Namenstag im 4. Stock (in Innsbruck) erhalten hatte, die abgebrochenen Henkel könne sie nicht finden. * Das Körbchen samt Tasse aus dem Salettlglaskasten in Hall * eine schwarze Ledertasche * ein Glas ihrer Mutter und eines aus dem Glaskasten ihrer Großmutter Hueber.263 Auch 1925 sandte sie ein Paket an Toni Voglsanger, mit dem Hinweis, sie habe beim Umräumen wieder ein paar Erinnerungsstücke gefunden. Ludwig möge das Paket Ende der Woche bei Voglsanger abholen lassen.264 Wie Frau Heimerl zu berichten wusste, las Friedrich Tscherne viele Zeitschriften, welche er seinen Nachbarn im Hagen überließ. Es seien sogar englische und italienische Ausgaben darunter gewesen.2651896 gab es in Oberösterreich 51 Zeitungen, 1920 bereits 80 Zeitungen und Zeitschriften, von denen Fritz Tscherne etliche im Hinblick auf seine geschäftlichen und vereinsmäßigen Interessen hin genau studierte. 266 Die nicht mehr benötigten Kinder- und Schulbücher, sowie Kleidungsstücke ihrer Sprösslinge pflegte Frau Tscherne des Öfteren an den Gerichtssäulen im Hagen neben dem Einfahrtstor ihrer Sommervilla abzulegen. Laut Jeannette Heimerl schauten daher arme Leute aus dieser Gegend beim Vorbeigehen gerne „in das Straßerl hinein“. Es gab aber auch solche, die sofort nach Tschernes Abfahrt aus dem Haus stürzten, alles Abgelegte an sich nahmen und dann mehr oder weniger billig weiterverkauften. Es kam deswegen einmal zu Unstimmigkeiten, worauf Tscherne umdisponierte und anordnete, bekannte Bedürftige bekämen diverse Sachen von seinem Gärtner direkt ausgehändigt.267 Er nahm nach Möglichkeit auf die Nachbarn Rücksicht, verhielt sich korrekt und sprach auch durchaus eine Entschuldigung aus, so zB als die Nachbarn im Hagen den zeitweiligen abendlichen 261FAW, KT > LW, dat. nach 6. November 1923. 262FAW, KT > LW, o.D., kurz nach 6. November 1923. 263FAW, KT > LW, o.D., kurz nach 6. November 1923. 264FAW, KT > LW, dat. Linz, 13. September 1925. 265Heimerl, PI April 1997. 266 AStL, OÖ. Amtskalender 1896, S. 166; 1920 S. 377 ff. Heimerl, PI 1997 267Heimerl, PI April 1997.
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Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928 Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
Title
Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928
Subtitle
Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
Author
Hanna und Herbert Schäffer
Publisher
Eigenverlag
Location
Linz
Date
2011
Language
German
License
PD
Size
21.01 x 29.71 cm
Pages
170
Category
Geographie, Land und Leute

Table of contents

  1. Zum Geleit 4
  2. Herkunft 6
  3. Friedrich Georg Tscherne und Familie 22
  4. Berufliche Entwicklung und Erfolge 64
  5. Ehrenämter, Mitgliedschaften, Titel, Vereinsarbeit 73
  6. Der Heimatforscher Friedrich Tscherne 79
  7. Das Wohnhaus Hauptplatz 15 (30) 81
  8. Die Sommervilla Hagen 91
  9. Zusammenfassung 114
  10. Literaturnachweis 116
  11. Abkürzungsverzeichnis 119
  12. Anhang (Stammtafel, Bildmaterial, Firmenbuch, Preisliste) 120
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