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Nach 1918
Österreich und die deutsche Frage 1987–1990 - Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit
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Page - 692 - in Österreich und die deutsche Frage 1987–1990 - Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit

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19.9.1990: Aktenvermerk Gesandter Sucharipa 692 Dok. 172 Dok. 172: Aktenvermerk. Sowjetische Bewertung des „2+4“-Abkommens, 19.9.1990 Aktenvermerk, Gesandter Ernst Sucharipa, Wien, 19. September 1990, ÖStA, AdR, BMAA, II-Pol 1990, GZ. 22.17.01/ 266-II.3/901 „2+4“-Abkommen; Ergebnisse und Bewertung aus sowjetischer Sicht Die nachstehende Zusammenfassung basiert auf der umfangreichen Bericht- erstattung der Vertretungsbehörden,2 v. a. der ÖB Moskau,3 und ergänzt die Analysen der Abt. II.14 zur Vereinigung der beiden deutschen Staaten. Generell kann das Verhandlungsergebnis als bedeutender Erfolg der sowje- tischen Außenpolitik gewertet werden. Es lässt sich dabei nicht auf die Formel „D-Mark gegen Vertrag“ reduzieren. Tatsächlich decken sich die  – aus einer Posi- tion der relativen Schwäche  – erzielten Regelungen weitgehend mit den Zielen der sowjetischen Außenpolitik. Auch wenn dieser Erfolg angesichts der großen inneren Schwierigkeiten der SU nicht überbewertet werden darf und derzeit wohl überwiegend dazu gebraucht wird, die innenpolitische Kritik an Gorbatschow zu widerlegen, ist auf folgende Punkte hinzuweisen: 1) Sicherheitspolitik: Der Zustimmung zur NATO-Mitgliedschaft Gesamtdeutsch- lands, dem Verzicht auf die lange angestrebte Neutralität Deutschlands und dem Abzug der sowjetischen Truppen aus der bisherigen DDR stehen gegenüber: keine NATO-Manöver in der bisherigen DDR (=  kein Näherrücken der NATO an die SU), Truppenbegrenzung für Deutschland auf 370.000, völkerrechtlich wirksa- mer Verzicht auf ABC-Waffen. Die SU kommt damit ihrem Ziel einer atomwaffen- freien Zone in der Mitte Europas einen Schritt näher, stellt man in Rechnung, dass damit auch allfällige Ambitionen ehemaliger Satellitenstaaten (v. a. Ungarns), der NATO (oder vielleicht einmal der WEU) beizutreten, de facto unterbunden werden. 2) Politische Landschaft: Die Reaktionen einiger EG-Staaten auf die deutsche Einheit machen deutlich, dass die stärkere Ostbindung Deutschlands („umfassen- der Vertrag“ SU-BRD)5 geeignet ist, gewissen Integrationsmodellen entgegenzu- 1 Die von Sachbearbeiter Legationsrat Hans Peter Manz erstellte Information erging auf Ver- anlassung des Leiters der Abteilung II.3 an das Kabinett des Bundesministers, das General- sekretariat, die Sektionsleiter, die Sektion III, die Abteilung II.1, II.7 und II.8 sowie an die österreichischen Vertretungsbehörden im Ausland gemäß Liste KSZE. Vor Hinterlegung zeichneten in der Abteilung II.3 noch Legationsrat Josef Litschauer (am 22. Oktober, Legati- onsrätin Heidemaria Gürer-Zankl (am 2. Oktober) ab. 2 Siehe z. B.  Dok. 171. 3 Siehe z. B.  Dok. 169. 4 Siehe Dok. 170. 5 Zum Vertrag über gute Nachbarschaft, Partnerschaft und Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der UdSSR vom 9. November 1990 („Umfassender Ver- trag“) siehe bereits Dok. 169, Anm. 11.
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Österreich und die deutsche Frage 1987–1990 Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit
Title
Österreich und die deutsche Frage 1987–1990
Subtitle
Vom Honecker-Besuch in Bonn bis zur Einheit
Editor
Michael Gehler
Maximilian Graf
Publisher
Vandenhoeck & Ruprecht Verlage
Location
Göttingen
Date
2018
Language
German
License
CC BY-ND 4.0
ISBN
978-3-666-35587-5
Size
15.5 x 23.2 cm
Pages
792
Categories
Geschichte Nach 1918

Table of contents

  1. Einleitung: Österreich und die deutsche Frage 1945–1990 7
  2. I. Vorbemerkungen 7
  3. II. Ausgangsbedingungen und Vorgeschichte: Von der „doppelten Staatsgründung“ zur Perpetuierung deutscher Zweistaatlichkeit (1949–1987) 11
    1. 1. Die Entwicklung bis zum Entscheidungs- und Zäsurjahr 1955 11
    2. 2. Gescheiterte Vermittlungsversuche (1958–1963) 19
    3. 3. Die Entwicklung bis zum Grundlagenvertrag 1972 23
    4. 4. Österreich, die europäische Integration und die Anerkennung der DDR im Zeichen der Entspannung (1961–1972) 28
    5. 5. Das Verhältnis Österreichs zu den beiden deutschen Staaten bis zum Bonn-Besuch Honeckers (1972–1987) 32
  4. III. Österreich und die deutsche Frage 1987–1990 38
    1. 1. Österreich und die scheinbare Stabilität des SED-Regimes 38
    2. 2. Die Grenzöffnung im Kontext der Langzeitentwicklungen und ihre direkten Folgen 43
    3. 3. Österreichs Annäherungen an das gemeinschaftliche Europa, die Bundesrepublik und die deutsche Frage 50
    4. 4. „Mauerfall“ und „Wiedervereinigung“: Die Haltung Österreichs bis Ende 1989 63
    5. 5. Österreich und die deutsche Frage Anfang 1990 75
    6. 6. Der Einigungsprozess und seine internationale Durchsetzung aus österreichischer Sicht 86
    7. 7. Österreichs Abschied von der DDR 92
    8. 8. Österreich, die deutsche Einheit und der Weg nach Europa – Bilanz und Ausblick 95
  5. IV. Editorische Vorbemerkungen 99
    1. Verzeichnis der Dokumente 103
    2. Dokumente 111
    3. Abkürzungsverzeichnis 723
    4. Literaturverzeichnis 731
    5. Personenregister 735
    6. Sachregister 773
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