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Nach 1918
Österreich und die deutsche Frage 1987–1990 - Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit
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Page - 196 - in Österreich und die deutsche Frage 1987–1990 - Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit

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18.5.1988: Delegationsgespräch Mock – Fischer 196 Dok. 21 KSZE: Außenminister Fischer stellte fest, dass sich bei der KSZE zuletzt zu stark Konfe- renzroutine breitgemacht habe. Seitens der DDR werde ein baldiger Abschluß der Gespräche mit einem konstruktiven Ergebnis gewünscht. In diesem Zusammenhang sei der nunmehr von den N+N-Staaten vorgelegte Entwurf eines Schlußdokuments sehr zu begrüßen, wenngleich er relativ spät ent- standen sei. Der Entwurf dürfte einen positiven Abschluß des WFT18 und damit einen weiteren Baustein für das „Europäische Haus“ sicherstellen. Der Herr Bundesminister dankte für die gute Zusammenarbeit der DDR- Delegation mit Österreich im Rahmen der KSZE. Er deponierte die österreichische Bereitschaft, auch für Nachfolgekonferenzen Wien zur Verfügung zu stellen und erklärte, dass Österreich mit der Veranstal- tung einer Konferenz immer auch eine gewisse Verantwortung für den erfolg- reichen Verlauf der Gespräche verbunden sehe. Er dankte für die positive DDR- Haltung in dieser Frage. Bezüglich des N+N-Kompromißvorschlages für ein WFT-Schlußdokument habe man für dessen Vorlage bewußt Mitte Mai gewählt. Nunmehr bestünden berechtigte Hoffnungen, die Konferenz bis Ende Juli d. J. und somit noch vor der Sommerpause beenden zu können. In ersten Reaktionen sei der Schluß- dokument-Entwurf von mehreren Seiten als wertvolle Arbeitsunterlage beurteilt worden. UNO: Der Herr Bundesminister stellte fest, dass die UNO wesentlich zur Verrecht- lichung und zur Institutionalisierung der Internationalen Politik beigetragen habe. Dies sei eine gerade für kleinere Staaten besonders wichtige Entwicklung. Österreich unterstütze den Generalsekretär der Vereinten Nationen und sei be- reit, seinen Beitrag zur Stärkung des Ansehens der UNO zu leisten. So seien die Einsätze österreichischer UNO-Soldaten in Zypern, auf dem Golan und nunmehr auch in Afghanistan durchaus in diesem Sinne zu verstehen.19 18 WFT =  Wiener Folgetreffen. 19 Zwischen Mai 1988 und März 1990 lief die Friedensmission der Vereinten Nationen  – United Nations Good Offices Mission in Afghanistan and Pakistan (UNGOMAP)  – an der zehn Länder (Kanada, Dänemark, Fiji, Finnland, Ghana, Irland, Nepal, Polen, Schweden und Öster- reich) beteiligt waren. Dabei sollte sowohl die Einhaltung der Abkommen zwischen Afgha- nistan und Pakistan sichergestellt als auch der sowjetische Truppenabzug aus Afghanistan überwacht werden. Österreich wirkte bereits seit den 1960er-Jahren an friedensschaffenden Operationen mit, so etwa ab 1964 auf Zypern (UNFICYP) und ab 1974 auf den Golanhöhen (UNDOF). Für einen Gesamtüberblick der österreichischen Beteiligungen an UNO-Missio- nen, vgl. Michael Gehler, Österreichs Außenpolitik der Zweiten Republik. Von der alliierten Besatzung bis zum Europa des 21. Jahrhunderts, Bd. 1, S. 467–474, hier insbesondere S. 473. Siehe zudem Erwin A.  Schmidl, Blaue Helme, Rotes Kreuz. Das österreichische Sanitäts- kontingent im Kongo, 1960 bis 1963, 2. Aufl., Innsbruck / Wien / Bozen 2010.
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Österreich und die deutsche Frage 1987–1990 Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit
Title
Österreich und die deutsche Frage 1987–1990
Subtitle
Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit
Editor
Michael Gehler
Maximilian Graf
Publisher
Vandenhoeck & Ruprecht Verlage
Location
Göttingen
Date
2018
Language
German
License
CC BY-ND 4.0
ISBN
978-3-666-35587-5
Size
15.5 x 23.2 cm
Pages
792
Categories
Geschichte Nach 1918

Table of contents

  1. Einleitung: Österreich und die deutsche Frage 1945–1990 7
  2. I. Vorbemerkungen 7
  3. II. Ausgangsbedingungen und Vorgeschichte: Von der „doppelten Staatsgründung“ zur Perpetuierung deutscher Zweistaatlichkeit (1949–1987) 11
    1. 1. Die Entwicklung bis zum Entscheidungs- und Zäsurjahr 1955 11
    2. 2. Gescheiterte Vermittlungsversuche (1958–1963) 19
    3. 3. Die Entwicklung bis zum Grundlagenvertrag 1972 23
    4. 4. Österreich, die europäische Integration und die Anerkennung der DDR im Zeichen der Entspannung (1961–1972) 28
    5. 5. Das Verhältnis Österreichs zu den beiden deutschen Staaten bis zum Bonn-Besuch Honeckers (1972–1987) 32
  4. III. Österreich und die deutsche Frage 1987–1990 38
    1. 1. Österreich und die scheinbare Stabilität des SED-Regimes 38
    2. 2. Die Grenzöffnung im Kontext der Langzeitentwicklungen und ihre direkten Folgen 43
    3. 3. Österreichs Annäherungen an das gemeinschaftliche Europa, die Bundesrepublik und die deutsche Frage 50
    4. 4. „Mauerfall“ und „Wiedervereinigung“: Die Haltung Österreichs bis Ende 1989 63
    5. 5. Österreich und die deutsche Frage Anfang 1990 75
    6. 6. Der Einigungsprozess und seine internationale Durchsetzung aus österreichischer Sicht 86
    7. 7. Österreichs Abschied von der DDR 92
    8. 8. Österreich, die deutsche Einheit und der Weg nach Europa – Bilanz und Ausblick 95
  5. IV. Editorische Vorbemerkungen 99
    1. Verzeichnis der Dokumente 103
    2. Dokumente 111
    3. Abkürzungsverzeichnis 723
    4. Literaturverzeichnis 731
    5. Personenregister 735
    6. Sachregister 773
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