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Geographie, Land und Leute
Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928 - Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
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90 Was das Haus Pfarrgasse 4 betrifft, tritt es bereits 1595 als schlichtes Bürgerhaus mit Grabendach und unregelmäßiger Befensterung entgegen. Das erste Obergeschoß wies vormals einen Breiterker auf, welcher jedoch durch Vorziehung des Erdgeschoßes verschwand. Im Kern aus dem 16. Jh stammend, stand es 1595 im Eigentum des Gabriel Sezenstockh und wurde als im 4. Stadtviertel gelegen angeführt. Es hatte 1644 die Nr. 168, 1771>1801 die Nr. 161, 1801>1812 die Nr. 29 und 1812>1869 die Nr. 149.4451897 erfolgte die Angliederung des Hauses Pfarrgasse 4 an das Geschäfts- und Wohnhaus Friedrich Tscherne´s, damals Franz-Josef-Platz 15.446Am 31. Juli 1897 wurde die Verbindung zwischen den Häusern Pfarrgasse 2 und 4 bewilligt.447Auch 1914 und 1919 schien es als im Besitz Fritz Tscherne´s befindlich, aber als nicht von ihm bewohnt, auf. 448 1928 findet das Haus Pfarrgasse 4 auf dem Stempel des Rechtsanwaltes Dr. Karl Tscherne Erwähnung, der in diesem Hause seine Kanzlei eingerichtet hatte, wiewohl das Gebäude im gemeinsamen Eigentume aller Tscherne-Kinder und der Witwe stand. Karl verwaltete bis 1974 dieses Haus, verkaufte schließlich seine Kanzlei, d.h. lediglich das Mobiliar, an Dr. Johann Rathbauer. 1974 überantworteten Herr Helmut Rötzer, seine Mutter und eine Tante Herrn Rötzers ihre Anteile an Frau Margarete Rötzer, wodurch diese die Mehrheit der Anteile besaß, sodass der Innsbrucker Univ. Prof. Rainer Sprung die Minderzahl innehatte.449 Das Haus steht seit 1970 unter Denkmalschutz. Im Dezember 1982 wurde es von Familie Rötzer an Dipl. Ing. Hans Georg Liebl verkauft, welcher es grundlegend renovierte, damals sowohl Wohnung als auch Büro darinnen einrichtete. Noch heute befindet sich das Architekturbüro Liebl in diesem Gebäude.450 Bezüglich der Häuser Pfarrgasse 2 und 4 finden sich im OÖ Amtskalender 1933 Tscherne Maria (vh Hergt), Margarete, Franz, Dr. Karl, Käthe Tscherne und Martha Rötzer verzeichnet, 451bei Kreczi für 1941 die Angaben Tscherne Margarete, Franz, Dr. Karl und Rötzer Martha, Hergt Maria, Dr. Rummelhardt Käthe.452 Frau Hilde Rienmüller, vormals Angestellte und Vertraute Karl Tschernes, weiß aus dessen Erzählungen zu berichten, dass die Familie jeden Sommer die Stadt und ihr Stadthaus komplett verließ, die Sommermonate in der Villa Tscherne im Hagen verbrachte, sogar mit Speditionswagen dorthin gleichsam übersiedelte.453Käthe Tscherne war dies vermutlich von den Gepflogenheiten in ihrem eigenen Elternhaus in Innsbruck und dem Familiengut in Hall gewohnt. Bedenkt man am Abschluss dieses Kapitels dieses Pendeln Tscherne´s vom Stadthaus zur Sommervilla im Grünen - unweit der Stadt, aber doch auf dem Lande - vom Lärm der Stadt in die Stille des Hagen, so drängen sich unwillkürlich die von Adalbert Stifter im „Nachsommer“ geäußerten Eigenerfahrungen auf: „Nicht der Sitz allein, das ganze Land ist reizend, und es ist gut da wohnen, wenn man von den Menschen kömmt, wo sie ein wenig zu dicht aneinander sind, und wenn man für die Kräfte seines Wesens Tätigkeit mitbringt….Doch soll man nicht stetig mit sich allein auch in dem schönsten Lande sein; man muß zuzeiten wieder zu seiner Gesellschaft zurückkehren…“ 454 445Kreczi, Häuserchronik, 137/Nr. 189. Ö. Kunsttopographie, XLII, 314. 446Kaar, PA, Firmenrepräsentationsbuch Friedrich Tscherne´s, Linz 1904, S. 9, Kapitel 1: Handel. Auch PA Rötzer, PA Winkler. 447 Magistrat Linz, Bauarchiv, Akt Pfarrgasse 2 / 4, Akt Nr. 1. 448AStL, Zinsertrags-Bekenntnisse 1914, L-Z, S. 892/893. Die Verwaltung der Ortsgemeinde und Stadt Urfahr in den Jahren 1900>Mitte 1903, Urfahr November 1903. 449 Magistrat Linz, Bauarchiv, Akt Pfarrgasse 2 / 4, Akt Nr. 1, 5. Rötzer PI 10. April 2011. 450Liebl, PI 12. April 2011. 451AStL, OÖ Amtskalender 1933, 74. Jg, 472. 452Kreczi, Häuserchronik, „Numerierungsübersicht“, 402. 453Rienmüller, persönl. PI 20. Mai 2011. 454Stifter, Nachsommer, 116.
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Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928 Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
Title
Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928
Subtitle
Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
Author
Hanna und Herbert Schäffer
Publisher
Eigenverlag
Location
Linz
Date
2011
Language
German
License
PD
Size
21.01 x 29.71 cm
Pages
170
Category
Geographie, Land und Leute

Table of contents

  1. Zum Geleit 4
  2. Herkunft 6
  3. Friedrich Georg Tscherne und Familie 22
  4. Berufliche Entwicklung und Erfolge 64
  5. Ehrenämter, Mitgliedschaften, Titel, Vereinsarbeit 73
  6. Der Heimatforscher Friedrich Tscherne 79
  7. Das Wohnhaus Hauptplatz 15 (30) 81
  8. Die Sommervilla Hagen 91
  9. Zusammenfassung 114
  10. Literaturnachweis 116
  11. Abkürzungsverzeichnis 119
  12. Anhang (Stammtafel, Bildmaterial, Firmenbuch, Preisliste) 120
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