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Geographie, Land und Leute
Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928 - Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
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Page - 104 - in Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928 - Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz

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104 Man weiß ua auch vom Kloster Säusenstein nahe Ybbs, dass, als Herzog Albrecht (IV.) von Österreich am 7. Mai 1398 dieses Kloster vom Landgericht befreite, Verursacher schwerwiegender Delikte forthin an der Grenze vom befreiten Territorium zum Landgerichtsterritorium übergeben wurden.510Auch in Rottenegg gab es drei Steine, wo Malefizpersonen in die „Eysen“ geschlagen wurden.511 Ferner erinnern die (drei) Säulen an die bis 1655 an der Wand außerhalb des oberen Wasserturms in Linz (unterhalb des Linzer Schlosses) angebracht gewesenen alten Säulen, an deren statt eine neue Säule zur Bezeichnung der Grenze des Linzer Burgfrieds und des Landgerichtes, Nähe Obere Donaulände 21,aufgestellt wurde.Die Burgfried-Grenzsäule war laut Kreczi vormals beim Haus Nr. 29 gestanden, an der Grenze zwischen dem Landgericht Donautal und dem Burgfried der Stadt Linz dar.512Dr. Wacha machte auf diese im Vergleich zum Hagen aufmerksam.513 Jenes Linzer Kleindenkmal wurde mindestens dreimal versetzt. Die Gerichtssäulen der Herrschaft Hagen waren bei der „Allth Mauth“, einem kleinen Mauthäuschen aufgestellt worden, wo Fremde, welche der Herrschaft gemeldet werden mussten, (zum Eintritt) zu warten, Passanten und Fuhrwerke einen kleinen (Maut-) Beitrag zu entrichten hatten, der zur Erhaltung des Weges diente, welcher von Urfahr heraufkommend durch die Herrschaft Hagen Richtung Pöstlingberg über Gramastetten weiter ins Mühlviertel führte.514 Ausgenommen waren die Bauern vom Pöstlingberg, „götzlinger, Hakher, Kheimbl, friedtlseder vnd schabbleder“. 515Diese mussten sich im Gegenzug aktiv an den Ausbesserungsarbeiten des Weges beteiligen, welcher noch im 20. Jahrhundert durch Regengüsse immer wieder beschädigt, ständiger Reparaturen bedurfte. Tscherne empfand die Säulen an ihrem Platz zunächst als hinderlich, wollte er doch neben dem Einfahrtstor ein Fußgängertürchen anbringen, welchem sie im Wege standen. Nach einer Aussprache mit Josef Weingärtner, welcher ihn ersuchte, sie im Sinne der Historie und Wissenserhaltung für nachfolgende Generationen, nicht zu versetzen, sagte Tscherne dies zu. Weingärtner wies darauf hin, dass sie sogar vom Fürsten Heinrich von Starhemberg - der dort einen Durchfahrtsvertrag (1850) hatte, um Heu und Grummet von seinen südlich gelegenen Grundstücken zum Schlossmeierhof transportieren zu können -an ihrem authentischen Ort belassen worden waren.516 Das Geschehen um dieses Linzer Rechtsdenkmal und seine zeitwillige Ein- bzw Geringschätzung erinnert an Adalbert Stifters vorausahnende Befürchtung im „Nachsommer“: „…denn es können Zeiten so geringen Kunstsinnes kommen, daß sie das Gesetz selber aufheben“.517In seinem Elaborat über den Hochaltar der Kirche zu Kefermarkt hielt Stifter ferner fest: „… es ist eine der ersten Pflichten eines Volkes, das sich selbst achtet, seine Kunstdenkmäler auch zu achten, sie zu an Marksteine oder andere Steine angebunden („mit dem Gürtel umfangen“) bis zur Vernehmung bzw Abführung. Birngruber, Waldenfels, 322f. Laut dem Rechtsexperten Univ. Prof. Gernot Kocher von der Universität Graz beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass die Säule mit dem Metallstück zur Befestigung eine Auslieferungsstelle an das LG Linz war, fast 100 %. Es gebe nicht wenige solcher oder ähnlicher (meist wohl kleinerer) Säulen in rechtlicher Funktion in Oberösterreich. Kocher, PI 15. März 2011, per e-mail.Vgl Schäffer, Merkwürdiges aus dem Hagen/Linz, 41. Schäffer, Schloß Hagen bei Linz, 166 f. Schäffer Hanna und Herbert, Gerichtsbarkeit und Gerichtssäulen in der ehemaligen Herrschaft Hagen. Linz, Oktober 2011. 510Birngruber, Waldenfels, 322. Internet, mom, Sewsenstain, dat. Wien, 7. Mai 1398. 511 OÖLA, A Stbg, Diverse Hften, HA Rottenegg 1600-1740, Sch. 229, C 2, C 3. Schäffer, GHft Hagen, Bd II. 512 AStL, Urk. 468. Mayrhofer, Linz, 78. Kreczi, Linz, 36, Nr. 67: Man erachtet ihre Aussagekraft nach wie vor als historisch wertvoll und erhaltenswert. Dies gilt für Linz u.a., aber laut BDA Wien nicht für die Säulen der Hft Hagen. 513Wacha, PI März 2003. 514Dieser Hauptweg hieß vormals „Hellweg“/Höllweg, dann Haunsberger oder Hansberger- Weg- bzw – Straße . Vgl Schäffer, Merkwürdiges aus dem Hagen/Linz, 7 f. Schäffer, GHft Hagen, Bd I /1. 515OÖLA, A Stbg, Best. Riedegg, Sch.145, Hagen I (u. II), 4 Blatt, undatiert. OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 11. 516Ua Familien Pruscha-Reder (PI). Schäffer, GHft Hagen, Bd II, Ms. Schäffer, Weingärtner, Ms. 517Stifter, Nachsommer, 101.
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Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928 Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
Title
Der kaiserliche Rat Friedrich Tscherne 1862-1928
Subtitle
Ein bedeutender Sohn der Stadt Linz
Author
Hanna und Herbert Schäffer
Publisher
Eigenverlag
Location
Linz
Date
2011
Language
German
License
PD
Size
21.01 x 29.71 cm
Pages
170
Category
Geographie, Land und Leute

Table of contents

  1. Zum Geleit 4
  2. Herkunft 6
  3. Friedrich Georg Tscherne und Familie 22
  4. Berufliche Entwicklung und Erfolge 64
  5. Ehrenämter, Mitgliedschaften, Titel, Vereinsarbeit 73
  6. Der Heimatforscher Friedrich Tscherne 79
  7. Das Wohnhaus Hauptplatz 15 (30) 81
  8. Die Sommervilla Hagen 91
  9. Zusammenfassung 114
  10. Literaturnachweis 116
  11. AbkĂĽrzungsverzeichnis 119
  12. Anhang (Stammtafel, Bildmaterial, Firmenbuch, Preisliste) 120
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