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Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928 - Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
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101 Als 1607 unter Barbara Bischoff, der damaligen Besitzerin des Hagen, der Tochter des vormaligen Linzer Bürgermeisters Niclas Khueperger, 502die untertänigen Häuser repariert wurden, befand sich offenbar nur dieses Haus in gutem Zustand:„außerr dess Mosschen, weliches nit bederfftig“.503 1669 (als Christoph Ernst von Schallenberg die Herrschaft Hagen besaß) und 1673 (unter Ferdinand Karl von Cronpichl) wurde das Moserhäusel als „weeglichener moser“ angeführt.504 Im 18. Jahrhundert trat nur einmal kurz die Bezeichnung „Stegerhäusl“ (unter Johann Teuschinger, der mit der Witwe Steger vermählt war) auf, trug sodann im Zuge der Einführung von Hausnummern in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, die Nummer Haagen 11. Später, um 1800, wurde diese in Hagen Nr. 13 geändert, 505 um 1900 zusätzlich als „Villa Tscherne“, „Villa Hagen“ und später im Lokalbereich als „Pruscha Villa“ bezeichnet. (In der Geoinformation Doris 2011 scheint wieder die Bezeichnung „Villa Tscherne“ auf.) Gemäß § 1 des Gesetzes vom 10. Juli 1951 über die Nummerierung von Gebäuden und das Anbringen von Ortstafeln (LGBl. Nr. 13 aus 1952) erhielt das auf dem Grundstück 102/1 KG Pöstlingberg bestehende Gebäude schließlich die Orientierungsbezeichnung Hagenstraße 41 a.506 Gegen letztere Umbenennung liegen ein handschriftlicher und ein mit Schreibmaschine verfasster Einspruch Kommerzialrat Ludwig Pruschas, des damaligen Besitzers, aus dem Jahre 1964 auf, in welchen dieser festhielt, das Haus Hagen 13 bestehe zum Zeitpunkt seines Schreibens schon nachweisbar „über 100 Jahre“, habe dann dem Kaiserlichen Rat Friedrich Tscherne, gefolgt von Anton Paukner und vor (damals) 30 Jahren Pruscha und Reder gehört, auch läge das Gebäude nicht an der Hagenstraße, sondern „an der Berglehne Hagen“, Zufahrt und Gehrecht ab Hagenstraße wären grundbücherlich teuer erkauft worden, was bei „Zugehörung“ zur Hagenstraße nicht rechtens gewesen wäre.507 Das alte geschichtsträchtige Gebäude wird als ein „historisch, städtebaulich und architektonisch bedeutsames Gebäude in Linz“ und wegen seiner architektonischen Qualität als förderungswürdig bezeichnet.508 Doch nicht nur das Gebäude selbst ist als historisch bedeutsam zu bezeichnen, sondern auch sein Umfeld. In seinem Zaunbereich (beim Zusammentreffen der vormaligen herrschaftlichen und landgerichtlichen Grenzen, an der Kreuzung Altstraße und Burgfriedgrenze) befand und befindet sich noch heute ein altes Dreisäulenmonument. Der ehemalige Besitzer des Schlosses Hagen, Josef Weingärtner (1896>1948) verwies wiederholt auf die Bedeutung des alten Rechtsdenkmals und ersuchte, die Säulen in situ zu belassen. Er bezeichnete sie aufgrund damals noch vorhandener Archivunterlagen, als Gerichtssäulen und wies auf das Metallstück in einer der drei Säulen hin, an welchem sich vormals ein Ring befunden hatte, wo Verdächtige (Malefizpersonen), bis zu ihrer Abführung zum zuständigen Landgericht angekettet worden waren. Dies stellte auch der Historiker Prof. Dr. Helmut-Jodok Mezler - Andelberg von der Universität Graz, welcher später als Experte befragt und herangezogen wurde, beim Lokalaugenschein fest, ebenso Dr. Georg Wacha und Dr. Lothar Schultes, welch letzterer sie in seinem Buch über Linz als Besonderheit aufnehmen will und sich bereits für ihre Unterschutzstellung einsetzte. Wacha verwies ferner darauf, dass die Übeltäter oft nur an Steine/Säulen angebunden, „mit dem Gürtel umfangen“ worden seien.509 502Schäffer, Khueperger, Ms. 503OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, fol. 10, 14, 9. 504 OÖLA, A Stbg, Best. Riedegg, Sch.145, Hagen I (u. II). 505 AStL, Dorf Haagen Taufbuch 1785-1816, um 1804 Hausnummernänderung. 506 AStL, Verwaltungsarchiv, Bauarchiv, Akt 7, fol. 7, dat. 1.10.1959. 507 LG Linz, KG Pöstlingberg, Bd 12, EZ 581-631, S. 458: „16. Dezember 1964, 6987. Die erfolglosen Einsprüche KR Pruschas sind datiert: 16. November 1959 (AStL, Verwaltungsarchiv, Bauarchiv, Akt 7, fol. 12,13) und 25. März 1960 (Ebd., fol. 17). 508 AStL, Verwaltungsarchiv, Bauarchiv, ad 501/N – 191/89, Akt Nr. 10. 509 Prof. Dr. Ernst Burgstaller, PI23. September 1998, 3. Februar 1999; Univ. Prof. Mezler-Andelberg, PI28. Juni 1999; Reder Walter, PI2. November 1998, 16. Februar 2000; Dr. Georg Wacha, PI März 2003, 21. Dezember 2004; Dr. Lothar Schultes, PI2009. Ströbinger Gertrude, PI22. Jänner 1998; Heimerl Jeannette, PI30. Dezember 1998. Kreczi, Linz, 205. Vgl dazu auch Wilhelm Friedrich, Von alten Gerichtsstätten. In : Tagespost Nr. 167, vom 22. Juli 1935. Er spricht von „Mahlen-/ Malen-Steinen“. Ein Mal(en)stein sei als „Tingstat“ in den Monumenta Boica im Jahre 1462 erwähnt. Vgl auch Brosch, Leonfelden, 302 f. Vgl Harth, Patrimonale Gerichtsbarkeit, 129: Verbrecher wurden
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Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928 Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
Title
Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928
Subtitle
Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
Author
Hanna und Herbert Schäffer
Publisher
Eigenverlag
Location
Linz
Date
2011
Language
German
License
PD
Size
21.01 x 29.71 cm
Pages
170
Category
Geographie, Land und Leute

Table of contents

  1. Zum Geleit 4
  2. Herkunft 6
  3. Friedrich Georg Tscherne und Familie 22
  4. Berufliche Entwicklung und Erfolge 64
  5. Ehrenämter, Mitgliedschaften, Titel, Vereinsarbeit 73
  6. Der Heimatforscher Friedrich Tscherne 79
  7. Das Wohnhaus Hauptplatz 15 (30) 81
  8. Die Sommervilla Hagen 91
  9. Zusammenfassung 114
  10. Literaturnachweis 116
  11. AbkĂĽrzungsverzeichnis 119
  12. Anhang (Stammtafel, Bildmaterial, Firmenbuch, Preisliste) 120
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